- Uschlag
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Uschlag Gemeinde StaufenbergKoordinaten: 51° 20′ N, 9° 37′ O51.3302777777789.6183333333333230Koordinaten: 51° 19′ 49″ N, 9° 37′ 6″ O Höhe: 230 m ü. NN Postleitzahl: 34355 Vorwahl: 05543 Uschlag ist der zweitgrößte Ort (Gemeindeteil) der Gemeinde Staufenberg in Süd-Niedersachsen, Landkreis Göttingen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort liegt rund 7 km (Luftlinie) östlich von Kassel unmittelbar an der Grenze zu Hessen südwestlich der nördlichen Ausläufer des Kaufunger Waldes im Naturpark Münden. Er befindet sich in dem Tal der Nieste und an den angrenzenden Südhängen der in der Ortschaft bzw. Gemarkung einmündenden Nebenbäche. Dies sind von Westen nach Osten der Kitzebach, der Wellebach, der Ingelheimbach und der Hopbach. Die Nieste durchfließt das Dorf von Ost nach West. Von der Stadt Kassel aus gesehen bildet Uschlag das Tor zum Kaufunger Wald.
Geschichte
Die erste, allerdings umstrittene, Erwähnung von Uschlag fällt in die Zeit um 850. Man geht jedoch davon aus, dass der Ort noch um einiges älter ist. Damit ist Uschlag einer der ältesten Orte im so genannten Obergericht, der heutigen Gemeinde Staufenberg.
Der Name des Ortes Uschlag ist eine Stellenbezeichnung, deren Endsilbe wohl so viel wie Schlucht oder Tal bedeutet.
Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung von Uschlag stammt vom 4. Mai 1019. Mit der Schenkungsurkunde übergab Kaiser Heinrich II dem Kloster Kaufungen die Dörfer Oberkaufungen (Overencoufunga) mit dem ganzen Walde, Niederkaufungen (Nederencoufunga), Vollmarshausen (Volmareshusun) und Uschlag (Luslad).
Zu dem Zeitpunkt dieser Schenkung gehörte Uschlag zum Hessengau und zusammen mit der Grafschaft Hessen zu Thüringen. Im Jahre 1247 wurde der Raum Hann. Münden (das sogenannte Untergericht) und das Obergericht (die heutige Gemeinde Staufenberg) von den Braunschweiger Herzögen besetzt. Damit kam auch Uschlag zu Braunschweig (Hannover) und gehört so bis heute zu Niedersachsen.
Die vier in der Gemarkung und der Ortslage in die Nieste mündenden Wasserläufe und natürlich der Niestebach selbst sorgten dafür, dass sich in Uschlag fünf Mühlen drehten. Dies waren zwei Getreidemühlen, zwei Ölschlagmühlen und eine Sägemühle. Das gute Quellwasser wurde zum Bierbrauen verwendet, es gab ein Brauhaus und zwei Schnapsbrennereien.
1689 konnte Uschlag mit 419 Einwohnern aufwarten. Um 1700 gab es im Dorf 81 Familien, die ein Haus besaßen, im Jahre 1821 waren es 572 Einwohner, 1939 lag die Einwohnerzahl über tausend.
Während die älteren Bewohner in der Zeit der Industrialisierung, also etwa um 1850, überwiegend mit der Leinenweberei ihren Lebensunterhalt verdienten, versuchten die jüngeren Leute als Industriearbeiter in den Betrieben der aufblühenden Großstadt Kassel ihr Glück. Die Umwandlung des Bauerndorfes mit wenigen Handwerksbetrieben zum heutigen gemischten Wohnort begann 1901, als die Landstraße nach Kassel gebaut wurde.
Infrastruktur
Verkehr
Uschlag ist sehr verkehrsgünstig von der Bundesautobahn 7 über die Anschlussstellen 77 (Kassel-Nord), von Süden kommend, bzw. 76 (Staufenberg-Lutterberg), von Norden kommend, zu erreichen. Der Ort liegt an der Straßenverbindung Kassel – Witzenhausen. Diese Landesstraße hat auf hessischer Seite die Bezeichnung L 3237 und in Niedersachsen heißt sie L 563 bzw. „Kasseler Straße“ in Uschlag.
Die nächste Bahnstationen sind der Bahnhof in Speele(Staufenberg) bzw. der Kassel-Hbf oder der ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Im Ort zweigen die Landesstraße 533 (Mündener Straße) in Richtung Benterode und die Kreisstraße K 212, östlich von Uschlag an der sogenannten Hopbach-Kreuzung, in Richtung Escherode ab.
Wirtschaft
Zu dem hohen Lebens- und Wohnwert des Ortes trägt auch eine gut ausgebaute Infrastruktur bei. So gibt es neben einer Arztpraxis auch eine Zahnärztin und eine Apotheke. Ein Lebensmittelmarkt sorgt zusammen mit zwei Bäckereien und zwei Metzgereien für eine gute Grundversorgung. Aber auch einige Handwerksbetriebe, Frisöre, Drogerie und zwei Bankfialen sind vorhanden. Für junge Familien dürfte interessant sein, dass es neben einem Kindergarten auch eine Grundschule mit Ganztagsangebot im Ort gibt. Durch die Neuausweisung eines Baugebietes stehen auch Bauplätze in Uschlag zur Verfügung.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Lage des Dorfes, in Verbindung mit den vielen Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten der Region und der noch intakten Natur in den Bachtälern des Kaufunger Waldes, macht einen Aufenthalt für Wanderer, Radfahrer und andere Erholungssuchende interessant. Aber auch Kultur- und Kunstinteressierte kommen durch die Nähe der Documenta-Stadt Kassel, mit den Ausstellungen, Museen und Sehenswürdigkeiten, auf ihre Kosten. Eine Möglichkeit zum Übernachten gibt es im Gasthaus "Zur Krone" auch.
Als wahres Schmuckstück präsentiert sich die Johanniskirche mit ihrem sehr alten Turm, nach der Renovierung in den Jahren 1969-1970. 2010 wurde der Kirchturm des Uschläger-Schmuckstücks erneut renoviert und die alten Schieferplatten an die Teilnehmer der Besichtigungstour durch den renovierten Turm verschenkt. Die Kirche bildet, wie in vielen anderen Orten auch, einen zentralen Platz in Uschlag. Stolz können die Kirchgänger auch auf den alten, schlichten Taufstein von 1612 sein.
Einen weiteren Mittelpunkt stellt der so genannte Schniederplatz dar. Auf diesem Dorfplatz ist der Dorfbrunnen sehenswert, der aus einem alten Mühlenstein besteht und an die Zeit als Uschlag noch ein Mühlendorf war, erinnern soll. Unmittelbar bei dem Schniederplatz befindet sich das historische und renovierte Pfarrhaus mit der Pfarrscheune (heute eine Begegnungsstätte der Kirchengemeinde). Auch befindet sich im Ort der höchste Zunftbaum im südlichen Niedersachsen. Dieser trägt neben den Wappen der Gemeinde und des Ortes auch die Symbole und Zeichen des ortsansässigen Handwerks sowie der Vereine und Verbände der Dorfgemeinschaft.
Weblinks
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