- Ursula Buchfellner
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Ursula Buchfellner (* 8. Juni 1961 in München) ist ein deutsches Fotomodell, sowie eine Schauspielerin, die vor allem durch ihre Mitwirkung in zahlreichen Erotikfilmen der Lisa Film Bekanntheit erlangte. Sie trat auch unter den Namen Uschi Buchfellner, Ursula Fellner, Ulla Maris und Ursula Maris in Erscheinung. Ursula Buchfellner war das erste deutsche Playmate, das es in den US-amerikanischen Playboy schaffte und dort 1979 „Miss Oktober“ wurde.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Frühe Jahre
Ursula Buchfellner wurde als eines von zehn Kindern eines dem Alkohol zugewandten Vaters und ihrer Mutter in Hasenbergl, einer Trabantensiedlung am Rande Münchens geboren. Ihre Familie bewohnte in einem Obdachlosenasyl[1] eine kleine 60 m² große Wohnung, wo sie sich mit drei anderen Familien ein Badezimmer teilen mussten. Um mit diesen einfachen, bescheidenen Verhältnissen besser zurechtzukommen, erlernten die Geschwister, auf Wunsch der Mutter, oftmals handwerkliche Lehrberufe, die dem allgemeinen Wohl der Familie dienten. Einige ihrer Geschwister arbeiteten so früh in einer Metzgerei; Ursula Buchfellner selbst begann mit 15 Jahren eine Ausbildung zur Backwarenfachverkäuferin.
1977 wurde Buchfellner in einem Münchner Biergarten von einem Playboy-Redakteur entdeckt und für ein Fotoshooting zum „Playmate“ eingeladen. Die damals 16-jährige bedurfte noch der Zustimmung ihrer Eltern, deren Einwilligung sie schließlich unter einem Vorwand bekam. Lediglich ihrem Onkel vertraute sie sich zu jener Zeit an, der sie zu den Aufnahmen, der „Chance ihres Lebens“, ermutigte.
Wirkung der Aktaufnahmen
Nachdem sie die Aufnahmen für den Playboy beendete, für die sie seinerzeit rund 4000 DM erhielt, erschien das Herrenmagazin im Dezember 1977 (in der deutschen Ausgabe) mit einer Fotostrecke Buchfellners unter dem Titel „Ursulas süße Sachen“. Erst später stellte sich heraus, dass sie zum Zeitpunkt der Aufnahmen lediglich 16 Jahre alt war. Die Wirkung dieser Aufnahmen war ziemlich kontrovers. Privat galt sie in der Nachbarschaft als geächtete Person und wurde von ihrem Umfeld beschimpft und beleidigt; selbst die eigene Oma, die bei Buchfellners in der kleinen Wohnung lebte, wandte sich von ihr ab. Ihre Tätigkeit in der Bäckerei musste sie ebenfalls aufgeben, nachdem es zu Unstimmigkeiten mit dem Bäcker gekommen war.
In der Folgezeit kamen weitere Fotoshootings für Herrenmagazine hinzu, darunter für internationale Ausgaben der Magazine, Lui, High Society und Playboy. Als ein gefragtes Fotomodell ihrer Zeit folgte auch ein Angebot des Männermagazins Penthouse, welches sie 1979 ablehnte, da trotz einer Gage von 80.000 Dollar ihr die Art der Aufnahmen nicht zusagten.
Seit Ende der 1970er Jahre spielte sie auch in deutschen Erotikfilmen mit, die von der erfolgreichen Filmreihe Schulmädchen-Report inspiriert wurden, wie 1978 Popcorn und Himbeereis, Drei kesse Bienen auf den Philippinen und diversen europäischen B-Filmen. So war sie zum Beispiel in Der letzte Harem und anderen Filmen des spanischen Exploitation-Regisseurs Jesus Franco zu sehen, der sie teilweise unter einem Pseudonym besetzte.
Wendepunkt/Karriereende
Mitte der 1980er Jahre beendete Buchfellner – nach eigener Aussage – ihre Karriere als Fotomodell und Schauspielerin für erotische Filme; fortan trat sie nur noch gelegentlich als Schauspielerin in Erscheinung, wie in Peter Steiners Theaterstadl und den Serien Zum Stanglwirt und Die Wicherts von nebenan. Anders als ihre Kollegin Sibylle Rauch, mit der sie auch gemeinsam vor der Kamera stand, schaffte die Darstellerin einen Imagewechsel und ein bodenständiges Leben.
„Die Geschichte hat […] vorläufig ein Happy-End. ‚Ich habe in meinem Leben unwahrscheinlich Glück gehabt‘, sagt Ursula […] Dankbarkeit ist gar kein Ausdruck für das, was ich empfinde. Dankbarkeit? Ist man denn dem Sumpf dankbar, nur weil man nicht in ihm versunken ist? […] Nicht jeder kann sich in dieser Welt den Boden aussuchen, auf dem ein bißchen Glück gedeiht“
– Herbert Riehl-Heyse: über Ursula Buchfeller, als sie sich vom Playmate Image löste [2]
Abseits ihrer Karriere absolvierte Buchfellner eine Kosmetikerausbildung, wurde Kindersportlehrerin und schließlich psychologische Astrologin, nachdem sie Seminare in Psychologie belegte. Ursula Buchfellner war sieben Jahre lang mit dem Berliner Geschäftsmann und ehemaligen Nachtclub-Besitzer Rolf Eden liiert, aber nicht verheiratet. Sie blieb kinderlos und lebt zurzeit in der Schweiz.
Filmografie
- 1978: Popcorn und Himbeereis
- 1979: Drei kesse Bienen auf den Philippinen
- 1979: Hot Dogs auf Ibiza
- 1980: Kreuzberger Liebesnächte
- 1980: Heiße Kartoffeln (Himbeereis und heiße Mädchen)
- 1980: Der Kurpfuscher und seine fixen Töchter
- 1980: Jungfrau unter Kannibalen
- 1980: Drei Lederhosen in St. Tropez
- 1981: Sadomania – Hölle der Lust
- 1981: Die nackten Superhexen vom Rio Amore
- 1981: Der letzte Harem
- 1982: Salut la puce (in Deutschland nicht aufgeführt)
- 1983: Der Trotzkopf (Fernsehserie)
- 1984: Heiße Wickel kalte Güsse (Fernsehserie)
- 1984: Ausgeträumt
- 1984: Die Wicherts von nebenan
- 1994–1997: Zum Stanglwirt (Fernsehserie)
- 1994–1998: Peter Steiners Theaterstadl
- 1995: Tierärztin Christine – Teil 2 (TV-Film)
Weblinks
- Ursula Buchfellner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Artikel in Der Tagesspiegel
Einzelnachweise
- ↑ siehe: http://medien.lpm.uni-sb.de/AV-Medien/Med_Data.ASP?AbfrageOption=ist+gleich&Suchbegriff=4200544
- ↑ siehe: Das Playmate vom Hasenbergl – In: Süddeutsche Zeitung Nr. 11 vom 14./15. Januar 1984, S. 147.
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