Barthelmarkt

Barthelmarkt
Barthelmarkt 2005, Toerring-Zelt

Der Barthelmarkt in Oberstimm, einem Ortsteil von Manching im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, ist das größte Volksfest im nördlichen Oberbayern und eines der ältesten Volksfeste Deutschlands. Benannt ist der Markt nach Sankt Bartholomäus, dem Namenspatron der Oberstimmer Kirche und Schutzheiligen der Fischer und Schäfer. Er dauert vier Tage und findet traditionell am letzten Wochenende im August statt, an denen insgesamt über 250.000 Besucher zu verzeichnen sind.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gesichert ist eine schriftliche Erwähnung im Jahr 1354, jedoch bestand der Markt angeblich bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus und als Pferde- und Viehmarkt der römischen Besatzer. Das römische Militärlager Oberstimm wurde um 40 nach Christus errichtet.

Während des Ersten Weltkrieges und den letzten drei Jahren des Zweiten Weltkrieges fand der Markt nicht statt. Seit 1946 findet der Barthelmarkt wieder wie gewohnt jedes Jahr statt. Seit 1962 dauert der Barthelmarkt vier Tage (Freitag bis Montag).

Eine Besonderheit ist die Barthelmarkt-Hymne,[2] welche 1979 von Helmut Högl komponiert wurde. Diese gehört zum Standardrepertoire der Musiker und wird immer wieder von Bands und Besuchern gesungen.

Heute

Das überregional bekannte Fest findet jedes Jahr am letzten Wochenende im August auf dem Barthelmarktplatz statt und dauert von Freitag bis Montag. Offiziell eröffnet wird der Barthelmarkt am Freitag mittag durch das Anzapfen des ersten Fasses durch den Bürgermeister der Marktgemeinde Manching. Der Anstich findet nicht wie üblich im Zelt, sondern immer vor der Kirche statt und das erste Faß wird als Freibier ausgeschenkt.

Samstags findet ein Pferderennen statt. Der Ursprung des Barthelmarkts ist der Rossmarkt (Pferde- und Fohlenmarkt) am Montagmorgen („Barthelmarktmontag“), welcher auch noch heute besteht und den Höhepunkt des Marktes darstellt. Die Bierzelte sind an diesem Tag bereits innerhalb weniger Minuten nach Öffnung (um 5:30 Uhr morgens) zum Bersten gefüllt und die Besucher werden freundlich mit „Guten Morgen, Oberstimm!“ begrüßt.

Durch die unmittelbare Nachbarschaft zu Ingolstadt (Oberstimm liegt unmittelbar südlich der Stadtgrenze) besuchen viele „Schanzer“ das Volksfest mit dem Fahrrad. Direkt anbei liegt ein Parkplatz, der ausreichend Platz für die Besucher bietet. Die INVG und einige andere lokale Busunternehmen bieten in der Barthelmarktzeit Sonderverbindungen an.

2010 sorgte der Barthelmarkt für negative Schlagzeilen, als der Sänger einer Band im Bierzelt "Sieg Heil"-Rufe initiiert hatte, welche von einigen Besuchern ebenso beantwortet wurden. Dies zog ein Strafverfahren gegen den Musiker nach sich und der betroffene Veranstalter gab bekannt, diese Band in Zukunft nicht mehr engagieren zu wollen.[3]

Festzelte

Auf dem Barthelmarkt gibt es fünf Bierzelte, die mittlerweile überwiegend von Brauereien und Wirten aus der Region beliefert und betrieben werden. Früher gehörte statt des Spatenbieres aus München, die Marke "Wolnzacher Hopfenperle", wie der Name schon sagt aus Wolnzach, dazu, diese wurde aber von Spaten aufgekauft und somit auch der Zeltbetrieb. Der Weißbiergarten kam erst die letzten Jahrzehnte dazu:

2011 liegt der Preis für eine Maß Bier in allen Festzelten einheitlich bei 7,40 €, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 50 Cent entspricht. Der Bierpreis liegt damit im bayerischen Mittelmaß, da z.B. auch auf dem Straubinger Gäubodenvolksfest oder dem Rosenheimer Herbstfest die Maß genausoviel kostet.

Tagsüber wird eher traditionelle Musik gespielt; gegen Abend machen die Kapellen jedoch meistens den Partybands der jüngeren Generation Platz.

Attraktionen

Wie für Volksfeste üblich, besitzt auch der Barthelmarkt Fahr- und Amüsiergeschäfte wie Autoscooter und Geisterbahnen sowie Los- und Schießbuden; auch Imbisse und kleinere Händler sind vertreten. Ferner ist der Rossmarkt eine Attraktion, die schon am Montag morgen 70.000 Besucher auf die Festwiese lockt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. barthelmarkt.com
  2. Liedtext
  3. Süddeutsche Zeitung vom 3. September 2010: Barthelmarkt in Oberstimm bei Ingolstadt: Sieg-Heil-Rufe im Bierzelt
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