Universitätsklinik Essen

Universitätsklinik Essen
Universitätsklinikum Essen (2007)

Das Universitätsklinikum Essen, ein Krankenhaus der Maximalversorgung, ist das Klinikum der Universität Duisburg-Essen. Es befindet sich im Essener Stadtteil Holsterhausen nahe dem Grugapark.

In über 50 Gebäuden sind etwa 5.300 Mitarbeiter beschäftigt, die jährlich rund 45.000 stationäre und 110.000 ambulante Patienten versorgen (Zahlen aus dem Jahr 2006). Es stehen 1.260 Planbetten zu Verfügung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Städtische Krankenanstalten 1915

Städtisches Krankenhaus

Die Stadtverordnetenversammlung Essen beschloss am 15. Juli 1905 den Bau eines städtischen Krankenhauses. Vier Jahre später, am 29. Juli 1909, wurden die Städtischen Krankenanstalten eröffnet. Sie verfügten zu dieser Zeit über 481 Betten in einer Hautklinik, einer Wöchnerinnenstation und einer allgemeinmedizinschen Klinik. Ein Jahr später kam eine Augenklinik, und 1913 eine Frauenklinik hinzu. 1931 ging die Kinderklinik in Betrieb. Für biologisch-chemische Forschungen wurde 1936 das nach dem berühmten Mediziner benannte Robert-Koch-Haus eröffnet. Als 1940 eine weitere Medizinische Klinik fertiggestellt war, verfügten die Städtischen Krankenanstalten über rund 1.400 Betten und beschäftigten über 700 Mitarbeiter. Ein Patient verbrachte zu dieser Zeit im Durchschnitt 25 Tage in diesem Krankenhaus. Im Zweiten Weltkrieg wurde der gesamte Komplex der Städtischen Krankenanstalten nahezu völlig zerstört, so dass auch die Energie- und Wasserversorgung zum Erliegen kam. In 45 Betten wurden Patienten Ende 1944 in Luftschutzkellern untergebracht, andere mussten auf andere Krankenhäuser ausweichen.

Nach Kriegsende begann der Wiederaufbau, in dessen Folge 1950 als erstes die Kinderklinik und drei Jahre später die Medizinische Klinik ihren Dienst aufnahmen. 1955 liegt die Bettenkapazität bei 900 Mitarbeitern wieder bei 1.450 Betten, nachdem das Operative Zentrum und die Frauenklinik wiedereröffnet waren. Kurz darauf konnte auch das neue Verwaltungsgebäude wieder in Betrieb genommen werden. 1958 wurde mit Hilfe von Stiftungsgeldern der ehemaligen Edmund-Lührmann-Stiftung eine neurologische Abteilung errichtet. Der erste Herzschrittmacher konnte 1962 implantiert werden, genauso wie eine erste Dialyse durchgeführt wurde. Die Strahlenbiologie, sowie die Tumorforschung und -therapie entwickelten sich zu Schwerpunkten des Krankenhauses.

Universitätsklinikum Essen, Haupteingang

Universitätsklinikum

1963 waren die 1909 eröffneten Städ­tischen Kranken­anstalten zur zweiten medizinischen Fakul­tät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erhoben worden. Ein Jahr später eröffnete das neu errichtete Robert-Koch-Haus. 1967 wurde das Klinikum Teil der neuge­gründeten Ruhr-Universität Bochum. Im gleichen Jahr nahm die Strahlen- und Tumorklinik ihren Dienst auf, aus der später das Westdeutsche Tumorzentrum hervorging. Die neue HNO- und Augenklinik war ebenfalls 1967 fertiggestellt. 1972 wurde das Klinikum in die Universität-Gesamthochschule Essen überführt, aus der sich später die Universität Duisburg-Essen entwickelte. 1973 übernahm das Land Nordrhein-Westfalen die Trägerschaft der Klinik und 2001 wurde sie selbstständige Anstalt des öffentlichen Rechts. Zwei Jahre danach eröffnete das Westdeutsche Herzzentrum und 2005 das Westdeutsche Kopfschmerzzentrum. Baubeginn für das Westdeutsches Protonentherapiezentrum war 2006.

