- Ow (Adelsgeschlecht)
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Ow ist der Name eines alten schwäbischen Adelsgeschlechts mit seinem Stammhaus Ouwe bei Obernau (Landkreis Tübingen), das der schwäbischen Reichsritterschaft angehört. Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich mit Wolferat de Owa im Jahr 1095.[1] Die Stammreihe beginnt mit Hermanus de Owe im Jahr 1245.[2] Die Namensform wechselte zwischen Owa, Ouwe, Owe, Awa, Aw, Auw, Au und Ow und wird in allen Fällen Au(e) gesprochen.
Inhaltsverzeichnis
Adelserhebungen und Adelsbestätigungen
Adelige Linie Öschingen
- Immatrikulation im Königreich Bayern bei der Adelsklasse am 8. April 1813 für Joseph Fidel von Ow, gräflich Eckart’scher Gerichtsverwalter zu Bertoldsheim.
Freiherrliche Linie
- Kurfürstlich bayerische Edelmannsfreiheit am 21. September 1677 auf Schloss Schleißheim für Franz Carl von Ow, nachmalig kurfürstlich bayerischer Hauptpfleger zu Hohenschwangau.
- Reichsfreiherrnstand mit der Anrede „Wohlgeboren“ am 6. September 1681 in Wien für die Brüder und Vettern Johann Erhard von Ow, Gutsherr auf Ahldorf (heute Ortsteil von Horb am Neckar) und Wachendorf, erzherzoglicher österreichischer und bischöflich augsburgischer Rat, Oberstjägermeister sowie Pfleger zu Oberdorf (heute Ortsteil von Bopfingen) und Ottilienberg, Franz Carl von Ow, kurfürstlich bayerischer Oberstfalkenmeister und Oberstjägermeister sowie Hauptpfleger zu Hohenschwangau, Adam Gottfried von Ow, Gutsherr auf Neuhaus und Hirrlingen, kurfürstlich pfälzischer Kämmerer und bischöflich augsburgischer Geheimer Rat sowie Hofmarschall und Pfleger zu Eislingen, Johann Friedrich von Ow, Gutsherr auf Hirrlingen und Sternegg, kaiserlicher Rittmeister und bischöflich eichstättischer Rat sowie Oberstallmeister und Pfleger zu Dollenstein, und für Ferdinand Carl von Ow, markgräflich badischer Hofkavalier.
- Kurfürstlich bayerische Anerkennung am 22. November 1688 für den oben genannten Franz Carl Freiherr von Ow.
- Ast Felldorf: Immatrikulation im Königreich Bayern bei der Freiherrnklasse am 22. Juni 1810 für Johann Anton Freiherr von Ow, Gutsherr auf Felldorf, Ahldorf, Neuhaus und Bierlingen, k.k. und königlich bayerischer Geheimer Rat und Appellationsgerichtspräsident a.D.
- Ast Wachendorf: Immatrikulation im Königreich Bayern bei der Freiherrnklasse am 22. Juni 1810 für Menrad Friedrich Freiherr von Ow, Gutsherr auf Wachendorf, königlich bayerischer Kämmerer, Generalleutnant und Kommandant von München, sowie für seine Geschwister bzw. am 7. April 1881 für Hartmann Freiherr von Ow, königlich bayerischer Premierleutnant im 1. Schweren Reiter-Regiment.
- Ast Wachendorf: königlich württembergische Namensmehrung als „Freiherr von Ow-Wachendorf“, geknüpft an den Besitz von Wachendorf, am 4. März 1907 in Stuttgart für o.g. Hartmanns Bruder Hans-Otto Freiherr von Ow, Majoratsherr auf Wachendorf und Bierlingen, königlich württembergischer Kammerherr und Staatsrat.
Das Geschlecht der Herren und Freiherren von Ow war der schwäbischen Reichsritterschaft mit St. Jörgen-Schild zugehörig. Von 1488 bis 1501 waren alle drei Hauptlinien der Herren von Ow nicht nur kontinuierlich Mitglieder der Rittergesellschaft, sondern haben darin regelmäßig auch hohe Funktionen wahrgenommen.[3]
Wappen
Das Stammwappen ist in Gold und Blau geteilt und zeigt oben einen zweischwänzigen roten Löwen. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein viereckiges gold bequastetes rotes Kissen, darauf die fünfspeichige obere Hälfte eines silbernen Rades, die Speichen außen mit je fünf schwarzen Hahnenfedern besteckt.
Namensträger
- Andreas Meinrad von Ow (1712–1792), hohenzollerischer Maler
- Hans von Ow (1843–1921), Gutsbesitzer, Mitglied des Deutschen Reichstags
- Hans Hartmann Freiherr von Ow-Wachendorf (1882–1966), deutscher Jurist
- Hartmann von Aue († 1210/1220), einer der bedeutendsten Epiker der mittelhochdeutschen Klassik
- Karl Freiherr von Ow (1818–1898), bayerischer Politiker
- Sigismund Felix Freiherr von Ow-Felldorf (1855–1936), Bischof von Passau
- Friedrich von Ow-Wachendorf, Bürgermeister von Ammerbuch
Einzelnachweise
- ↑ Staatsarchiv Stuttgart, Sammlung Gabelkofer, Band IV, Seite 1612b).
- ↑ Württembergisches Urkundenbuch IV, Seite 286.
- ↑ Neun Forscher stellen Untersuchungen zur Landesgeschichte an. Die Beiträge erscheinen in der aktuellen Ausgabe der vom Geschichtsverein herausgegebenen Vierteljahresschrift „Hohenzollerische Heimat“. In: Schwäbische Zeitung vom 7. Juli 2011
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band X, Seite 106-108, Band 119 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1999, ISBN 3-7980-0819-1
- Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, Band 3, Seite 126, herausgegeben von einigen deutschen Edelleuten, Verlag Georg Joseph Manz, Regensburg 1865 (Digitalisat)
- Rudolf Seigel: Archive der Freiherren von Ow. Überlieferung in den Familienarchiven Wachendorf und Piesing und im Staatsarchiv Sigmaringen, Kohlhammer Verlag, 2004, ISBN 3170181009 bzw. ISBN 9783170181007
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Seite 154, Georg Olms Verlag, Hildesheim 1973, ISBN 3487045508 bzw. ISBN 9783487045504 (Digitalisat)
Siehe auch
- Liste deutscher Adelsgeschlechter N - Z
Weblinks
Commons: Ow (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Wappen der „von Owen“ im Wappenbuch des Heiligen Römischen Reiches, Nürnberg um 1554-1568
Kategorien:- Schwäbisches Adelsgeschlecht
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