- Việt Minh
-
Die Việt Minh, Kurzform von Việt Nam Ðộc Lập Ðồng Minh Hội (viet. 越南獨立同盟會, dt. „Liga für die Unabhängigkeit Vietnams“), wurde 1941 aus verschiedenen Gruppierungen gegründet, um die Unabhängigkeit Vietnams zu sichern. Sie bestand aus nationalistischen und kommunistischen Gruppen. Der politische Führer und ein Gründer der Việt Minh war Hồ Chí Minh, die militärische Führung unterstand dem Führer der nationalistischen Bewegung Võ Nguyên Giáp. Andere Gründer waren Lê Duản und Phạm Văn Đồng.
Die Việt Minh (5.000 bis 7.000 Widerstandskämpfer) kämpften während des Zweiten Weltkrieges mit Unterstützung der Republik China gegen die japanische Armee und die vichy-französische Kolonialmacht, die mit den Japanern kollaborierte. Die Việt Minh erhielten Unterstützung vom Office of Strategic Services, im Gegenzug dafür retteten sie abgestürzte Alliierte, gaben Informationen über japanische Truppenbewegungen weiter und fügten den Besatzern Schaden zu.
Nach der Kapitulation Japans im August 1945 wurde Indochina wieder an Frankreich zurückgegeben. Daraufhin versuchten die Việt Minh während der Augustrevolution, die Kontrolle über das Land zu gewinnen, und erklärten die Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Vietnam durch Präsident Hồ Chí Minh. Frankreich erkannte zwar zuerst die Unabhängigkeit Vietnams am 6. März 1946 an, änderte seine Position jedoch wieder und nutzte am 23. November 1946 einen Streit um die Zollhoheit für einen Angriff auf Hải Phòng, bei dem 6.000 Menschen starben. Als weitere Verhandlungen scheiterten, begannen die Việt Minh am 19. Dezember 1946 den Kampf gegen die Fremdherrschaft mit einem Angriff auf die französische Garnison in Hà Nội, der sich zum Indochinakrieg ausweitete. Vom Ende des 2. Weltkrieges 1945 bis 1949 konnten die Việt Minh die Anzahl ihrer aktiven Mitglieder von 5.000 auf 700.000 steigern, wobei der Großteil aus dem Norden Vietnams stammte.[1]
Nachdem die Việt Minh bei der Schlacht von Điện Biên Phủ einen ihrer größten Siege erreicht und den Franzosen schwere Verluste zugefügt hatten, kam es zur Eröffnung von Friedensverhandlungen. Auf der Genfer Konferenz vom 21. Juli 1954 wurde die temporäre Teilung Vietnams entlang des 17. Breitengrades in einen nördlichen und südlichen Teil beschlossen. Die Việt Minh übernahm die Kontrolle über den nördlichen Teil am 11. Oktober 1954. Hồ Chí Minh wurde Premierminister des kommunistischen Staates Demokratische Republik Nordvietnam. Präsident von Südvietnam wurde 1955 Ngô Đình Diệm.
Die Regierungen Südvietnams und die USA unterzeichneten das Abkommen von 1954 nicht und verweigerten später die Durchführung von Wahlen, da sie Hồ Chí Minh als Kommunisten nicht vertrauten. Diese Verweigerung führte dazu, dass sich Guerilleros, die der antikommunistischen Regierung gegenüberstanden (darunter auch viele ehemalige Việt Minh), in Südvietnam zur Front National de Libération (FNL) (Nationale Front für die Befreiung Vietnams) zusammenschlossen, im Westen auch bekannt als Viet Cong.
Einzelnachweise
- ↑ Marc Frey: Geschichte des Vietnamkriegs. C.H. Beck, München 1999, S. 17
Kategorien:- Vietnamesische Geschichte
- Indochinakrieg
- Pazifikkrieg
- Guerilla (Organisation)
Wikimedia Foundation.