- Viktor Hantzsch
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Gustav Robert Viktor Hantzsch (* 10. Mai 1868 in Dresden; † 12. November 1910 ebenda) war ein deutscher Geograph und Historiker.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Viktor Hantzsch war der Sohn des Dresdner Heimatforschers und Lehrers Adolf Hantzsch (1841–1920) und dessen Frau Emma Hantzsch (1842–1889). Der Ornithologe und Polarforscher Bernhard Hantzsch (1875–1911) war eines seiner Geschwister.
Hantzsch heiratete 1908 Ella Volkammer (1888–1943), aus der Ehe ging eine Tochter hervor.
Leben
Nach einer Ausbildung zum Lehrer am Friedrichstädter Seminar in Dresden und mehrjähriger Tätigkeit als Hilfs- und Bürgerschullehrer nahm Hantzsch 1892 ein Studium an der Universität Leipzig auf. Er widmete sich vor allem Studien in Geographie und Geschichte und promovierte 1895 mit der Arbeit Die überseeischen Unternehmungen der Augsburger Welser. Anschließend leitete er an der Königlichen Öffentlichen Bibliothek Dresden die Kartensammlung, deren Katalogisierung und Ordnung er durchführte. Ab 1899 war er ständiger Mitarbeiter des Literarischen Zentralblattes für Deutschland, zudem war er Mitarbeiter der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB) und des Biographischen Jahrbuchs und Deutschen Nekrologs.
Hantzsch erkrankte um 1895 an Tuberkulose, Kuraufenthalte u. a. in Davos, unterbrachen seine Tätigkeit. 1902 wurde er krankheitsbedingt in den Ruhestand versetzt.
Sein bedeutendstes Werk ist eine Monographie über Sebastian Münster.
Viktor Hantzsch’ Bruder war der Ornithologe Bernhard Hantzsch (1875–1911). Die Hantzschstraße in Dresden ist nach den Brüdern benannt.
Werke
- Viktor Hantzsch: Deutsche Reisende des sechzehnten Jahrhunderts. 1895.
- Viktor Hantzsch: Sebastian Münster. Leben, Werk, wissenschaftliche Bedeutung. Leipzig 1898. (Nachdruck 1965)
- Viktor Hantzsch, Ludwig Schmidt (Hrsg.): Kartographische Denkmäler zur Entdeckungsgeschichte von Amerika, Asien, Australien und Afrika aus dem Besitz der Königlichen Öffentl. Bibliothek zu Dresden. Hiersemann, Leipzig 1903.
- Viktor Hantzsch: Die Landkartenbestände der Königlichen Öffentlichen Bibliothek zu Dresden, nebst Bemerkungen über Einrichtung und Verwaltung von Kartensammlungen. Leipzig 1904.
- Viktor Hantzsch: Dresdner auf Universitäten vom 14. bis zum 17. Jahrhundert. Baensch, Dresden 1906.
- Viktor Hantzsch: Die ältesten gedruckten Karten der sächsisch-thüringischen Länder 1550–1593. Leipzig 1905.
- Viktor Hantzsch: Ratzel-Bibliographie. 1867–1905. 1906.
Literatur
- Walther Haupt jun.: Hantzsch, Gustav Robert Viktor. In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, bearb. von Martina Schattkowsky.
- Norbert Fischer: Hantzsch, Viktor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 642 .
- Viktor Hantzsch. In: Killy, Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Saur, München 1995–1999
- Emil Schöne: Viktor Hantzsch. In: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Reimer, Berlin 1904–1913. Bd. 15.
Weblinks
Wikisource: Viktor Hantzsch – Quellen und Volltexte
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