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Das Versuchsatomkraftwerk Lucens (abgekürzt VAKL), auch als Reaktor Lucens bezeichnet, ist ein unterirdisch angelegter Forschungsreaktor, der in den 1960er Jahren im schweizerischen Ort Lucens errichtet wurde.
Mit dem Kernreaktor, der eine elektrische Leistung von acht Megawatt hatte, wurde am 29. Januar 1968 erstmals in der Schweiz Elektrizität mit Hilfe von Kernkraft erzeugt. Nach kurzer Betriebszeit ereignete sich am 21. Januar 1969 ein folgenschwerer Zwischenfall, als es nach Problemen mit dem Kühlsystem zu einer partiellen Kernschmelze kam. Dabei entwichen radioaktive Gase in die Kaverne, die nur zum Teil isoliert und versiegelt werden konnte. Durch undichte Stellen in der Kaverne entwichen auch radioaktive Gase in die Umwelt.[1] Die Gefahr für Mensch und Umwelt war begrenzt, da sich der Reaktor in einem Bergstollen befand.
Die Aufräumarbeiten konnten erst nach einigen Jahren begonnen und im Mai 1973 abgeschlossen werden. 250 Fässer mit radioaktiven Abfällen blieben vorerst auf dem Gelände und wurden 2003 ins zentrale Zwischenlager in Würenlingen ZWILAG gebracht.
Der Zwischenfall gilt nach dem Kyschtym-Unfall (Russland), der Katastrophe von Tschernobyl (Ukraine) und den Unfällen in den Anlagen Three Mile Island (USA), Windscale (Großbritannien), SL-1 (Idaho/USA), St. Laurent (Frankreich), Fermi (USA) als der siebtschwerste Reaktorunfall weltweit. Auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) wird der Unfall mit 4-5 bewertet.
Siehe auch
Quellen
- ↑ 20 Minuten Online - Der vergessene Schweizer Atom-GAU (vom 21. Januar 2009)
Weblinks
- Der Reaktor in Lucens, Dokumentation der ETH
46.6916666666676.8277777777778Koordinaten: 46° 41′ 30″ N, 6° 49′ 40″ O; CH1903: (553274 / 171344)
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