- Urs Engeler Editor
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Urs Engeler Editor ist ein Verlag mit Sitz zunächst in Basel (Schweiz) und Weil am Rhein (Deutschland), dann in Holderbank SO, nunmehr in Solothurn.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Konzeption
Der Schwerpunkt des Verlagsprogramms liegt im Bereich der Lyrik, Poesie/Poetik sowie auf literaturtheoretisch-philosophischen Abhandlungen. Der Gründer Urs Engeler studierte Vergleichende Literaturwissenschaft bei Hans-Jost Frey an der Universität Zürich. Dabei entstand die Idee der Herausgabe einer Zeitschrift für Poesie und ihre Poetik: Seit 1992 gibt Urs Engeler die Lyrik-Zeitschrift Zwischen den Zeilen heraus. Diese bildete die Grundlage für die Gründung des Verlags Urs Engeler Editor. Seit 1995 hat dieser mit mäzenatischer Unterstützung mehr als 60 Autoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, USA und Italien herausgebracht, bis der Mäzen sich 2009 zurückzog. Engeler schloss den Verlag bis auf Weiteres, betreut aber dessen Backlist und einzelne Projekte weiter.[1]
2010 meldete sich Engeler zurück mit dem Herstellungs- und Vertriebskonzept roughbooks, das heutigen Marktgesetzen genauso gerecht werden soll wie anspruchsvollen Inhalten. Kommerziell erfolgreichere Titel werden dem Handel über den neu gegründeten Engeler Verlag angeboten, die anderen Lyrik-Bände bietet Roughbooks via Internet im Direktvertrieb an: Kleinauflagen im Digitaldruck, ohne ISBN, z.T. unter starker Mithilfe der Autoren in der Produktion hergestellt.[2]
Autoren
Kurt Aebli, Urs Allemann, Michael Donhauser, Elke Erb, Brigitta Falkner, Jayne-Ann Igel, Birgit Kempker, Robert Kelly, Jürg Laederach, Bert Papenfuß, Oskar Pastior, Wolfgang Schlenker, Michael Stauffer, Ulf Stolterfoht und Peter Waterhouse.
Autoren des Labels Roughbooks sind z. B. Tim Turnbull, Michael Stauffer, Ulf Stolterfoht, Werner Hamacher, Christian Filips, Konstantin Ames, Stephan Broser und Elke Erb.
Übersetzungen
Neben den deutschsprachigen Originalausgaben erscheinen Übersetzungen Walter Abish, Anna Achmatowa, Donald Barthelme, James M. Barrie, Maurice Blanchot, E. E. Cummings, Emily Dickinson, Hilda Doolittle, Jorie Graham, Wladimir Majakowski, Harry Mathews, Marianne Moore, Gellu Naum, Arthur Rimbaud, Ahmad Schamlu, Gertrude Stein, James Thomson, Rosmarie Waltrop und Andrea Zanzotto.
Reihen
- Sammlung Urs Engeler Editor
- Theorie: z.B. Felix Christens Eine andere Sprache, ein Werk zu Friedrich Hölderlins großer Pindar-Übertragung
- Werkausgaben: z.B. Michael Donhauser
Auszeichnungen
- 2008: Baden-Württembergischer Landespreis für literarisch ambitionierte kleinere Verlage[3]
- 2007: Förderpreis der Kurt Wolff Stiftung
- 2003: Deutscher Hörbuchpreis für Fümms bö wö tää zää Uu. Stimmen und Klänge der Lautpoesie, Hrsg. Christian Scholz und Urs Engeler
- 2002: Karl-Zillmer-Preis der Hamburgischen Kulturstiftung an Urs Engeler für verdienstvolles verlegerisches Handeln
- 1999: Kulturpreis der Stadt Basel
Literatur
- Theo Breuer: Urs Engeler Editor. In: Ders., Aus dem Hinterland. Lyrik nach 2000. Edition YE 2005, S. 150–151.
Weblinks
- Verlagsseite Urs Engeler Editor
- Pressemitteilung des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg vom 15. Oktober 2008
- Matthias Kehles Lyrik-Blog über den Landespreis an den Verlag Urs Engeler Editor
- Gespräch von Walter Fabian Schmid (poetenladen) mit Urs Engeler: Anerkennung ist ein langer Prozess
- "Die Zeit" online: Portrait über den Verleger Urs Engeler
- Interview mit Urs Engeler: Geiz ist dumm. Intelligenz ist geil.
- Verlagsseite der Roughbooks
- Verlagsseite des neuen Engeler Verlags
- Homepage der Zeitschrift Zwischen den Zeilen
Einzelnachweise
- ↑ Nils Kahlefendt: Urs Engeler über die literarische Produktivität in Zeiten der Wirtschaftskrise. In: Börsenblatt des Deutschen Buchhandels vom 29. Mai 2009, abgerufen am 5. Juli 2010
- ↑ Nils Kahlefendt: „Die herkömmlichen Wege funktionieren nicht mehr“. In: Börsenblatt des Deutschen Buchhandels vom 17. Juni 2010, abgerufen am 5. Juli 2010
- ↑ Stadt Karlsruhe: Preisverleihung an Engeler-Verlag am 5. Februar 2008, abgerufen am 5. Juli 2010
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