Urban Fantasy

Urban Fantasy

Contemporary Fantasy oder zeitgenössische Fantasy (selten auch Phantastik/Fantastik) ist ein Subgenre der Fantasy-Literatur.

Contemporary Fantasy bezeichnet Texte aus dem Bereich der Fantasyliteratur, in denen die reale Welt mit phantastischen Elementen durchbrochen wird. Dies geschieht meist als eine Verquickung der alltäglichen Welt unserer Zeit mit alten und modernen Mythen, etwa durch Einbindung übernatürlicher Kräfte und Fabelwesen, die aus dem Repertoire der Fantasy stammen. Auch das Auftreten von Göttern und ihrer Boten ist nicht unüblich; Beispiele dafür sind Douglas Adams' Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele und Neil Gaimans American Gods.

Inhaltsverzeichnis

Abgrenzung

Die Contemporary Fantasy unterscheidet sich von der Historical Fantasy (historische Fantasy) nicht nur durch den Zeitbezug. Die zeitgenössische Fantasy umfasst maximal einen Zeitrahmen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Der Schwerpunkt der meisten Romane liegt aber in einem modernen heutigen Setting, das oft dem städtischen Bereich mit seiner Schnelllebigkeit und seinen Konflikten entstammt. Im Gegensatz dazu ist die Historical Fantasy in einer lange vergangenen Zeit angesiedelt, in der den Mythen noch eine reale Bedeutung und Göttern und Magiern noch eine reale Macht zugeschrieben wird. In unserer Zeit ist diese Macht in der Darstellung der zeitgenössischen Fantasy im Schwinden begriffen und wird von den meisten Menschen kaum bemerkt. Helmut W. Pesch schreibt dazu: Diese Art Fantasy spielt in unserer Realität, in welcher die Magie einbricht – aber in einer Art und Weise, dass sie als damit vereinbar angesehen wird.[1]

Gelegentlich verschmelzen reale und phantastische Welt aber nicht miteinander, sondern berühren sich nur, etwa wenn der Held durch magische Tore oder Rituale in eine Fantasywelt übertritt, wie in der Chronik von Thomas Covenant dem Zweifler von Stephen R. Donaldson oder in Michael Endes Unendlicher Geschichte. Diese Erzählungen und Romane, in denen eine phantastische Welt völlig eigenständig neben der Alltagswelt existiert, werden von manchen Literaturwissenschaftlern und Kritikern nicht der eigentlichen Contemporary Fantasy zugerechnet. Die moderne Welt bildet dabei nur den Ausgangspunkt einer Rahmenhandlung, in der der Held einer Geschichte in eine Fantasy-Welt mit eigenständigen Landschaften, Figuren und Regeln eintritt, die die Alltagswelt nicht beeinflussen.

Urban Fantasy

Eine eng verwandte und verbreitete Spezialform der Contemporary Fantasy ist die Urban Fantasy, bei der die „reale“ Handlung im städtischen Raum stattfindet. Oft werden beide Bezeichnungen, nicht zuletzt wegen der schwierigen Abgrenzung, auch synonym verwendet.

Bekannte Vertreter

Einzelnachweise

  1. Helmut W. Pesch: Spielformen der Fantasy. Magische Fantasy ("Contemporary Fantasy") [1]

Literatur

  • Richard Bleiler (Hrsg.): Supernatural Fiction Writers: Contemporary Fantasy and Horror. Volume I and II. Holiday House, 2. Auflage, November 2002 ISBN 0684312506
  • Martin Horstkotte: The postmodern fantastic in contemporary British fiction. Horizonte - Studien zu Texten und Ideen der europäischen Moderne, Band 34. WVT, Trier, 2004 ISBN 3-88476-679-1
  • Lance Olsen: Ellipse of uncertainty: an introduction to postmodern fantasy. Greenwood Press, Westport, 1987 ISBN 0-313-25511-3

Weblinks


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