- Von 0 auf 42
-
Von Null auf 42 ist die Bezeichnung einer dreiteiligen Sendereihe des SWR aus dem Jahr 2004, die ebenfalls auf anderen ARD-Rundfunkanstalten und auf arte ausgestrahlt wurde.
Die Sendereihe thematisiert den Verlauf eines Jahres, in dem Laufanfänger für einen Marathonlauf vorbereitet werden. Ziel ist die erfolgreiche Teilnahme am New-York-City-Marathon.
Für das Projekt hatten sich 17.000 Interessierte beworben, aus denen sieben Personen ausgewählt wurden. Diese sieben Personen hatten ein unterschiedliches Alter und stark unterschiedliche körperliche Konstitition. Gemein war allen, dass sie untrainiert in das Projekt gingen. Das Projekt wurde von Thomas Wessinghage medizinisch betreut.
Die einzelnen Teilnehmer waren:
- Dieter Schmid (34), Manager der Privatbrauerei Waldhaus im Südschwarzwald. Dieter war lange Zeit zuvor häufig läuferisch aktiv, hörte aus zeitlichen Gründen jedoch lange auf.
- Anna Pal-Singh (52), Hausfrau aus Hamburg, drei Kinder. Anna wog 90 kg bei einer Körpergröße von 1,62 m und war nie zuvor sportlich engagiert.
- Anna-Freda (46), Hausfrau, drei Kinder. Anna-Freda wog 59 kg bei 1,73 m Körpergröße.
- Iris Gehrmann (44), Zahnarzthelferin, zwei Kinder.
- Hans-Jürgen Mücke-Franke (61), Architekt aus Berlin. Jürgen wog zu Beginn 95 kg.
- Michael Reufsteck (27), Radiomoderator bei SWR3. Michael wog 90 kg bei einer Körpergröße von 1,78 m.
- Frank (41), Justizvollzugsbeamter aus Remscheid. Frank wog zu Beginn 86 kg bei einer Größe von 1,70 m.
Die Teilnehmer absolvierten zunächst einen Leistungstest in Damp, wo Wessinghage Direktor einer Rehaklinik ist. Dabei zeigten die Teilnehmer eine teilweise so schlechte Fitness, dass einige von ihnen nicht mit dem Lauftraining beginnen konnten, sondern mit Walking anfangen mussten.
Während des Trainings machten die Teilnehmer sehr unterschiedliche Fortschritte. Iris wurde von ständigen Gelenkschmerzen und Krankheiten immer wieder zurückgeworfen, bei Anna schlug das Training kaum an. Sie verlor kaum an Gewicht und konnte ihr Laufpensum nicht ihren Trainingsplänen anpassen. Frank erlitt einen Bänderriss, Anna-Freda kam mit den Trainingsplänen nicht klar und lief Strecken nach eigenem Ermessen. Bei Mücke zeigten sich die größten Fortschritte, er verlor innerhalb kürzester Zeit einen Großteil seines Übergewichts.
Nach einem halben Jahr war ein Zwischentest geplant. Die Teilnehmer nahmen an einem Halbmarathon (Gutenberg-Marathon in Mainz) teil, bei dem Anna zusammenbrach und mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Alle anderen Teilnehmer erreichten das Ziel. Da Annas körperliche Konstitution nach wie vor keine längeren Laufstrecken zuließ, entschied man sich, dass sie das Lauftraining beendete und sie mit Walking weitermachen sollte. Das bedeutete allerdings auch, dass sie den geplanten Marathon gehend absolvieren musste.
Den Marathon in New York City konnten alle Teilnehmer durchstehen, teilweise allerdings nur mit Problemen. Ausgerechnet Frank, zuvor einer der fittesten Teilnehmer, musste von Seitenstichen und Krämpfen geplagt häufig stehen bleiben. Iris hatte Schmerzen beim Laufen, konnte aber mit Gehpausen und Durchhaltewillen bis ins Ziel laufen. Anna war als Walkerin so langsam, dass sie die Strecke erst beenden konnte, als die Straßen schon wieder für den Verkehr freigegeben waren.
Einige Teilnehmer setzten das Lauftraining fort und absolvierten inzwischen weitere Marathonläufe, veröffentlichten inzwischen Bücher über ihre Erfahrungen bei dem Projekt und sind vielgefragte Talk-Show-Teilnehmer.
Fortsetzung des Projektes
Im Mai 2004 setzte der SWR das Projekt fort und rief seine Zuschauer dazu auf, es den Teilnehmern der TV-Doku gleichzutun. Über ein virtuellen Lauftreff konnten sich angehende Marathonis Trainingspläne herunterladen und wurden von einem Expertenteam betreut. Am 8. Mai 2005 gingen 1.200 Teilnehmer beim Gutenberg-Marathon in Mainz an den Start. Rund 700 davon absolvierten an diesem Tag ihren ersten Marathon.
Die Website des Projektes besteht weiterhin und zählt zu den beliebtesten Lauf-Communitys Deutschlands.
Weblink
Wikimedia Foundation.