- Unternehmensdaten
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Der Begriffs Unternehmensdaten kann eine mehrfache Bedeutung haben. Erstens umfasst er alle Daten die in einem Unternehmen im Rahmen der elektronischen Datenverarbeitung intern anfallen, zweitens sind damit die Daten gemeint, mit denen das Management das Unternehmen führt, oder drittens die Daten, mit denen sich ein Unternehmen nach außen darstellt.
interne elektronische Unternehmensdaten
Die elektronisch verarbeiteten Unternehmensdaten können unterteilt werden in
- strukturierte Daten, z. B. ERP-Daten, welche im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit anfallen und weiter unterteilt sind in Stammdaten und Bewegungsdaten
- Unstrukturierte Daten wie Texte, Konzepte, Mailverkehr
Häufig treten in den Datenobjekten strukturierte und unstrukturierte Teile nebeneinander auf. (Bsp: Emailtext unstrukturiert, Empfängerliste strukturiert nach Adressbucheinträgen der Empfänger).
Bestimmte Unternehmensdaten haben eine hohe Bedeutung für das Unternehmen und bedürfen deshalb einer hohen internen Verfügbarkeit (Datensicherung, Serverbetrieb). Sie bedürfen auch oft einer starken internen wie externen Geheimhaltung (Zugriffsrechte, besonders bei Kunden-, Personal oder Kalkulationsdaten, aber auch von Finanzdaten).
Andere Teile der Unternehmensdaten haben nur eine kurzfristig oder gar keine Bedeutung für den Unternehmenserfolg (Bsp: interner und externer Mailspam) und sollten möglichst rasch gelöscht werden, um unnötige Festplattenkosten zu vermeiden.
Das Datenmanagement sorgt in diesem Sinne für ein bedarfsgerechtes Datenablage und -archivierung. Will man die strukturierten Daten auch analytisch nutzen (Bonität von Kunden, Marktsegmentierung, Werbekampagnenplanung, Produktakzeptanzanalysen), so muss man die Daten aufbereiten und in einem Data-Warehouse vorhalten. Siehe auch unter Business-Intelligence. Unstrukturierte Daten können über eine indexierte Volltextsuche erschlossen werden.
interne Managementdaten
Das Management benötigt zur Führung des Unternehmens umfangreiche und aussagefähige Daten auf regelmäßiger kurzfristiger Basis. Diesen Ist-Daten werden zur Bewertung in der Regel Plandaten gegenübergestellt und es werden Plan-Ist-Abweichungen ermittelt, aber auch der Vergleich mit Vorjahresdaten wird häufig stattdessen oder ergänzend durchgeführt. Dieses Daten werden vom Controlling erstellt und analysiert.
Der Inhalt dieser Daten ist sehr vielschichtig. In jedem Fall gehören hierzu Umsatzwerte, Ergebnisberechnungen und Kosten, die nach verschiedenen Kriterien unternehmensspezifisch strukturiert sein können. Aber auch Mengenzahlen, Kennziffern sowie Bilanzpositionen gehören zu diesen Daten.
externe Unternehmensdaten
Unternehmen sind nach den Vorschriften des HGB sowie nach weiteren Regelungen (z. B. Börsenvorschriften) zur Veröffentlichung von Unternehmensdaten verpflichtet. Hierzu gehört die Erstellung eines Jahresabschluss oder ggf. auch von Quartalsberichten. Diese Berichte sind in Deutschland bei Erfüllung bestimmter Kriterien beim zuständigen Handelsregister zu hinterlegen und im Bundesanzeiger zu veröffentlichen. Der Inhalt dieser Pflichtveröffentlichungen ist sehr detailliert geregelt.
Freiwillig ist die Veröffentlichung von Unternehmensdaten bei Auskunfteien oder in sonstigen Medien wie z. B. in Pressemitteilungen oder auf der Internet-Homepage.
Kreditinstitute, die ein Unternehmen finanzieren, verlangen aufgrund der bestehenden vertraglichen Vereinbarungen sehr aussagefähige kurzfristige Daten zur Unternehmensentwicklung um die Bonität laufend zu beurteilen.
Die Veröffentlichung von Unternehmensdaten dient der Darstellung des Unternehmens gegenüber der Öffentlichkeit. Zwecke sind hierbei die Wertschätzung gegenüber Geschäftspartnern, die Verbesserung der Attraktivität des Unternehmens z. B. bei Kunden oder auf dem Arbeitsmarkt. Bei börsennotierten Unternehmen dienen die Daten außerdem der Steigerung der Attraktivität der eigenen Wertpapiere auf den Finanzmärkten.
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