Unternehmen Bassgeiger

Das Unternehmen Bassgeiger war nach dem Unternehmen Holzauge ein Versuch der deutschen Marine, im Zweiten Weltkrieg auf der politisch zu Dänemark gehörenden Insel Grönland eine Wetterstation zu errichten. Bassgeiger war eine von mehreren arktischen Unternehmungen der Wehrmacht zur Gewinnung von Wetterdaten im Eismeer.

Geschichte

Unter Leitung des Meteorologen Heinrich Schatz verließ Ende August 1943 ein Wettertrupp mit dem ehemaligen Fischdampfer Coburg den norwegischen Hafen Narvik. Nach einem Sturm wurde die Coburg von ihrem Geleit-U-Boot getrennt und geriet in Höhe des 77. Breitengrades etwa 80 Seemeilen vor der Küste Ostgrönlands ins Packeis. Das Schiff kam mit Eis-Sprengungen täglich nur wenige hundert Meter voran und sollte nun als schwimmende Station arbeiten. Im Oktober gelang es der Coburg, durch eine Lücke im Eis fast bis zur Küste der Shannon-Insel vorzudringen, wo es dann endgültig stecken blieb und Schlagseite bekam. Die meteorologischen Beobachtungen gingen unterdessen ununterbrochen weiter.

Inzwischen wurde die Wetterstation von amerikanischen Horchfunkern auf der Insel Jan Mayen angepeilt. Am 22. April 1944 griff eine Schlitten-Patrouille den deutschen Trupp an. Während des Kampfes fiel der militärische Leiter der Expedition, Leutnant Zacher. Die Deutschen konnten den Angriff abwehren und ihre Arbeit noch zwei Monate lang fortsetzen.

Im Juni 1944 brachte ein deutsches Flugboot den Wettertrupp nach Norwegen zurück. Im Oktober fanden die Amerikaner das verlassene Wrack der Coburg und Reste der Wetterstation.

Literatur

• Wilhelm Dege, William Barr: War North of 80 - The Last German Arctic Weather Station of World War II. University of Calgary Press, Calgary 2003. ISBN 1552381102

Wetterstationen der Wehrmacht in der Arktis

• Unternehmen Haudegen
• Unternehmen Knospe
• Unternehmen Holzauge
• Unternehmen Edelweiß und Unternehmen Zugvogel
• Unternehmen Schatzgräber

Weblinks

• www.wlb-stuttgart.de: Der Seekrieg in Grönland
• www.srh.noaa.gov (englisch)