Ulrike von Möllendorff

Ulrike von Möllendorff

Ulrike von Möllendorff (* 5. Juli 1939 in Berlin) ist eine deutsche Journalistin und ehemalige Fernsehmoderatorin.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Nach Abschluss ihrer Schulausbildung besuchte sie die Berliner Hochschule der Bildenden Künste. Sie studierte Malerei bei Alexander Camaro. Mit 18 Jahren heiratete sie den Filmproduzenten Gerd Weber und stieg als Regie- und Kameraassistentin in die Werbefirma ihres damaligen Schwagers ein. Als nach zwei Jahren die Ehe zerbrach, fand sie im SFB eine neue Aufgabe als Reporterin. Sie war zehn Jahre als Reporterin für die Berliner Abendschau unterwegs und damit neben Evelyn Lazar eine der wenigen Frauen in der Nachrichtensendung. Ulrike von Möllendorff erwarb sich hier ihre journalistischen Fertigkeiten.

Anfang der 1970er Jahre folgte sie ihrem damaligen Mann, dem ZDF-Fernsehjournalisten Ernst Martin nach Bonn. Im November 1973 begann Ulrike von Möllendorff als freiberufliche Mitarbeiterin beim ZDF. Sie war Redakteurin und Moderatorin beim Magazin drehscheibe und moderierte diese bis 1979.

Nebenbei arbeitete sie auch weiterhin für den SFB als Moderatorin der Umschau, eine tägliche Sendung im gemeinsamen ARD/ZDF-Vormittagsprogramm.

1978 wurde, nach jahrelanger "Bastion der Männer", eine Frau für die Hauptausgabe der ZDF-heute-Nachrichten gesucht. Nach einem Auswahlverfahren, an dem mehrere Kandidatinnen getestet wurden, hatte man sich dann für Ulrike von Möllendorff entschieden.

Am 16. Oktober 1978 begrüßte Ulrike von Möllendorff um 19:00 Uhr zum ersten Mal als Redakteurin im Studio in der heute die Zuschauer. Zu einer Zeit in der sich Frauen als Moderatorinnen von Sport- und Nachrichtenformaten noch nicht durchgesetzt hatten, löste die Berufung bei Presse und Publikum gemischte Reaktionen aus. Die Fernsehzeitschrift Funk Uhr kommentierte damals: „Wenn's nichts Wichtiges zu berichten gibt, kann man raten, zum Beispiel welche Ohrringe sie heute trägt.“ [1]

Ulrike von Möllendorff war bis zum Dezember 1990 Studioredakteurin der heute und viele Jahre auch die einzige Frau, die die "19-Uhr-Ausgabe" präsentierte. Neben ihrer Bildschirmtätigkeit moderierte die Wahl-Hamburgerin auch einige Radiosendungen, so "NDR 2 am Vormittag" und die "Plattenkiste".

Für das ZDF war sie in den 1980er Jahren auch immer wieder erste Wahl für Versuche mit neuen Formaten, etwa im Oktober 1989, wo sie für das ZDF-mittagsmagazin die Pilot-Sendung moderierte. Für 3sat präsentierte sie die erste Ausgabe der Sonntagsshow.[2].

Nach dem Fall der Mauer, kehrte Ulrike von Möllendorff nach 20 Jahren wieder in ihre Heimatstadt und zu ihren journalistischen Anfängen zurück. Sie moderierte dort für den SFB vom Februar 1991 bis zum 24. Januar 1997 die Berliner Abendschau.

Nach einem Streit mit dem damaligen Chef der Berliner Abendschau, wurde ihr Vertrag nicht verlängert und so verabschiedete sich die 57jährige vom Bildschirm.

Privates

Sie entstammt ursprünglich dem altmärkischen Adelsgeschlecht derer von Moellendorff (Möllendorff) aus dem gleichnamigen Stammhaus bei Osterburg, derzeitig Goldbeck OT Möllendorf. Ihr Vater ist der Architekt Wolf von Möllendorff. Er war Leiter der Berliner Meisterschule für Kunsthandwerk.

Sie war in erster Ehe mit Gerd Weber und in zweiter Ehe mit Ernst Martin verheiratet.

Seit 9. Oktober 1981 ist sie mit dem Hamburger Industriemanager Horst Volckmann verheiratet.

Ulrike von Möllendorff lebt in Berlin.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. ZDF.de: 40 Jahre Frauen im ZDF
  2. Ulrike von Möllendorff im Munzinger Archiv

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