- Vanellus gregarius
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Steppenkiebitz Systematik Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Regenpfeifer (Charadriidae) Gattung: Kiebitze (Vanellus) Art: Steppenkiebitz Wissenschaftlicher Name Vanellus gregarius (Pallas, 1771) Der Steppenkiebitz (Vanellus gregarius) ist eine Art aus der Familie der Regenpfeifer (Charadriidae). Er ist ein Brutvogel der eurasischen Steppenzone, die Überwinterungsgebiete liegen in Nord-Indien, Irak und Eritrea. Gelegentlich verirren sich einzelne Vögel nach Mitteleuropa und schließen sich dort Kiebitztrupps an. Zwischen 1980 und 2003 ist der Bestand aus bisher ungeklärten Ursachen um über 90 % geschrumpft. Pessimistische Schätzungen gehen von unter 200 Brutpaaren weltweit aus.
Inhaltsverzeichnis
Erscheinungsbild
Das Erscheinungsbild und Auftreten ähnelt dem Kiebitz. Der Steppenkiebitz erreicht eine Größe von 27-30 cm. Mantel, Schultern und Brust sind graubraun. Im Flug zeigt sich das charakteristische dreifarbige Flügelmuster mit schwarzen Handschwingen, weißen Armschwingen und graubraunen Deckfedern. Der Schwanz ist weiß mit einem schwarzen Endfleck (ähnlich dem Kiebitz).
Brutkleid
Im Brutkleid sind der Scheitel und Augenstreif schwarz, wodurch sich der weiße Überaugenstreif gut absetzt. Die Brust färbt sich graubeige mit einem leichten rosa Hauch, während der Bauch schwarz ist und zum Steiß hin dunkelrot wird.
Schlichkleid
Im Schlichkleid ist der Bauch ohne schwarz, die Brust ist heller grau. Die schwarze Kappe und der der schwarze Augenstreif sind kleiner und heller. Insgesamt ist das Gefieder eher bräunlich als grau.
Jugendkleid
Diesjährige Steppenkiebitze erkennt man an der fehlenden schwarzen Kappe und einem gelb-weißen Überaugenstreif. Die Brust ist schwach grau gestrichelt. Die Oberseite zeigt ein deutliches Schuppenmuster.
Verbreitung
Die Brutgebiete liegen verstreut in der eurasischen Steppe und Trockensteppe zwischen der Wolga und Südwestsibirien. Die größten bekannten Brutvorkommen befinden sich in Kasachstan. Der Steppenkiebitz zählt zu den Kurzstreckenziehern und überwintert vor Allem in Nordwestindien, dem Irak, in Israel und Eritrea.
Ökologie
Der Steppenkiebitz brütet in lockeren Kolonien oder auch einzeln auf dem Boden. Dabei bevorzugt er niedrige Vegetation, wie sie im Bereich der Kurzgrassteppe oder auf beweideten Flächen anzutreffen ist. Dabei scheint er leicht salzhaltige Böden und die Nähe von Wasser zu bevorzugen. Die genauen Anforderungen an den Brutplatz sind nur schwach erforscht. Die größten Brutkolonien finden sich der Nähe von Siedlungen (aufgrund der dortigen Beweidung). In natürlicher Umgebung brütete der Steppenkiebitz oft auf den Überwinterungsflächen der Saiga-Antilope (Saiga tatarica). Durch deren starken Rückgang weisen diese Flächen häufig nicht mehr die geeignete Vegetationshöhe auf. Die Überwinterungsgebiete sind trockene Ebenen oder Grassländer, meistens in der Nähe von Wasser.
Gefährdung
2003 wurde der Steppenkiebitz von der IUCN als Critically Endangered eingestuft. Diese höchste Gefährdungsstufe der Roten Liste wurde begründet mit dem drastischen Rückgang der ohnehin kleinen Population. Während im Jahr 1997 noch 10.000 Brutpaare gezählt wurden, konnten 2002 nur 200 Bruten im gesamten Brutgebiet festgestellt werden. Die Populationsgröße wird auf 600 bis 1.800 geschätzt (Quelle: BirdLife International). Die Ursachen sind noch nicht endgültig geklärt. Mögliche Faktoren sind fehlende Beweidung geeigneter Flächen, das erhöhte Auftreten der Saatkrähe (Corvus frugilegus) als Nesträuber oder zunehmende Trockenheit in Brut- und Überwinterungsgebieten.
Literatur
- BirdLife International (2000): Threatened birds of the world. Barcelona and Cambridge
Weblinks
- BirdLife - Aktionsplan von Birdlife zur Rettung des Steppenkiebitzes
- Vanellus gregarius in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 19. Oktober 2008
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Vanellus gregarius in der Internet Bird Collection
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