Seit dem 01. April 2009 gehört die Ruhrlandklinik in Essen Heidhausen als Tochtergesellschaft zum Universitätsklinikum Essen.

Forschung

Die Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Transplantationsmedizin und Onkologie.

Kliniken und Institute

  • Zentrum für Augenheilkunde: Klinik für Erkrankungen des vorderen Augenabschnittes, Klinik für Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes; Direktor zwischen 1959 und 1985 war Gerhard Meyer-Schwickerath, der Begründer der Laserkoagulation
  • Zentrum für Chirurgie: Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie, Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie, Klinik für Unfallchirurgie
  • Zentrum für innere Medizin: Klinik für Endokrinologie, Klinik für Hämatologie, Klinik für Kardiologie, Klinik für Nieren und Hochdruckkranke, Institut für Pathophysiologie
  • Zentrum für Kinderheilkunde: Klinik für Allgemeine Pädiatrie mit Schwerpunkt Neuropädiatrie, Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Klinik für Pädiatrische Nephrologie, Klinik für Pädiatrische Hämatologie / Onkologie u. Pulmologie
  • Zentrum für Tumorforschung und Therapie: Innere Klinik (Tumorforschung), Klinik für Knochenmarktransplantation, Institut für Immunologie, Institut für Molekularbiologie, insb. Tumorforschung, Institut für Zellbiologie, insb. Tumorforschung
  • Zentrum für Pathologie und Rechtsmedizin: Institut für Pathologie, Institut für Rechtsmedizin

Weblinks

51.4355555555566.98833333333337Koordinaten: 51° 26′ 8″ N, 6° 59′ 18″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Universitätsklinik — Ein Universitätsklinikum ist im Allgemeinen ein Krankenhaus, das an die Medizinische Fakultät einer Universität angegliedert ist. Neben der medizinischen Behandlung dient es daher auch der Forschung und Lehre im Bereich der Medizin. 1717 wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Ulrich Stephan — (* 28. November 1929; † 6. Februar 2009) war ein deutscher Mediziner. Er war Hochschullehrer an der Universitätsklinik Essen. Stephan war erst Kinderarzt an der Universitätsklinik Erlangen, wo er die erste Ambulanz für Mukoviszidosepatienten der… …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Rau — (1986) …   Deutsch Wikipedia

  • PET-CT — Die Positronen Emissions Tomographie (von altgr. τομή, tome, „Schnitt“ und γράφειν, graphein, „schreiben“), Abkürzung PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die… …   Deutsch Wikipedia

  • PET-Scan — Die Positronen Emissions Tomographie (von altgr. τομή, tome, „Schnitt“ und γράφειν, graphein, „schreiben“), Abkürzung PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die… …   Deutsch Wikipedia

  • Positronen-Emissions-Tomografie — Die Positronen Emissions Tomographie (von altgr. τομή, tome, „Schnitt“ und γράφειν, graphein, „schreiben“), Abkürzung PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die… …   Deutsch Wikipedia

  • Positronen-Emissionstomografie — Die Positronen Emissions Tomographie (von altgr. τομή, tome, „Schnitt“ und γράφειν, graphein, „schreiben“), Abkürzung PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die… …   Deutsch Wikipedia

  • Positronen-Emissionstomographie — Die Positronen Emissions Tomographie (von altgr. τομή, tome, „Schnitt“ und γράφειν, graphein, „schreiben“), Abkürzung PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die… …   Deutsch Wikipedia

  • Positronenemissionstomografie — Die Positronen Emissions Tomographie (von altgr. τομή, tome, „Schnitt“ und γράφειν, graphein, „schreiben“), Abkürzung PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die… …   Deutsch Wikipedia

  • Positronenemissionstomographie — Die Positronen Emissions Tomographie (von altgr. τομή, tome, „Schnitt“ und γράφειν, graphein, „schreiben“), Abkürzung PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”