- Uluru-Kata Tjuta National Park
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Uluṟu-Kata Tjuṯa National Park Uluṟu mit Kata Tjuṯa im Hintergrund im Morgenrot Lage: Northern Territory Besonderheit: Uluṟu (Ayers Rock), Kata Tjuṯa (Mount Olga) Nächste Stadt: Yulara – Alice Springs Fläche: 1326 km² Gründung: 1987 Besucher: 400.000 (2000) Karte basierend auf einer Landsat-7-Aufnahme Uluṟu am Abend Der Uluṟu-Kata Tjuṯa National Park ist ein Nationalpark im Northern Territory, der bei der UNESCO als Weltnaturerbe gelistet ist. Er befindet sich 1431 km südlich von Darwin und 440 km südwestlich von Alice Springs entlang des Stuart und des Lasseter Highways. Der Park umfasst 1326 Quadratkilometer. Teil des Parkes ist der berühmte Felsen Uluṟu (Ayers Rock) und 40 km westlich der Kata Tjuṯa (Mount Olga). Die wichtigste touristische Ansiedlung ist Yulara.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Uluṟu ist das bekannteste natürliche Wahrzeichen Australiens. Dieser Inselberg erhebt sich 348 m über die Landschaft. Das Wort Kata Tjuṯa bedeutet „viele Köpfe“ und bezeichnet eine Gruppe von 36 Felsen, die wahrscheinlich mehr als 500 Millionen Jahre alt sind. Uluṟu und Kata Tjuṯa sind für die traditionellen Bewohner, die Anangu Aborigines, kulturell bedeutsam. Diese traditionellen Bewohner veranstalten heute geführte Wandertouren, auf denen man mehr über Flora, Fauna und traditionelles Buschessen des Gebietet als auch die bekannten Aborigines Traumzeit-Geschichten lernen kann.
Die Anangu Aborigines sind die traditionellen Besitzer des Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalparkes. Sie glauben, dass ihre Kultur schon immer in Zentralaustralien existierte und zu Beginn der Zeit von ihren Vorfahren erschaffen wurde.
1976 wurde im Rahmen des Aboriginal Land Rights (Northern Territory) Act die Rechte der Aborigines anerkannt und 9 Jahre später 1985 erhielten sie einen Freehold title für das Gebiet des Parkes. Sie verpachteten das Land zurück an die Australische Regierung für 99 Jahre. Seitdem arbeiten die Anangu und Parks Australia zusammen im Rahmen des „joint management“. Ziel ist es, die Anangu Kultur zu bewahren, ein ökologisches Gleichgewicht zu erhalten und Besuchern einen Einblick in die Kultur und Geschichte des Parkes zu geben.
Etablierung
1987 wurde der Uluṟu-Nationalpark als UNESCO-Weltnaturerbe gelistet. 1993 änderte man den Namen offiziell auf Uluṟu-Kata Tjuṯa National Park und im folgenden Jahr wurde er ebenfalls als Weltkulturerbe gelistet. Diese international anerkannte Listung war ein bedeutender Sieg für die Anangu. 1995 gewann der Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark die Picasso-Goldmedaille, die höchste UNESCO-Auszeichnung, für die Erhaltung der Natur und die Bewahrung der Anangu Kultur. Der National Parks and Wildlife Conservation Act von 1975 wurde im Juli 2000 durch den Environment Protection and Biodiversity Conservation Act von 1999 abgelöst. Das Parkgebiet umfasst ursprünglich insgesamt ein Gebiet von 132.550 Hektar und schloss auch eine Tiefe bis zu 1000 Metern ein. Am 21. Oktober 1985 kamen weitere 16 Hektar dazu.
