Essen-Holsterhausen

Essen-Holsterhausen
Wappen von Holsterhausen
Wappen der Stadt Essen

Holsterhausen
Stadtteil von Essen

Lage von Holsterhausen im Stadtbezirk III Essen-West
Basisdaten
Fläche 2,98 km²
Einwohner 24.919 (31. März 2011)
Bevölkerungsdichte 8362 Einwohner/km²
Koordinaten 51° 26′ 27″ N, 6° 59′ 43″ O51.4408333333336.9952777777778108Koordinaten: 51° 26′ 27″ N, 6° 59′ 43″ O.
Höhe 108 m
Eingemeindung 1. Aug. 1901
Räumliche Zuordnung
Postleitzahlen 45145, 45147
Stadtteilnummer 09
Bezirk Stadtbezirk III Essen-West
Bild
Blick auf Holsterhausen von Süden, unten das Universitätsklinikum

Blick auf Holsterhausen von Süden, unten das Universitätsklinikum

Quelle: Statistik der Stadt Essen

Holsterhausen ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Essen, nach Einwohnern der Viertgrößte. Holsterhausen liegt südwestlich der Innenstadt zwischen den Stadtteilen Rüttenscheid, Margarethenhöhe, Frohnhausen, West- und Südviertel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Name geht zurück auf die ehemalige Lage des Stadtteils direkt am Wald, daher „Die am Holze (am Walde) hausten“. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Holsterhausen im Jahre 966, als Kaiser Otto I. den Hof Ericseli (Ehrenzell), den Kern des sogenannten Dreibauernschaftsquartiers, dem Konvent des Stiftes Essen schenkte. Das Dreibauernschaftsquartier bestand aus den drei späteren Essener Stadtteilen Altendorf, Frohnhausen und Holsterhausen und wurde nach der Säkularisation der Munizipalität Borbeck zugeteilt. Von 1874 an gab es bis zur Eingemeindung durch die Stadt Essen am 1. August 1901 eine eigenständige Bürgermeisterei Altendorf, zu der auch Frohnhausen und Holsterhausen gehörten. Durch seine zentrale Lage und die Nähe zu den Krupp-Werken wurde Holsterhausen im Zweiten Weltkrieg so stark zerstört, dass es nach dem Krieg das größte zusammenhängende Wiederaufbaugebiet Westdeutschlands war.

Charakter

Holsterhausen ist ein fast reines Wohngebiet, an der Peripherie gibt es vereinzelt größere Grünanlagen (Mühlbachtal) oder Industriegebiete (Schederhofviertel). Aufgrund seiner Lage zwischen dem Essener Zentrum und den äußeren Stadtteilen ist Holsterhausen stark von Hauptstraßen durchzogen; die A 40, eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands, führt durch Holsterhausen, und die A 52 durch den benachbarten Stadtteil Margarethenhöhe. Auch die U-Bahn-Linien U17 und U18 führen durch Holsterhausen. Die Verkehrsbelastung des Stadtteils ist dementsprechend hoch. Die Einkaufsmeile des Stadtteils ist die Gemarkenstraße, deren Mittelpunkt die Kirche St. Mariä Empfängnis bildet. Donnerstags findet auf dieser Straße ein Nachmittagsmarkt statt.

Als weiterführende Schulen befinden sich in der Bardelebenstraße das geschichtsträchtige katholische Mädchengymnasium B.M.V. und in der Margaretenstraße das Alfred-Krupp-Gymnasium, das 1908 als Realschule errichtet wurde und 1910 den Namen Krupp-Oberrealschule erhielt. Sie war ein Zugeständnis Essens im Eingemeindungsvertrag der Bürgermeisterei Altendorf von 1901. 1937 wurde die Schule in Alfred-Krupp-Schule umbenannt. In dem späteren mathematisch-naturwissenschaftlichen Jungen-Gymnasium werden seit den 1960er Jahren auch Mädchen zugelassen. Am Holsterhauser Platz und in der Keplerstraße ist dazu die Gesamtschule Holsterhausen beheimatet.

In Holsterhausen liegt das Universitätsklinikum Essen (vormals Städtische Krankenanstalten). Trotz der dichten Bebauung gibt es in Holsterhausen einige Grünflächen, wie den Haumannpark im Justizviertel und einige Kinderspielplätze. An die industrielle Zeit von Krupp erinnern noch heute Teile ehemaliger Arbeitersiedlungen, wie der Alfredshof, die die den Bedürfnissen heutiger Bewohner entsprechend modernisiert wurden, ohne aber ihren Charakter zu verlieren. Große Teile wurden allerdings im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört, so dass Holsterhausen zum größten Wiederaufbaugebiet nach dem Kriege in der Region wurde.

Am 9. Januar 1964 wurde das Jugendzentrum Essen (JZE) an der Papestraße eröffnet. Für vier Millionen DM gebaut, war es damals ein Geschenk der Stadt Essen an die Jugend. Am 1. Juni 2011 wurde das Zentrum geschlossen.[1]

Literatur

  • Karl-Josef Gierlichs/Ludger Kruthoff/Claudia Rademacher-Gottwald: Pfarrkirche St. Ignatius, Essen-Holsterhausen. Fink Verlag, Lindenberg 2003, ISBN 978-3-89870-097-9
  • Norbert Küpper: Holsterhausen. Menschen und ihre Geschichten. Klartext Verlag, Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0659-4
  • Norbert Küpper/Klaus Lindemann: Mein Holsterhausen. Zeit und Raum eines Essener Stadtteils. Klartext Verlag, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0166-7

Weblinks

 Commons: Essen-Holsterhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. WAZ Mediengruppe: Große Abschieds-Feier für das schließende Jugendzentrum Essen; 15. Mai 2011

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