- Vesper von Ephesus
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Als Vesper von Ephesos wird das Blutbad an rund 80.000 Römern und Italikern im Jahre 88 v. Chr. bezeichnet, das Mithridates in allen Städten der von ihm besetzten Provinz Asia angeordnet hatte.
Damit beabsichtigte der pontische König jede italische Opposition in dem von ihm beherrschten Gebiet auszuschalten. Sein Ziel war jedoch zugleich, die materiellen Erwartungen seiner Parteigänger zu befriedigen. Da Mithridates im Laufe seiner annexionistischen Bestrebungen sich zwar zum Befreier der Griechen proklamierte, doch es ihm nicht gelungen war seine Kriegskasse aufzufüllen. Als lohnende Zielgruppe machte er somit die in Kleinasien ansässigen Italiker aus, die durch ihre Herkunft nicht seiner Politik angehörten. Zudem waren diese Leute vermögend, da sie überwiegend im Handel und in der Verwaltung tätig waren. Somit befahl Mithridates per Erlass von seiner Residenz in Ephesos aus die Ermordung aller Italiker gleich welchen Alters, Standes oder Geschlechts zu einem bestimmten Tag. Die Bestattung der Getöteten wurde untersagt.
Literatur
- Karl Christ: Sulla. Eine römische Karriere. München 2002, ISBN 3-406-49285-1, S. 82.
- Wolfram Letzner: Lucius Cornelius Sulla. Versuch einer Biographie. Lit, Münster [u.a.] 2000, ISBN 3-8258-5041-2, S. 153f.
- Théodore Reinach: Mithradates Eupator: König von Pontos. Leipzig 1895, ND Hildesheim 1975. ISBN 3-487-05585-6, S. 123f.
Siehe auch
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