- Ursula Andress
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Ursula Andress (* 19. März 1936 in Ostermundigen) ist eine Schweizer Schauspielerin sowie Golden Globe-Preisträgerin.
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Biografie
Ursula Andress wurde als Tochter des Deutschen Rolf Andress und einer Schweizerin geboren. Es hält sich das Gerücht, der Vater sei Konsul in Bern gewesen und aus politischen Gründen aus der Schweiz ausgebürgert worden.[1] Daraufhin habe sich der Großvater um Andress und ihre fünf Geschwister (anderen Angaben zufolge zwischen vier und sechs[2][3]) gekümmert, der in der Nähe von Ostermundigen eine Gärtnerei betrieb. Ihre Kindheit beschrieb sie rückblickend als „unglaublich einzigartig, beinahe wie im 17. Jahrhundert“. Die harte Arbeit beim strengen Großvater im Familienbetrieb hätte ihr Respekt und Disziplin beigebracht. „Es gab mir die Kraft, um mich allen Hürden im Leben zu stellen.“, so Andress.[1]
Andress besuchte in Bern eine Mädchenschule, die sie im Alter von 16 Jahren verließ. Später ging sie nach Paris, wo sie Kurse in Tanz, Zeichnen und Bildhauerei nahm.[2] In Rom arbeitete sie dann als Modell für Maler und Fotografen. Dabei erwarb sie umfangreiche Sprachkenntnisse. Marlon Brando riet ihr, es als Schauspielerin zu versuchen. Die attraktive junge Frau bekam ihre erste Filmrolle 1955 in dem Film Casanova - seine Liebe und Abenteuer. Ursula Andress war eng befreundet mit James Dean. Sie erinnert sich gut an den 30. September 1955, den Tag, an dem Dean verunglückte: „Morgens um sieben Uhr holte er mich zu Hause ab. Jimmy sagte: 'Komm, wir fahren zusammen Richtung San Francisco'. In diesem Moment sei John Derek, ihr späterer Ehemann, gekommen. James sah John und wusste sogleich, dass ich John liebte. Er sagte 'Okay, John, let’s take a drive' und raste mit John durchs Wohnviertel, um ein Gespräch unter Männern zu führen. Als er zurückkam, sagte er zu mir: 'Ich weiß, dass du nicht mit mir kommst.' Und dann ging er weg. Ich glaube, das war sein Schicksal.“ Ursula Andress heiratete 1957 den Schauspieler und Regisseur John Derek (den späteren Ehemann der Schauspielerin Bo Derek), von dem sie 1966 geschieden wurde.
Ihren Durchbruch erzielte sie 1962 als das erste Bond-Girl in James Bond jagt Dr. No in der weiblichen Hauptrolle der Muscheltaucherin Honey Ryder; die Szene, in der sie, bekleidet mit einem weißen, gegürteten Bikini dem Meer entsteigt, wurde legendär. Mit ihrer athletischen, körperbetonten Darstellung wirkte sie stilbildend für die Rolle der selbstbewussten, schönen Frau und sie erhielt den Golden Globe Award als Beste Nachwuchsdarstellerin.
Ursula Andress pflegte ihr Image als verführerische Venus und wirkte in passenden Rollen vor allem in den 60er und 70er Jahren in vielen internationalen Produktionen mit. Wegen der Häufung von Filmrollen in knappen Kostümen wurde sie von Kritikern als „Ursula Undressed“ verspottet. 1965 erschien sie in der Juni-Ausgabe des Playboy. Die darin enthaltenen Fotos stammten von ihrem Mann. Nach ihrer Trennung von Derek hatte sie eine achtjährige Beziehung mit dem französischen Schauspieler Jean-Paul Belmondo. Im Alter von 44 Jahren gebar sie 1980 ihren Sohn Dimitri Alexander, dessen Vater der Schauspieler Harry Hamlin ist.
