- Vierte-Potenz-Gesetz
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Das Vierte-Potenz-Gesetz besagt, dass die Beanspruchung einer Straße mit der vierten Potenz, in Abhängigkeit von den Achslasten, steigt. Die Genauigkeit des Zusammenhangs ist in der Fachwelt umstritten, da die Versuchsergebnisse auf denen das Gesetz beruht, aus amerikanischen Versuchen Mitte der 70er Jahre stammen. Der amerikanische und der deutsche Straßenoberbau unterscheiden sich jedoch erheblich, was eine direkte Übertragung in Frage stellt.
Beispiel
- Fahrzeug A: 2 Achsen, Belastung je Achse: 1 t
- Fahrzeug B: 3 Achsen, Belastung je Achse: 10 t
Ein Achsübergang des Fahrzeuges B beansprucht die Straße genauso wie 104 = 10.000 Achsübergänge von Fahrzeug A. Insgesamt beansprucht Fahrzeug B die Straße 3 / 2 * 10.000 = 15.000 mal so stark wie Fahrzeug A. Das bedeutet, dass Fahrzeug A erst nach 15.000 Überfahrten so viel Schaden anrichtet wie Fahrzeug B.
Daraus lässt sich ableiten, dass ein Großteil der Schäden in den Straßen durch den Schwerlastverkehr hervorgerufen wird und PKW nur einen sehr geringen Teil dazu beitragen.
Anwendung
Der Aufbau des Oberbaus einer Straße richtet sich nach der zu erwartenden Verkehrsbelastung. Diese wird entweder durch Zählungen ermittelt (bei Straßensanierungen) und/oder durch Verkehrsprognosen geschätzt. Um einen Vergleich der einzelnen Fahrzeugarten und deren Achslasten zu erhalten, werden diese auf eine 10-Tonnen-Achse umgerechnet. Die hieraus gewonnene Anzahl von 10-Tonnen-Achsübergängen bestimmt schließlich den Aufbau, der nach der Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen (RStO) ermittelt werden kann.
Siehe auch
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