- Südvietnam
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Quốc gia Việt Nam (1949–1955)
Việt Nam Cộng Hòa (1955–1975)
Cộng Hòa Miền Nam Việt Nam (1975–1976)(Details) (Details) Navigation Französisch-Indochina ↔ Republik Südvietnam Amtssprache Vietnamesisch Hauptstadt Sàigòn Letzter Präsident Dương Văn Minh Letzter Premierminister Vũ Văn Mẫu Fläche
- Gesamt
- % Wasser
173.809 km²
N/ABevölkerung
- Gesamt
- Bevölkerungsdichte
19.370.000 (1973)
111 Einwohner je km²BIP N/A Unabhängigkeit
- Erklärt
- Anerkannt
- Regierungswechsel
- Aufgelöstvon Frankreich
14. Juni 1949
1954
26. Oktober 1955
2. Juli 1976Währung Đồng Zeitzone UTC +7 Nationalhymne Tiếng gọi công dân Südvietnam bezeichnet mehrere historische Staaten, die 1954 aus der Teilung von Vietnam nach der französischen Niederlage in der Schlacht von Điện Biên Phủ im Indochinakrieg entstanden sind. Die offiziellen Namen lauteten von 1954 bis 1955 Staat Vietnam (Quốc gia Việt Nam), danach bis 1975 Republik Vietnam (Việt Nam Cộng Hòa). Nach der Kapitulation am Ende des Vietnamkriegs wurde die kommunistisch dominierte Republik Südvietnam (Cộng Hòa Miền Nam Việt Nam) etabliert, welche im Juli 1976 mit Nordvietnam zur Sozialistischen Republik Vietnam vereinigt wurde.
Südvietnams Hauptstadt war Saigon. Die autoritäre antikommunistische Regierung von Ngô Đình Diệm (Ngo Dinh Diem) lehnte die Vereinbarungen der Indochinakonferenz ab, verhinderte die für das Jahr 1956 vorgesehenen gesamtvietnamesischen Wahlen und verteidigte mit Hilfe der USA das Land gegen Nordvietnam und den Vietcong.
In Südvietnam entstand auf Betreiben Nordvietnams der Vietcong, dessen Popularität unter der Bevölkerung durch geschickte Propaganda und Einschüchterung zunächst rapide anstieg. Infolge dieser Probleme kam es 1964 zum Vietnamkrieg, der sich, abgesehen von US-amerikanischen Luftangriffen auf nordvietnamesische, kambodschanische und laotische Ziele, hauptsächlich auf südvietnamesischem Boden abspielte und dem Land schwere Verwüstungen einbrachte.
Am Vietnamkrieg nahmen neben den Hauptkriegsparteien USA, Südvietnam, Nordvietnam und dem Vietcong auch Australien, Neuseeland und Südkorea teil. Die Volksrepublik China beteiligte sich offiziell nur indirekt; auch die anderen Ostblockstaaten, insbesondere die Sowjetunion, unterstützten Nordvietnam lediglich indirekt mit massiven Waffenlieferungen.
Ab 1968 versuchten die USA mehr und mehr, den Krieg zu vietnamisieren. Sie schränkten ihr direktes Engagement immer mehr ein und versuchten die Hauptlast der militärischen Operationen der Südvietnamesischen Armee zu übertragen. Diese neue Politik fand ihren Abschluss im Jahre 1973, als die letzten US-amerikanischen Truppen Südvietnam nach dem Abschluss der Pariser Friedensverträge verließen.
Zwei Jahre nach dem US-amerikanischen Abzug unterlag am 30. April 1975 die südvietnamesische Regierung den Truppen Nordvietnams, welche seit dem Dezember 1974 den Waffenstillstand gebrochen hatten. Die danach ausgerufene Republik Südvietnam wurde am 2. Juli 1976 mit Nordvietnam zur Sozialistischen Republik Vietnam wiedervereint.