Anlässlich der Einweihung des Schweizer Generalkonsulates in Schottland am 18. Mai 2006 feierte Ursula Andress ihren 70. Geburtstag an Bord der HMY Britannia in Edinburgh. Ursula Andress wurde im original James Bond-Aston Martin DB5 zur königlichen Yacht gefahren, mit dem schon ihr Filmpartner Sean Connery in den James Bond-Filmen Goldfinger und Thunderball Filmgeschichte geschrieben hat. Das Auto gehört seit 2006 einem Schweizer Sammler.
Filmografie (Auswahl)
- 1954: Ein Amerikaner in Rom (Un Americano a Roma)
- 1962: James Bond jagt Dr. No (Dr. No)
- 1963: Vier für Texas (4 for Texas)
- 1963: Acapulco (Fun in Acapulco)
- 1965: Das zehnte Opfer (La decima vittima)
- 1965: Was gibt’s Neues, Pussy? (What's new pussycat?)
- 1965: Herrscherin der Wüste (She)
- 1966: Der blaue Max (The blue Max)
- 1967: Casino Royale (Casino Royale)
- 1971: Rivalen unter roter Sonne (Soleil rouge)
- 1975: Operation misslungen, Patient lebt (L’infermiera)
- 1978: Die weiße Göttin der Kannibalen (La montagna del dio cannibale)
- 1981: Kampf der Titanen (Clash of the Titans)
- 1987: Falcon Crest (Fernsehserie, Gastrolle)
- 1988: Klassezämekunft
- 1993: Prinzessin Fantaghirò V (Fantaghirò 5) (Fernsehfilm)
- 1994: Prinzessin Fantaghirò VI (Fantaghirò 6) (Fernsehfilm)
- 1994: Prinzessin Fantaghirò VII (Fantaghirò 7) (Fernsehfilm)
- 1994: Prinzessin Fantaghirò VIII (Fantaghirò 8) (Fernsehfilm)
- 2005: Die Vogelpredigt oder Das Schreien der Mönche
Auszeichnungen
- 1964: Golden Globe: Beste Nachwuchsdarstellerin für James Bond jagt Dr. No
- 1966: Nominierung für den Henrietta Award als Beliebteste Darstellerin des Jahres
- 2006: Empire Magazin – Bestes Bond-Girl aller Zeiten
- 2007: DIVA – Lifetime Achievement Award
Literatur
- Michael Marti, Peter Wälty: James Bond und die Schweiz, Basel 2008, ISBN 978-3-905800-20-3
- Michael Scheingraber: Die James-Bond-Filme. Hrsg. von Joe Hembus. München: Goldmann, 1979, 220 S. (Goldmann Magnum; 10203) (Citadel-Filmbücher) ISBN 3-442-10203-0
- Graham Rye: Die James-Bond-Girls [von Dr. No bis Goldeneye]. Übersetzung: Walther Wuttke. Königswinter: Heel, 1995, 70 S., ISBN 3-89365-478-X (Einheitssachtitel: The James Bond girls)
- Sven Siedenberg: Do you remember? Kleines Album vergessener Helden. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag, 2005, 139 S. (dtv; 20839) ISBN 3-423-20839-2
- Susanna von Werra: Berühmte Persönlichkeiten, Band I: 100 zeitgenössische Filmschauspieler und Filmschauspielerinnen. Lebensläufe und Horoskope; Band II: 100 Regisseure und klassische Filmschauspieler und Filmschauspielerinnen. Lebensläufe und Horoskope. Wettswil (Schweiz): Edition Astrodate, 1989, 450 Seiten
Weblinks
Commons: Ursula Andress – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ursula Andress in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Werke von und über Ursula Andress im Katalog der Schweizerischen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b vgl. Anstead, Mark: Bond girl who made a killing bei guardian.co.uk, 7. Dezember 2002 (aufgerufen am 8. März 2011)
- ↑ a b vgl. Ursula Andress. In: Internationales Biographisches Archiv 04/2001 vom 15. Januar 2001, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 43/2005 (aufgerufen am 8. März 2011 via Munzinger Online)
- ↑ vgl. Althen, Michael: Geliebte Venus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. März 2006, Nr. 66, S. 36
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