Geschichte
Europäer bereisten die westlichen Wüstengebiete Australiens erstmals um 1870. Uluṟu und Kata Tjuṯa wurden von den Europäern während des Baus der Overland Telegrafenlinie 1872 kartographisiert. William Ernest Powell Giles und William Christie Gosse waren die ersten europäischen Entdecker dieses Gebietes. 1872 während einer Expedition erblickte Ernest Giles Kata Tjuṯa vom Kings Canyon aus und benannte es Mount Olga, während Gosse Uluṟu entdeckte und es Ayers Rock nach Sir Henry Ayers, dem damaligen Premierminister Südaustraliens benannte. Weitere Expeditionen mit dem Ziel das Gebiet zu besiedeln folgten. Zwischen 1918 und 1921 wurden große Teile Südaustraliens, Westaustraliens und des Northern Territory als Aborigines-Reservate anerkannt, als Zufluchtsort für Aborigines. 1920 wurde ein Teil des heutigen Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalparkes von der Australischen Regierung unter dem allgemein bekannten Namen South-Western oder Petermann Reservat zum Aborigines Reservat erklärt.
In den späten Jahren des 19. Jahrhunderts versuchten sich einige Siedler in den Gebieten des Petermann Reservat niederzulassen und es kam zu teilweise gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den Anangu.
Vor allen Dingen in Dürrezeiten kreierte der Mangel an Nahrung Auseinandersetzungen zwischen Aborigines und Farmern und Polizeikräfte wurden zum Schutz der Farmer eingesetzt.
Die ersten Touristen besuchten die Uluṟu-Gegend etwa um 1936. Ab 1940 waren die Hauptgründe für Europäer, sich in diesem Gebiet niederzulassen, das Wohlergehen der Aborigines und die Entwicklung des Tourismus für Uluṟu.
Im Jahr 1948 wurde die erste befestigte Straße nach Uluṟu angelegt, um den Tourismus in diesem Gebiet zu fördern. Bereits in den frühen 1960er Jahren etablierten sich erste Unternehmen mit Bus-Touren. Um diesen Tourismus weiter zu fördern, übernahm das Northern Territory Reserves Board das Management des Parks, der damals Ayers Rock - Mt Olga National Park hieß. Der erste Ranger war Bill Harney, eine Bekanntheit in Australien. Im Jahre 1959 erhielt Eddie Connellan die Erlaubnis, ein Motel zu eröffnen und eine Fluglandbahn nördlich von Uluṟu zu betreiben.
Klima & Jahreszeiten
Der Durchschnittsniederschlag im Park liegt bei 307,7 Millimeter im Jahr. Die Temperatur beträgt bis zu 45 °C (113 °F) im Sommer und etwa −5 °C (23 °F) in der Winterzeit.
Die UV-Strahlung kann an heißen Sommertagen zwischen 11 und 15 liegen.[1]
Auf den ersten Blick mag die Landschaft von Zentralaustralien verödet aussehen, aber bei näherer Inspektion kann man das Leben in der Wüste entdecken. Tiere und Pflanzen haben sich an das extreme Klima angepasst und bilden ein einzigartiges Biotop. Viele dieser Tier- und Pflanzenarten wurden von den traditionellen Besitzern, den Aborigines, als Medizin oder als Nahrungsquelle genutzt.
Die Aborigines unterscheiden in Zentralaustralien sechs Jahreszeiten:
- Piryakatu (August/September) – Tiere vermehren sich, Blumen blühen
- Wiyaringkupai (Oktober/November) – Heiße Zeit, Nahrung wird knapp
- Itanju- (Januar/Februar) Vereinzelnde plötzliche Stürme
- Wanitjunkupai (März) – Kalteres Wetter
- Tjuntalpa (April/Mai) – Wolken kommen vom Süden
- Wari (Juni/Juli) – Kalte Zeit, die morgens Frost bringt
Geologie
Auch vom geologischen Gesichtspunkt aus betrachtet, besitzt der Uluṟu-Kata-Tjuṯa- und der Watarrka-Nationalpark eine beeindruckende Geschichte. Vor etwa 500 Millionen Jahren war das gesamte Gebiet von einem Binnenmeer bedeckt. Über viele Jahrhunderte lagerten sich Sand und Geröll am Meeresboden ab und es entstand Sandstein. Der Uluṟu ist nach neuesten Erkenntnissen kein Monolith, sondern Teil eines Gebirgszuges, der unter Tage liegt und lediglich wie Kata Tjuṯa als Teil des Gebirges aus dem Boden herausragt; sie sind miteinander unterirdisch verbunden.
