- USS Maine (ACR-1)
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USS Maine Schiffsdaten Flagge Vereinigte Staaten Schiffstyp Linienschiff
(Panzerkreuzer)Bauwerft New York Naval Shipyard, New York Baukosten 4.677.788,75 US-Dollar Stapellauf 18. November 1890 Indienststellung 17. September 1895 Verbleib Am 15. Februar 1898 gesunken Schiffsmaße und Besatzung Länge 98,9 m m (Lüa)Breite 17,4 m Tiefgang max. 6,9 m Verdrängung 6.789 t Besatzung 374 Mann Maschine Maschine 8 Dampfkessel
2 VerbundmaschinenMaschinen-
leistung9.293 PS (6.835 kW) Geschwindigkeit max. 16,45 kn (30 km/h) Propeller 2 Bewaffnung - 4 × 25,4 cm Kanonen
- 6 × 15,2 cm Kanonen
- 7 × 5,7 cm Kanonen
- 4 × 3,7 cm Revolverkanonen
- 4 × 3,7 cm Kanonen
- 4 Torpedorohre ∅ 45,7 cm
Panzerung Die USS Maine war ein Schlachtschiff II. Ranges (ursprünglich als Panzerkreuzer klassifiziert) der US-Marine.
Ihre Explosion 1898 im Hafen von Havanna gilt als der Anlass für den Spanisch-Amerikanischen Krieg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
siehe auch: Spanisch-Amerikanischer Krieg
Das Schiff wurde 1888/1889 auf der New York Naval Shipyard gebaut.
In den Jahren 1897/1898 war die Maine zur Wahrung US-amerikanischer Interessen in den Gewässern der damals spanischen Kolonie Kuba eingesetzt. Das Schiff stand zu dieser Zeit unter dem Kommando von Captain Charles Dwight Sigsbee.
Nach Unruhen in Havanna lief das Schiff in den Hafen der kubanischen Hauptstadt ein und ging in einem von US-Militärs für sicher gehaltenen Hafenabschnitt vor Anker. Aufgrund der Natur ihres Aufenthalts im Sinne der Kanonenbootpolitik und des bereits gespannten Verhältnisses zwischen den Vereinigten Staaten und Spanien war die Maine kriegsmäßig mit dem vollen Bestand an Treibladungen und scharfen Granaten ausgerüstet.
Hier explodierte die Maine am 15. Februar 1898 um 21:40 Uhr und sank mit zerstörtem Vorschiff auf Grund. Sie riss 266 Mann der Besatzung mit in den Tod. Entgegen der Ansicht der meisten Offiziere des Navy Department, die einen Unfall annahmen, wie er bereits auf den Schiffen New York, Oregon, Philadelphia, Boston, Cincinnati und Atlanta passiert war, ging die Regierung der Vereinigten Staaten damals von einem spanischen Terroranschlag mit einer Mine oder einem Torpedo gegen das Schiff aus. Eine erste Untersuchungskommission im März 1898 erklärte zwar nach der Vernehmung von Zeugen und der Untersuchung des Schiffes, die Maine sei durch einen Torpedo zerstört worden, die Zeugen waren jedoch auf Geheimhaltung verpflichtet worden und die Einzelheiten der Untersuchung blieben ebenfalls geheim. Der so genannte „Maine-Zwischenfall“ gab den USA den Anlass zum Krieg gegen Spanien.
Je nach politischer Ausrichtung gab es seinerzeit in den USA, in Spanien und auf Kuba verschiedene Theorien für die Ursache der Explosion:
- Die Maine sei von den Spaniern torpediert worden, um die Kooperation zwischen Unabhängigkeitsbewegung und den USA zu stören.
- Die Maine sei von der kubanischen Unabhängigkeitsbewegung torpediert worden, um die USA zu einem Krieg mit Spanien zu provozieren.
- Die Maine sei durch einen Heizkesselbrand, der auf das Munitionsdepot übergriff, explodiert.
- Die Maine sei auf Befehl der US-Regierung gesprengt worden, um einen Vorwand für den Krieg mit Spanien zu haben.
Eine weitere Untersuchungskommission von US-Marine und Regierung in den Jahren 1911/1912 bestätigte angeblich den Verdacht eines Terroranschlages. (Kurz vor seinem Tod 1976 erklärte ein Ingenieur, der an der Untersuchung beteiligt war, dass alle Explosionslöcher nach außen wiesen.) Zur Untersuchung des Schiffs und zur Bergung der noch im Wrack befindlichen 70 toten Seeleute wurde die Maine im Hafenbecken mit Spundwänden umgeben und trockengelegt. Nach Abschluss der Untersuchungen wurde das Wrack in internationale Gewässer vor Havanna geschleppt und versenkt. Das abgerissene Vorschiff wurde im Laufe der Untersuchungen zerstört.
Die „Rickover investigation“ im Jahre 1976 kam zu dem Ergebnis, dass die Explosion im Innern der Maine stattfand. Ein unentdeckter Schwelbrand in einem der Kohlebunker könnte die Katastrophe ausgelöst haben: So kam es im vorderen Kohlebunker zu einer spontanen Selbstentzündung der Kohle. Durch diesen über Stunden unentdeckten Brand (Kohlebrand) in dem Kohlebunker wurde das Stahlschott zum daneben liegenden Munitionsbunker so stark erhitzt, dass sich das dort lagernde Schwarzpulver entzündete und die dort ebenfalls deponierten Granaten zur Explosion brachte. Dies führte zur Explosion weiterer, benachbarter Munitionskammern und somit zum Totalverlust der Maine.
Eine neuere Untersuchung 1999 des National Geographic Magazine hingegen weist auf eine extern verursachte Minenexplosion hin.
Sonstiges
Von den Gefallenen der Maine sind 229 Mann auf dem amerikanischen Nationalfriedhof Arlington beigesetzt. Ihr Gräberfeld wird von einem geborgenen Mast der Maine gekennzeichnet. Der vordere Mast wurde ebenfalls geborgen und zur Erinnerung an die Maine im Park der Marineakademie in Maryland aufgestellt.
In der US Navy kursierte deshalb eine Zeitlang der Witz mit der Frage nach dem „longest ship“ der US Navy; Anfängern wurde nach der „falschen“ Antwort erklärt, dass die Maine „the longest ship in the Navy“ sein musste, da ihre Masten ja soweit auseinander stünden.
Noch 1987 benutzte der US-Präsident Ronald Reagan in einer Rede vor US-Kadetten den alten Kriegsruf von 1898: „Remember the Maine“ – Denkt an die Maine.
Literatur
- Philip Sheldon Foner: The Spanish-Cuban-American War and the Birth of American Imperialism 1895-1902. 2 Bände. New York/London 1972 (sehr detaillierte Untersuchung mit vielen Quellen besonders aus US-amerikanischen Archiven)
- Hansen und Dana Wegner: Centenary of the Destruction of USS Maine. A Technical Historical Review. Naval Engineers Journal, Vol. CX (March 1998), S. 93-104
- Edward J. Marolda (Hrsg.): Theodore Roosevelt, the U.S. Navy, and the Spanish-American War. New York/Houndmills 2001
- Hyman George Rickover: How the Battleship Maine was destroyed. Washington 1976
Weblinks
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