- Versetzungszeugnis
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Ein Schulzeugnis ist eine zusammenfassende, urkundliche Beurteilung des Leistungsstands eines Schülers.
Inhaltsverzeichnis
Arten der Schulzeugnisse
Öffentliche Schulen erteilen Zeugnisse als
- Zwischenzeugnis (meist nur mit informellem Charakter)
- Jahreszeugnis mit Entscheidung über die Versetzung
- Zeugnis über den Ausbildungsabschnitt (in der Kollegstufe des Gymnasiums)
- Abschlusszeugnis zum Schulabschluss, in der Regel nach Ablegen einer Abschlussprüfung
- Abgangszeugnis beim Verlassen der Schule ohne Abschluss
und enthalten in der Regel eine Beurteilung über
Die Beurteilung erfolgt in der Regel in Form von Schulnoten, teilweise auch in Form verbaler Gutachten (Eingangsklassen, Sonderschulen). Zum inhaltlichen Zustandekommen der Noten siehe Leistungsbeurteilung (Schule).
An Privatschulen gelten zum Teil abweichende Regelungen:
- Waldorfschulen, Montessorischulen und andere reformpädagogisch orientierte öffentliche Schulen, erteilen keine Noten. Stattdessen bekommt jeder Schüler am Schuljahresende eine verbale Beurteilung in Form eines Gutachten-Zeugnis oder einen Bericht zum Lernprozess.
Form
Beurteilung
Meist in Textform bewertet sie Benehmen, Sozialverhalten, Mitarbeit und Wissenserwerb des Schülers.
Zeugnisnoten und Verbalbeurteilung
Danach folgen die Noten bzw. Verbalbeurteilungen für die einzelnen Schulfächer, z. B. Deutsch, Mathematik, Geschichte und Chemie.
Bemerkungen
Unter die Kategorie „Bemerkungen“ fallen z. B. die Teilnahme am Förderunterricht, einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft oder ein besonderes Engagement. Aber auch häufiges Zuspätkommen oder auffälliges Benehmen kann dort erwähnt werden. Hier wird auch angegeben, ob der Schüler versetzt wird, sitzenbleibt oder ein Schulwechsel empfohlen wird.
Unterschrift
Das Jahreszeugnis wird vom Schulleiter und vom Klassenlehrer unterschrieben und mit einem Dienstsiegel der Schule versehen. Die Kenntnisnahme des Zeugnisses muss bei minderjährigen Schülern von einem Elternteil bzw. Erziehungsberechtigten mit einer Unterschrift bestätigt werden. Ein Schüler, der volljährig ist, darf dies selbst unterschreiben.
Schulzeugnisse in anderen Ländern
Vereinigte Staaten
- Siehe auch: Schulsystem der Vereinigten Staaten
In den USA entscheiden die Schuldistrikte über die Form der Schulzeugnisse und darüber, wie häufig Zeugnisse ausgegeben werden. Schüler der Grundschulen erhalten meist drei, seltener vier Zeugnisse pro Schuljahr. An der High School dagegen werden meist zwei Zeugnisse pro Schuljahr ausgestellt.
Die Form des Schulzeugnisses (Report card) kann sich von Schule zu Schule deutlich unterscheiden und ändert sich meist auch mit der Klassenstufe. An vielen amerikanischen Schulen werden heute Zeugnisse ausgegeben, die vollständig am Computer erzeugt wurden und keinerlei handschriftliche Elemente enthalten. Wie in Deutschland müssen die Erziehungsberechtigten den Empfang des Zeugnisses mit ihrer Unterschrift bestätigen.
Grundschulzeugnisse
In Grundschulzeugnissen treten an die Stelle des sonst landesüblichen Benotungssystems (mit Noten von A bis F) vielfach die Bewertungsstufen excellent, very good, satisfactory und needs improvement.
Der größte Unterschied zu den Gepflogenheiten in Deutschland besteht darin, dass die Gliederung der Grundschulzeugnisse nicht nach Unterrichtsfächern erfolgt, sondern nach den Einzelfähigkeiten, die im Unterricht entwickelt werden. Da die Bundesstaaten die Grundschulen zu einer äußerst detaillierten Evaluierung der Schüler anhalten, sind deren Zeugnisse deutlich umfangreicher als entsprechende deutsche Zeugnisse. So können in den Zeugnissen der Klassenstufen K bis 2 4 bis 6 Parameter für die Lesekompetenz, 4 bis 7 Parameter für die mathematische Kompetenz und viele weitere Parameter für Schreiben, Zuhören, Sprechen und Buchstabieren geprüft und bewertet werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt der sozialen Kompetenz und der Arbeitsweise (work habits), die ebenfalls mit jeweils 6 bis 9 Parametern evaluiert werden. Darüber hinaus enthalten amerikanische Grundschulzeugnisse regelmäßig auch Raum für individuelle Kommentare des Klassenlehrers. Ihrer Form nach unterscheiden die Zeugnisse sich jedoch von Schuldistrikt zu Schuldistrikt, und auch innerhalb einzelner Schuldistrikte unterliegt die Form einem häufigen Wechsel.
Fächer wie Kunst, Musik und Sport, in denen nicht der Klassenlehrer, sondern Fachlehrer unterrichten, werden in Grundschulzeugnissen nicht berücksichtigt. Im Fach Sport sind jedoch Evaluierungen möglich, die anstelle einer reinen Leistungsbewertung Hinweise auf individuelle motorische Stärken bzw. Defizite eines Kindes liefern können.
Literatur
- Ingenkamp, K.: Zur Fragwürdigkeit der Zensurengebung. Weinheim: Beltz 1965ff
- Saldern, Matthias von: Schulleistung in Deutschland. Hohengehren: Schneider 1999
Siehe auch
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