Die „Dome“ des Kata Tjuṯa sind ein Sedimentgestein, ein Konglomeratgestein, das aus gerundeten verkitteten Gesteinstrümmern in Faustgröße und größer bestehen. Sie befanden sich auf den Meeresbodens und sind einer starken Erosion durch Wind mit Sand und starkem Temperaturwechsel ausgesetzt. Gleiches gilt für den Uluṟu, der eine Untergruppe der Sandsteine mit Sandkörnern kleiner 2 Millimeter und Feldspatanteilen, eine Arkose, ist. Die rote bzw. braune Färbung dieser Gesteine erzeugt ein Eisenoxid, das Hämatit. Die je nach Lichteinfall unterschiedliche helle oder dunkle Rotfärbung bei Sonnenauf- und -untergang entsteht durch unterschiedliche Lichtbrechung bzw. Widerspiegelung der durch Hämatit gefärbten Quarzkristalle bei den unterschiedlichen Tages-Lichtverhältnissen.
Pflanzenwelt
Die Pflanzenwelt des Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalsparkes repräsentiert eine große Anzahl aller in Zentralaustraliens vorkommenden Arten. Einige dieser Arten sind selten und nur im Gebiet des Parkes zu finden und somit endemisch in der Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Region. Andere Arten, die in anderen Gebieten Zentralaustraliens gefunden werden können, sind dagegen im Park selten und gelten als bedroht.
Insgesamt ist die Pflanzenwelt dem extremen Klima bestens angepasst. Die Vermehrung der Pflanzen steht im direkten Zusammenhang mit den seltenen Regenfällen. Einige Pflanzenarten überleben Buschbrände und benötigen diese Brände, um sich fortzupflanzen. Die Pflanzenwelt stellt einen wichtigen Teil der Kultur der Traumzeit, genannt Tjukurpa, dar und es gibt unterschiedliche Zeremonien für die Hauptnahrungspflanzen. Zusätzlich werden sie mit Vorfahren in Verbindung gebracht. Das Sammeln essbarer Pflanzen ist von kultureller Bedeutung und kann als traditionelle Verbindung des Landes mit den Tjukurpa gesehen werden.
Die Pflanzenwelt des Parks kann in folgende Untergruppen eingeteilt werden:
- Punu – Bäume
- Puti – Sträucher
- Tjulpun-tjulpunpa – Blumen
- Ukiri – Gräser
Bäume wie der Mulgabusch und Bloodwood, eine Eukalyptusgattung, wurden genutzt, um Speerköpfe, Bumerangs und Gefäße herzustellen. Der rote Saft des Bloodwood Baumes wurde als Desinfektionsmittel und als Inhaliermittel gegen Erkältungen genutzt.
Andere Bäume wie der River Red Gum, ebenfalls eine Eukalyptusart und Duboisia Arten wie die Silbereichen und die Hakeas sind an sich eine Nahrungsquelle. Die weiße Kruste der Blätter des River Red Gum Baumes kann zu Bällen gerollt werden und wie ein Lutscher gegessen werden. Der Nektar der Silbereichen kann zu einem süßen Saft umgewandelt werden. Der Witchetty Busch sieht dem Mulgabusch ähnlich und Teile der Wurzeln sind geniessbar.
Gänseblumen und andere erdnahe Blumen blühen nach dem Regen und im Winter. Andere Blumenarten wie die einige Akazienarten blühen im Frühjahr. Die Anangu sammeln die Samen der Akazien, zermahlen sie und mixen sie mit Wasser. So entsteht ein essbarer Brei, den man roh essen kann. Um Damper, ein australisches Teiggericht, herzustellen werden die Samen in den heißen Sand gelegt, so dass sich die Hülle der Samen löst.
