- VSB Eb 2/5
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Die Vereinigte Schweizerbahnen (VSB) und ihre Vorgängerbahnen beschafften insgesamt 22 Personenzug-Dampflokomotiven des Bautyps Eb 2/5.
Diese ersten 20 Tenderlokomotiven nach dem System Engerth wurden zwischen 1857 und 1858 von der Maschinenfabrik Esslingen beschafft, zwei Lokomotiven wurden von der VSB 1895 nachgebaut. Die Nummern 21–32 wurde von der Südostbahn bestellt, die Nummern 33–40 von der Vereinigte Schweizerbahnen. Der Kaufpreis der Lokomotiven von Esslingen betrug rund 75 000.- Schweizer Franken.
Inhaltsverzeichnis
Technisches
Es handelte sich um eine Lokomotive, die nach dem System Engerth aufgebaut war. Der Innenrahmen, der das Triebwerk und den Kessel trägt, ist gelenkig im Bereich der Feuerbüchse mit einem dreiachsigen Aussenrahmentender verbunden. Der Tender oder auch Laufachsdrehgestell trägt die Hauptlast der Feuerbüchse und kann nicht getrennt werden, weil die Maschine sonst nach hinten kippen würde. Bei diesen Maschinen war im Gegensatz zu anderen Engerth-Lokomotiven der Wasserkasten auf dem Tender montiert. Dies hatte den Vorteil, dass das Reibungsgewicht nicht vom Wasservorrat abhängig war und daher das Kesselgewicht erhöht werden konnte. Nur so war es möglich, ohne führende Laufachse eine Geschwindigkeit von 75 km/h zu erreichen.
Der Kessel mit 138 Siederohren mit einer Länge von 4450 mm, lag 2010 mm über Schienenoberkante. Das Triebwerk lag zwischen dem Rahmen und war mit einer Steuerung nach dem System Gooch ausgerüstet. Dieses wurde mit Hebel und oberer Steuerwelle bedient. Die Kolbenstangen waren nicht nach vorne durchgeführt. Die Sandkästen waren für jedes Rad einzeln aussen am Kasten angebracht, sie wurden durch Drahtzüge gemeinsam betätigt. Es waren zwei Speisewasserpumpen vorhanden. Auf der rechten Seite war eine vom Kuppelzapfen der Treibachse angetriebene Fahrpumpe vorhanden, links auf dem Wasserkasten war eine Kolbendampfpumpe vorhanden.
Die Spindelbremse war zuerst vierklötzig ausgeführt und wirkte auf die beiden hinteren Tenderräder, später wurde sie auf sechs Klötze ausgebaut.
Umbau
Neben dem Einbau eines neuen Kessel für 10 bar, später mit dem dritten Kessel sogar 12 bar, wurden die Maschine grundlegend erneuert, so dass sich ein neues Erscheinungsbild ergab. Daneben wurde der Rahmen durch einen Plattenrahmen ersetzt, der über die erste Tenderachse hinaus verlängert wurde, so dass sich die Lokomotive nun zwischen der 1. und 2. Tenderachse über eine Querfeder auf den Tender abstützen konnte. Die Lokomotive wurde beim Umbau um 340 mm verlängert. Das Gesamtgewicht erhöhte sich durch den Umbau um 4 Tonnen wobei nur 2 Tonnen als Adhäsionsgewicht zählten. Der 3. Kessel erhöhte das ursprüngliche Gewicht um 7.4 Tonnen, auch hier erhöhte sich das Adhäsionsgewicht nur um 5.5 Tonnen.
Im Jahre 1879 erhielten die ersten Lokomotiven einen registrierenden Geschwindigkeitsmesser nach Bauart Klose, dieser wurde anfänglich vor dem Führerhaus neben dem Langkessel aufgestellt. 1883 wurde begonnen, die Lokomotiven mit der Kloseschen Dampf-Federbremse auszurüsten, welche zugleich als Dampfheizung benutzt werden konnte. Ab 1902 wurde eine vierklötzige Treibradbremse eingebaut, welche nur auf die Treibachse wirkte.
In den letzten Dienstjahren wurde die Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h auf 65 km/h vorwärts und 60 km/h rückwärts herabgesetzt.
Die Nummern bei der SBB wurden nach dem Alter der Kessel vergeben und nicht nach der alten VSB-Nummer. Es wurden alle Maschinen abgebrochen.
VSB
NummerSBB
NummerName Fabrik
NummerBaujahr Hersteller Umbau 2. Kessel 3. Kessel Ausser
Dienst21 (I)2 - Italien 345 1857 Esslingen - - - 1881 22 (I)2 - Graubuenden 346 1857 Esslingen - - - 1881 21 (II) 5686 Italien 6 1895 VSB 1895 - - 1909 22 (II) 5687 Graubuenden 7 1895 VSB 1895 - - 1909 23 5688 Lukmanier
(Helvetia)1343 1857 Esslingen 1882 1897 1882 1925 24 5689 Sargans
(Germania)1344 1857 Esslingen 1882 1898 1882 1910 25 5690 Spluegen 404 1858 Esslingen 1879 1898 1879 1922 26 5680 Julier 405 1858 Esslingen 1879 - 1879 1906 27 5691 Calanda 406 1858 Esslingen 1881 1899 1881 1912 28 5681 Gonzen 412 1858 Esslingen 1881 - 1881 1906 29 5692 Camor 413 1858 Esslingen 1879 1899 1879 1913 30 5693 Speer 414 1858 Esslingen 1879 1895 1879 1904 31 5682 Rhein 415 1858 Esslingen 1879 19053 1879 1921 32 5683 Plessur 416 1858 Esslingen 1881 19054 1881 1911 33 5684 Landquart 417 1858 Esslingen 1879 - 1879 1909 34 5694 Tamina 418 1858 Esslingen 1881 1897 1881 1911 35 5695 Rheineck 419 1858 Esslingen 1879 1897 1879 1905 36 5696 Altstaetten 420 1858 Esslingen 1881 1898 1881 1919 37 5697 Pfaelzer 421 1858 Esslingen 1879 1898 1879 1914 38 5698 Chur 422 1858 Esslingen 1879 1902 1879 1917 39 5699 Bregenz 423 1858 Esslingen 1881 1901 1881 1912 40 5685 Bernhardin 403 1858 Esslingen 1879 - 1879 1902 Bemerkungen zur Liste:
- 1 Bei der Zusammenführung der St.Gallischer-Appenzeller-Bahn und der Südostbahn waren Namen doppelt vorhanden, ebenso wurden die lateinischen Namen eingedeutscht
- 2 die beiden Lokomotiven wurden 1877 abgestellt und 1881 offiziell ausrangiert. Aus ihren Bauteilen und Ersatzteilen wurden 1895 zwei neuen Maschinen gebaut.
- 3 Kessel von 5659
- 4 Kessel von B 2/3 1072
Betriebliches
Sie waren die ganze Zeit der Werkstätte Rorschach, und somit auch dem SBB Kreis IV zugeordnet.
Bilder
Quellen
- Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847-1966 (Moser Buch) S.115ff
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