Vaalser Tor

Vaalser Tor
Vaalser Tor im Jahre 1790

Das Vaalser Tor Das Jakobstor war ein Stadttor der 1257-1350 errichteten äußeren Stadtmauer der Stadt Aachen.

Inhaltsverzeichnis

Bezeichnung

Zu Beginn seiner Entstehung war das Tor als „Junkheitstor“ bekannt. Dies änderte sich bald und Dokumente verweisen auf das „Junkheitsport“. Nach wenigen Jahren entstand hieraus der Name „Junkerstor“. Der durch das Tor führende Weg endete im niederländischen Ort Vaals. Aus diesem Grunde entstand für dieses Verteidigungsbauwerk der neue Name „Vaelsertor“. Der Aachener Dialekt modifizierte dies in „Vaalser Tor“.

Während der vom Frieden von Campo Formio 1797 geregelten Besetzung Aachens änderten die Franzosen den Namen des Stadttores in „Jakobstor“ um. Diese Bezeichnung wurde möglich, nachdem das ursprüngliche Jakobstor von ihnen in „Lütticher Tor“ umbenannt worden war. Hierdurch kam es jedoch zu sprachlichen Unklarheiten und Verwechslungen, was dazu führten, dass es nach einer erneuten Namensänderung als „Port nobel“ (adliges Tor) bezeichnet wurde. Kurz vor seinem Abbruch erhielt es seinen ursprünglichen Namen zurück.

Lage

Das Vaalser Tor hatte keine Entsprechung in der inneren Stadtmauer. Es lag an einer Straße, die von der Jakobstraße aus nach Westen abzweigte und über Vaals nach Maastricht führte.

Innerhalb des Mauerrings lag das Vaalser Tor zwischen Jakobstor und Königstor. Zum Jakobstor hin lag die Lütticher Schanze mit ihrer doppelten Mauer. An dem Mauerring lag der Turm ohne Namen zwischen Vaalser Tor und Jakobstor, an der Ecke der Vormauer der Zwingeranlage der Eyerkeilturm. Neben dem Vaalser Tor befand sich ein Durchgang zum Zwinger. Zwischen Vaalser Tor und Königstor lag der Pfaffenturm

Beschreibung

Abweichend von allen anderen Aachener Stadttoren der äußeren Stadtmauer besaß das Vaalser Tor kein Vortor. Die Zwingeranlage der Lütticher Schanze machte dies überflüssig.

Als Nebentor war das Vaalser Tor nicht besonders groß, der rechteckige Torbau hatte eine Breite von 15,30 m und einem Tiefe von 11,60 m. Alte Zeichnungen belegen, dass sich über dem Torbogen eine Madonnenfigur befunden hat.

1829 wurde das Tor abgerissen.

Umgebung des Tores

Vor dem Tor überspannte eine kleine Brücke den Johannisbach. Durch ihn hatten sich im Stadtgraben zahlreiche Teiche gebildet. Der Weg vom Vaalser Tor entlang des Stadtgrabens bis zum Königstor war im Sommer bei Spaziergängern sehr beliebt. Es wurde beschrieben, dass sich in den bis zu 200 Metern breiten Teichen große Mengen Seerosen und Wasserpflanzen befanden. Außerdem waren die Froschkonzerte bei den Aachener Bürgern sehr beliebt.

Das Vaalser Tor war durch den speziell von Pferdegespannen genutzten Weg nach Vaals und Maastricht bekannt, da diese Verbindung für die Versorgung der Stadt von großer Bedeutung war.

Literatur

  • Bruno Lerho: Die große Aachener Stadtmauer mit Toren und Türmen. Helios Verlag, 2006, ISBN 3-938208-37-6. 
  • Carl Rhoen: Die Befestigungswerke der freien Reichststadt Aachen. Verlag von Anton Creutzer, Aachen 1894.  (Online-Version, pdf, 6,61MB)

Siehe auch

50.7713846.0740027Koordinaten: 50° 46′ 17″ N, 6° 4′ 26″ O


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