Tälesbahn (Geislingen–Wiesensteig)

Tälesbahn (Geislingen–Wiesensteig)
Geislingen (Steige)–Wiesensteig
Kursbuchstrecke (DB): 904
Streckennummer (DB): 4740
Streckenlänge: 21,26 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 1:37 = 27 
Minimaler Radius: 200 m
Legende
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Filstalbahn von Ulm
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0,00 Geislingen (Steige)
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Kehrbahnhof Eybtal
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Filstalbahn nach Stuttgart
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3,14 Geislingen-Altenstadt
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Stauferstollen
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6,30 Bad Überkingen
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8,97 Hausen (Fils)
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11,25 Reichenbach im Täle
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13,07 Deggingen
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14,78 Bad Ditzenbach
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16,52 Gosbach
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18,43 Mühlhausen-Gruibingen
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21,26 Wiesensteig
Bahnhof Geislingen

Die Bahnstrecke Geislingen (Steige)–Wiesensteig, auch Tälesbahn oder mundartlich Täleskätter genannt, war eine 21,26 Kilometer lange normalspurige Nebenbahn im Oberen Filstal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stichstrecke von Geislingen (Steige) nach Wiesensteig wurde am 21. Oktober 1903 eingeweiht. In den Anfangsjahren diente die Tälesbahn in erster Linie der Personenbeförderung und dem Gütertransport für die in der Region ansässigen Betriebe. Der Abschnitt Geislingen (Steige)–Stauferstollen wurde am 12. Dezember 1937 aufgrund der schweren Erzzüge elektrifiziert. Im Dritten Reich wurde unter dem Geislinger Michelsberg verstärkt Eisenerz für die Waffenproduktion abgebaut und von diesem Bergwerk mit der Tälesbahn zum Bahnhof Geislingen, von 1940 bis 1944 über einen Kehrbahnhof im Eybtal, und weiter in die Hüttenwerke im Ruhrgebiet transportiert.

Stilllegung

Nachdem 1963 das Bergwerk geschlossen wurde, war der Abtransport des noch auf Halde lagernden Erzes drei Jahre später abgeschlossen. Der Personen- und Güterverkehr wurde 1968 auf dem Abschnitt Deggingen–Wiesensteig eingestellt und die Gleise abgebaut. Bis Deggingen wurde der Personenverkehr bis zum 1. Juni 1980 aufrechterhalten, der Güterverkehr bis zum 29. September 1981. Die Gleise wurden von Deggingen bis zum Lokschuppen des Bergwerksbahnhofs bis Februar 1982 entfernt. Auf dem Reststück vom Hauptbahnhof Geislingen bis nahe an die Stadtgrenze fand bis zum 1. Januar 2001 noch ein Güterverkehr für zwei Betriebe statt. Anlässlich der 150-Jahr-Feier der Geislinger Steige waren im Sommer 2000 Sonderfahrten mit einem Dampfzug von Amstetten über den Geislinger Hauptbahnhof nach Geislingen-Altenstadt möglich. Im Dezember desselben Jahres wurde der Bahnverkehr endgültig eingestellt.

Relikte

Bahnhof Geislingen-Altenstadt

In der Ortsdurchfahrt Bad Überkingen ist die Trasse überbaut, danach befindet sich auf der Trasse ein Fahrradweg bis Wiesensteig. Rechts und links der Trasse kann man auch noch einige Zeugen der Eisenbahnzeit finden, darunter Kilometersteine, Signalfundamente, Reste von Bahnsteigkanten und ähnliches.

Der Bahnhof Geislingen-Altenstadt wird heute als Jugendhaus genutzt, vom ehemaligen Bergwerksbahnhof steht der Lokschuppen noch. Der Bahnhof Bad Überkingen ist abgerissen, eine Bahnhofstraße erinnert noch an die Bahn. Das Stationsgebäude in Hausen an der Fils ist nicht mehr vorhanden, die Straße an der ehemaligen Trasse heißt hier „Am alten Bahnhof“. Das alte Stationsgebäude in Reichenbach im Täle wird heute als Wanderheim des Bahnsozialwerks genutzt. Der ehemalige Bahnhof in Deggingen steht noch und wird renoviert. Von den Bahnhöfen Bad Ditzenbach, Gosbach und Mühlhausen-Gruibingen ist nichts mehr erkennbar. An der ehemaligen Endstation in Wiesensteig wird das Bahnhofsgelände als Parkplatz genutzt, der ehemalige Kiosk steht noch.

Zukunft

Es wird angestrebt, das vorhandene 4,45 Kilometer lange Reststück für den Güter- und Touristikverkehr zu reaktivieren. Die Stadt Geislingen hat 2004 von der Deutschen Bahn die Strecke gekauft; eine Interessengemeinschaft hat mittlerweile mit der Sanierung der Gleisanlagen begonnen. Zwei Dieselloks V 22 B der VEB Lokomotivbau „Karl Marx“ Potsdam-Babelsberg sollen auf der Strecke zum Einsatz kommen.

Literatur

  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 219–222. 

Weblinks


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