Zeittafel
- September 1940 bis März 1945
- Französisch/japanische Doppelherrschaft infolge des Zweiten Weltkrieges (siehe: Vietnam während des Zweiten Weltkrieges).
- 1941:
- Hồ Chí Minh, Võ Nguyên Giáp, Lê Duẩn, Phạm Văn Đồng und andere gründen die Việt Minh.
- 1945:
- August: Nach der Kapitulation Japans führt Hồ Chí Minh das Land in die Augustrevolution.
- 2. September Hồ Chí Minh proklamiert die Demokratische Republik Vietnam und erklärt sich zum Präsidenten.
- 1946:
- 6. März: Frankreich erkennt die Unabhängigkeit Vietnams im Abkommen von Hanoi an.
- 23. November: Franzosen greifen Haiphong an (siehe auch: Vorgeschichte des Indochinakrieges).
- 19. Dezember: Kampfhandlungen zwischen den Viet Minh und Franzosen in Hanoi, Beginn des Indochinakrieges.
- 1949:
- 14. Juni: Gründung einer frankreichfreundlichen Gegenregierung unter dem Kaiser Bảo Đại, die von Frankreich, Großbritannien und den USA anerkannt wird (Proklamation Südvietnams).
- 1954:
- 13. März bis 7. Mai: Schlacht von Điện Biên Phủ, Französische Niederlage.
- 16. Juli: Bao Dai beauftragt den katholischen Nationalisten Ngô Đình Diệm mit der Regierungsbildung.
- 21. Juli: Indochinakonferenz, Teilung Vietnams entlang des 17. Breitengrades in das kommunistische Nordvietnam (mit der Hauptstadt Hanoi) und das prowestliche Südvietnam (mit der Hauptstadt Saigon), Ende des Indochinakrieges.
- 1955:
- 23. Oktober: Ngô Đình Diệm stürzt den Kaiser, führt per Referendum die Republik ein und lässt sich zum Präsidenten wählen.
- 1956:
- Die Regierung Ngô Đình Diệm verhindert gesamtvietnamesische Wahlen und wird dabei durch die USA unterstützt, die einen kommunistischen Sieg befürchten.
- Die Südvietnamesische Regierung wird der systematischen Unterwanderung des Landes und der Terroranschläge durch den Vietcong nicht mehr Herr und bittet die amerikanische Regierung um Hilfe. Die Amerikanische Regierung schickt Militärberater nach Südvietnam.
- 1960:
- September: Der 3. Parteitag der Partei der Werktätigen Vietnams (zwischen 1951 und 1976 Name der KP) beschließt u.A. als Hauptziel, die Befreiung des Südens und die Wiedervereinigung des Landes.
- 20. Dezember: Gründung der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams (FNL), auch als Vietcong bekannt.
- 1963:
- Juni: Buddhistische Mönche demonstrieren, auch durch Selbstmorde, in Saigon gegen Ngô. Die USA wenden sich von Ngô ab, es folgt eine schwere innenpolitische Krise.
- 2. November: Bei einem Militärputsch wird Ngô Đình Diệm ermordet.
- 8. November: Der Armeechef Dương Văn Minh übernimmt die Macht als neuer Präsident.
- 1964:
- 30. Juli: US-Schiffe beschießen die nordvietnamesischen Inseln Hon Ngu und Hon Mo.
- 2. August: Erster Tonkin-Zwischenfall.
- 4. August: Zweiter Tonkin-Zwischenfall.
- 4./5. August: Erste US-amerikanische Luftangriffe auf Nordvietnam
- 7. August: Resolution des US-Kongresses zum Tonkin-Zwischenfall, De-facto-Beginn des Vietnamkrieges.
- 16. August: Unblutiger Putsch in Saigon, Nguyễn Khánh wird Präsident.
- 26. September: Phan Khắc Sửu wird vom Vietnamesischen Revolutionsrat zum Präsidenten gewählt, Nguyen Khanh bleibt als Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Starke Mann.
