Vollmaringen

Vollmaringen
Vollmaringen
Gemeinde Nagold
Wappen von Vollmaringen
Koordinaten: 48° 18′ N, 8° 27′ O48.30478.4454Koordinaten: 48° 18′ 17″ N, 8° 26′ 43″ O
Einwohner: 1.657 (2010. Dez. 31)[1]
Postleitzahl: 72202
Vorwahl: 07459


Schloss Vollmaringen

Vollmaringen ist mit etwa 1800 Einwohnern der zweitgrößte Stadtteil von Nagold (Baden-Württemberg). Der Ort wurde 1286 erstmals urkundlich erwähnt. Vollmaringen ist ein katholisch geprägtes Dorf. Mit der Verwaltungsreform 1971 wurde Vollmaringen nach Nagold eingemeindet. Seit Juli 2009 ist Daniel Steinrode (SPD) Ortsvorsteher von Vollmaringen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Gemeinde Vollmaringen

Erste Spuren einer Besiedelung der Gemarkung Vollmaringen sind etwa 7000 Jahre alt. Sie stammen von den Bandkeramikern (so genannt wegen ihrer Vorliebe für bandförmige Ziermuster auf ihren Tongefäßen). Sie gelten als die ersten sesshaften Europäer, die statt von der Jagd hauptsächlich vom Ackerbau lebten.

Spätere Spuren stammen von den Kelten (etwa 450 v. Chr. bis um Christi Geburt).

Im letzten Drittel des ersten Jahrhunderts erlebten die Kelten dann die Besetzung durch die Römer, die die Gegend bis etwa zum Jahr 260 beherrschten, bis sie von den Alamannen wieder vertrieben wurden. Aus dieser Zeit wurden Reste eines römischen Gutshofs entdeckt.

Die Spuren der Alamannen in Vollmaringen beschränken sich auf einige Gräber, die man durch die Grabbeigaben zuordnen konnte. Wie viele Orte mit der Endung „-ingen“ ist Vollmaringen als Gemeinde wohl ursprünglich von den Alamannen gegründet worden. Sein Namensgeber dürfte ein Alamanne mit dem Namen Volkmar gewesen sein, der mit seinen „Volkmaringe“ - wie man damals die Gefolgsleute in Anlehnung an den Namen ihres Anführers nannte - das Gelände der heutigen Gemarkung Vollmaringen in Besitz nahm. Dieser Vorgang lässt sich nicht terminieren und für weitere Jahrhunderte gibt es keine schriftliche Überlieferung.

Vollmaringen feierte im Jahr 1987 seine 700-Jahr-Feier, nachdem in einer Urkunde aus dem Jahr 1287 der Ort erstmals schriftlich genannt wurde. Die Gemeinde gehörte damals in den Einzugsbereich der Grafen von Hohenberg und gehörte somit zum Habsburger Reich. Die Ortsherren von Vollmaringen wechselten häufig. So unterstand Vollmaringen den Herrn von Dettlingen (1317 – 1454), derer von Gültlingen (1454 – 1536/45), von Neuhausen (1545 – 1630/35), Otto von Ow (1631/35 – 1656), Jacob Rudolf Streit von Immendingen (1657 – 1690), dem Grafen Dionys von Rost (1690 – 1762/73) und schließlich dem Hause Hornstein und Waldburg-Zeil (1773 – 1805). Nach der Kapitulation der österreichischen Armee bei Ulm vor Napoleon ließ Kurfürst Friedrich von Württemberg durch Dekret vom 19. November 1805 alle ritterschaftlichen Besitzungen, die in und an seinem Lande lagen, in Besitz nehmen. Dies galt auch für Vollmaringen. Auf Grund seiner politischen Zugehörigkeit war Vollmaringen immer katholisch und nicht reformiert.

Geschichtlich interessant ist die nördlich von Vollmaringen gelegene Londorfer Kapelle.

Vor dem Dreißigjährigen Krieg (1628) lebten in Vollmaringen und der Nachbargemeinde Göttelfingen 46 Untertanen, nach dem Krieg im Jahre 1649 nur noch 21 Bürger und drei Witwen.

Am 1. Dezember 1971 wurde Vollmaringen in die Stadt Nagold eingemeindet.

In den letzten Jahrzehnten hat sich Vollmaringen vom landwirtschaftlichen Dorf in ein „Wohndorf“ gewandelt. Viele Vollmaringer verdienen ihren Lebensunterhalt im Großraum Böblingen/Sindelfingen bei den dort ansässigen Automobil- und Computerfirmen. Die Einwohnerzahl ist seit der Eingemeindung von ca. 900 auf inzwischen über 1600 gestiegen, so dass Vollmaringen nun Nagolds zweitgrößter Stadtteil ist.

Feste

Das wichtigste Fest ist das Frühlingsfest in Vollmaringen. Dieses findet jährlich um den 1. Mai statt. Das Fest wird vom Musikverein Vollmaringen veranstaltet.

Außerdem nimmt Fronleichnam eine zentrale Stellung im dörflichen Festkalender ein. In dem katholischen Ort findet im Wechsel mit Gündringen die Fronleichnamsprozession durch den Ort statt. Das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ wird am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest, dem zweiten Donnerstag nach Pfingsten, begangen (60. Tag nach dem Ostersonntag) und fällt somit frühestens auf den 21. Mai und spätestens auf den 24. Juni. In Vollmaringen wird nach der Prozession das Gemeindefest im Pfarrgarten gefeiert.

Literatur

700 Jahre Vollmaringen 1287 - 1987, Geiger-Verlag, Horb a. N., ISBN 3-89264-077-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [http://www.nagold.de/ceasy/modules/cms/main.php5?cPageId=133]
48.51348.7481

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