- Von Bonstetten
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Bonstetten ist der Name eines alten Alemannischen Adelsgeschlechts. Die Herren von Bonstetten gehörten ursprünglich zum hohen Adel. Namensgebender Stammsitz der Familie ist die Gemeinde Bonstetten bei Zürich in der Schweiz. Zweige des Geschlechts bestehen bis heute.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Familie im Jahre 1122 mit Henricus de Bonstadin als nobilis vir. Angehörige waren Edelherren in hohen sozialen und politischen Ämtern. Im 13. Jahrhundert stellten sie in drei Generationen die Reichsvögte von Zürich und vom 13. bis zum 14. Jahrhundert mit mehreren Angehörigen auch Landrichter von Thurgau. Im 14. Jahrhundert gelangten sie in den Besitz der österreichischen Landvogtei des Oberelsass, des Aargau und im Sundgau. Hermann von Bonstetten wurde im 14. Jahrhundert Fürstabt des Kloster St. Gallen (Amtszeit von 1333 bis 1360).
Die Familie war reich begütert, hauptsächlich in den Besitzungen der Habsburger, mit denen sie zeitweise auch verschwägert waren. Im Laufe der Zeit verlor das Geschlecht den Edelherrenstand und gehörte nun zum niederen Landadel, erhielten aber im Jahre 1499 eine diplommäßige Bestätigung der Freiherrenwürde von Kaiser Maximilian. Aber schon während dieser Zeit besaßen Angehörige der Familie das Bürgerrecht von Zürich und Bern. Kurze Zeit später verlegten sie ihre Stammsitze in diese Städte und gelangten dort in den patrizischen Stadtadel.
Die Zürcher Linie erlosch bereits 1606. Die Berner Linie konnte ihren Landbesitz in der Umgebung der Stadt stark erweitern und brachte eine Reihe von Staatsmännern und Offizieren hervor. Aus dieser Linie kam auch Albrecht von Bonstetten (* um 1445; † etwa 1505). Er war Stiftsdekan von Einsiedeln und ein bedeutender Humanist. Diese Linie existiert bis heute.
Wappen
Das Wappen zeigt in Schwarz mit goldenen Bord, drei silberne Wecken nebeneinander. Auf dem Helm ist ein wachsender silberner Schwan mit schwarzen Flügeln, die jeweils mit drei silbernen Wecken belegt sind. Die Helmdecke ist schwarz-silbern.
Namensträger
- Albrecht von Bonstetten (* 1442; † etwa 1504), Dekan von Einsiedeln und Humanist
- Karl Viktor von Bonstetten (* 1745; † 1832), Schweizer Schriftsteller
- Walter von Bonstetten (* 1867; † 1949), einer der ersten und wichtigsten Führer der Schweizer Pfadfinderbewegung
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1924. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1924.
- Richard Newald: Bonstetten, Freiherren von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 450.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 53, 1972, Adelslexikon
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 109, 1995, Seite 45 ff.
Weblinks
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