- 1965:
- Februar: Nguyen Khanh und Phan Khac Suu werden infolge eines Militärputsches durch den Luftwaffengeneral Nguyen Cao Ky abgelöst.
- 8. März: 3.500 Marines landen in Südvietnam und ergänzen die 25.000 Militärberater, die bisher präsent waren.
- 29. Juli: 4.000 Mann der 101. US-Luftlandedivision landen in Cam Ranh Bay.
- 3. August: US-Marines landen bei Đà Nẵng.
- 1967:
- 1. April: Eine parlamentarische Verfassung tritt in Kraft.
- 3. September: Nguyen Cao Ky verliert die Wahlen und wird Vizepräsident von Nguyễn Văn Thiệu, der 38% der Stimmen gewinnen kann.
- 1968:
- Höhepunkt des US-amerikanischen Engagements. 543.000 US-amerikanische Soldaten kämpfen in Südvietnam.
- 30. Januar: Tet-Offensive, schwerste Verluste der FNL und Nordvietnams, aber psychologische Wende des Krieges zu Ungunsten Südvietnams und der USA.
- 1. März: Robert McNamara wird als US-Verteidigungsminister abgelöst. Wandel der US-amerikanischen Strategie hin zur Vietnamisierung.
- 1969:
- 8. Juni: Die FNL proklamiert die Republik Südvietnam und bildet eine kommunistische Gegenregierung.
- 3. September: Hồ Chí Minh stirbt, Nachfolger wird Lê Đức Thọ.
- 1972:
- 30. Dezember: Letzte Luftangriffe der USA auf Nordvietnam.
- 1973:
- 15. Januar: US-Präsident Nixon verkündet die Beendigung der US-amerikanischen Offensive.
- 27. Januar: Nordvietnam, Südvietnam, die USA und die provisorische revolutionäre Regierung Südvietnams unterzeichnen die Pariser Friedensverträge, welche im Wesentlichen einen Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien, den Abzug der US-amerikanischen Truppen und die Freilassung Kriegsgefangener vorsehen. Die US-Truppen verlassen in der Folge vertragsgemäß das Land.
- 1974:
- 13. Dezember: Nordvietnam bricht die Pariser Friedensverträge mit einem Angriff auf die südvietnamesische Provinz Phuoc Long. Eine Reaktion der USA bleibt, trotz gegenteiliger Zusicherungen an Südvietnam, aus.
- 1975:
- 25. März: Das Politbüro in Hanoi gibt grünes Licht für eine Offensive zur endgültigen Eroberung ganz Südvietnams, bekannt als Ho-Chi-Minh-Offensive.
- 21. April: Nguyễn Văn Thiệu flieht nach Taiwan, Trần Văn Hương wird Präsident.
- 28. April: Trần Văn Hương übergibt nach ergebnislosen Friedensverhandlungen das Amt an General Dương Văn Minh, dem letzten Präsidenten Südvietnams.
- 29. April: Mit der Operation Frequent Wind werden, hauptsächlich per Helikopter, 1.373 Amerikaner und 5.595 Flüchtlinge, zumeist Vietnamesen, auf Schiffe vor der Küste evakuiert.
- 30. April: Saigon fällt; bedingungslose Kapitulation Südvietnams. Die Republik Vietnam wird in Republik Südvietnam umbenannt, Huỳnh Tấn Phát wurde Präsident der provisorischen Regierung.
- 1976:
- 2. Juli: Offizielle Wiedervereinigung des Landes, Ende Südvietnams als eigener Staat.
- Seit 1976:
- Über 1,6 Millionen Vietnamesen versuchen per Boot über das Südchinesische Meer das kommunistische Vietnam zu verlassen und werden als boat people in der westlichen Welt bekannt.
Weblinks
Commons: South Vietnam – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienLiteratur
- Peter Scholl-Latour: Der Tod im Reisfeld. Dreißig Jahre Krieg in Indochina. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1980, ISBN 3-421-01927-4.
Kategorien:- Indochinakrieg
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- September 1940 bis März 1945
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