Spinifex, eine Gattung von stachligen Süßgräsern, besitzen ein ausgeprägtes Wurzelsystem, dass den Wüstensand am Wegwehen hindert. Die Anangu benutzen eine Art dieses Spinifex, um Gummi herzustellen. Der Busch wird so lange auf die Erde geschlagen bis er sich in kleine Teile auflöst, die dann erhitzt werden und eine teerartige Flüssigkeit bilden. Dieses Gummi wird zum Jagen und für Werkzeuge verwendet. Eine weitere wichtige Nahrungsquelle ist eine einheimische Hirsenart. Aus ihr wird Mehl für Damper hergestellt.
Im Park gibt es einige seltene und bedrohte Pflanzenarten wie zum Beispiel eine Art der Natterzungengewächse. Diese sind auf das etwas feuchtere Gebiet am Rande des Uluṟus beschränkt.
Einige Pflanzenarten wie das Büffelgras wurden erst von den Europäern eingeführt, um der Erosion vorzubeugen. Es ist heute ein Unkraut, das sich vor allen Dingen in der Nähe Wasserlöchern ausgebreitet hat und die Verbreitung anderer Gräser behindert. Andere Pflanzenarten wurden durch Autos eingeschleppt.
Erlaubt und Verboten
Die Regeln im Park sind sehr restriktiv und ihre Überschreitung wird mit hohen Geldstrafen geahndet. Die Höhe der Strafen entstammt dem Katalog der Nationalparkverwaltung (Stand 2004). Die hier aufgeführte Auswahl für Verbote entspricht dem, was nach europäischen Maßstäben eher ungewöhnlich ist (Preise in Australischen Dollar):
Beschreibung Strafe in Au-Dollar Wissenschaftliche Forschungen durchführen 2.200 Mitnahme von Bodenmaterial 5.500 An Versammlungen von mehr als 15 Personen teilnehmen oder diese abhalten 1.100 Filme, Bilder, Zeichnungen oder Tonaufnahmen für kommerzielle Zwecke verwenden 3.300 Allgemeine gewerbliche Tätigkeit 3.300 Außerhalb gekennzeichneter Wege fahren oder gehen 550 Missachtung von Sicherheitshinweisen 3.300 Betreten eines verbotenen oder eingeschränkten Bereiches 5.500 Aufstellen von Plakaten, Flaggen, Zeichen 500 Unerlaubtes Parken oder Anhalten, Störung des übrigen Verkehrs 330 Weitere verbotene Aktivitäten sind u. a. das Betreten und Fotografieren der heiligen Stätten der Anangu oder der Besuch der Mutitjulu community (Wohnbereich der Anangu). Dadurch reduziert sich der Aktionsradius von Touristen auf den Bereich eines Weges um den Uluṟu, einige ausgewählte Höhlen und die Besteigung des Gipfels. Ein großer Teil der Straße an der Sonnenuntergangsseite gehört zu den Halteverbotszonen, so dass eine genauere Beobachtung nur von dem gekennzeichneten Parkplatz aus möglich ist.
Weiterhin gelten die üblichen Verbote zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt, die Umweltverschmutzung, Feuer, wildes Campen oder die Jagd betreffen.
Besucherzahlen
Die Aufzeichnungen der Parkverwaltung sind offenbar unvollständig, die folgenden Daten wurden einem Diagramm entnommen:
Jahr Anzahl Besucher 1962–65 ~10.000 1968–69 ~25.000 1984–85 ~100.000 1990 250.000 1995 300.000 2000 400.000 Quellen
- ↑ Welcome to Aboriginal land: Uluru-Kata Tjuta National Park; visitor guide and maps, Colemans Printing, Darwin, January 2006.
Weblinks
- Offizielle Website des Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalparks
- Offizielle Touristen Informationsseite
- AUSTRALIEN-INFO.DE: Beschreibung des Parks und seiner Sehenswürdigkeiten
Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
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