- Universallokomotive
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Eine Universallokomotive (von lat. universus = gesamt, ganz) ist eine Lokomotive, die sowohl im schweren Güterzugdienst als auch im schnellen Reisezugverkehr einsetzbar ist.
Für Eisenbahnunternehmen, die in beiden Betriebssegmenten aktiv sind, sind Universallokomotiven attraktiv, da auf diese Weise die betrieblichen Anforderungen mit wenigen unterschiedlichen Baureihen abgedeckt werden können, was sich günstig auf die Entwicklungs- und Wartungskosten auswirkt. Da Universallokomotiven für die unterschiedlichsten Aufgaben herangezogen werden können, werden die Disposition vereinfacht und Stillstandszeiten reduziert.
Schon in der Ära der Dampflokomotiven wurde versucht, Universallokomotiven zu entwickeln. Dies scheiterte jedoch meist an dem grundsätzlichen Problem, dass bei Dampflokomotiven hohe Fahrgeschwindigkeiten nur mit großen Raddurchmessern erreicht werden können, solche Lokomotiven jedoch keine hohe Zugkraft erreichen. Am nächsten kam man diesem Ziel in Deutschland mit der als Güterzuglokomotive konzipierten Einheitslokomotive der Baureihe 41. Der letzte Versuch der Deutschen Reichsbahn der DDR, mit der Baureihe 25.10 eine Universallokomotive zu schaffen, blieb ohne Erfolg.
Erste Lokomotiven, die sowohl im Güterzugbetrieb wie auch für schnelle Reisezüge verwendbar waren, waren daher dieselhydraulische Triebfahrzeuge mit schaltbarem Getriebe, wie etwa die Fahrzeuge der V-160-Lokomotivfamilie: Je nach eingelegtem Gang können dort entweder hohe Anfahrzugkräfte oder eine hohe Endgeschwindigkeit (bis zu 140 km/h) erzielt werden.
Elektrische Triebfahrzeuge mit Wechselstromtechnik blieben hingegen weiterhin vorrangig nur für eine Betriebsart einsetzbar, wie etwa die DB-Baureihen 110 und 140. Erst mit der Entwicklung der Drehstromantriebstechnik wurde es möglich, echte Universallokomotiven zu bauen. Wegbereiter in Deutschland war die Baureihe 120. Heute werden von verschiedenen Herstellern entsprechende Lokomotiven angeboten.
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