Von Borries

Von Borries
Wappen der von Borries von 1733

Borries ist der Name eines westfälisch-niedersächsischen Adelsgeschlechts (Briefadel). Es entstammt dem Patriziat der Stadt Minden in Westfalen. Im 18. Jahrhundert wurden Mitglieder der Familie als Juristen mit höheren Staatsämtern in Preußen, Hannover und Hessen-Kassel betraut. Einige wurden auch Offiziere. Es erfolgten Adelsverleihungen, Heiraten in adelige Familien und Erwerb ländlichen Grundbesitzes.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gerhard Borries war l390—1394 Bürger und Bürgermeister von Minden.

Gerhard Borries (II.) lebte 1390 bis 1462 in Minden und war möglicherweise sein Sohn.

Hermann Borries war 1425 Bürgermeister von Minden. Er gehörte zum Patriziat und war auch Vorsteher des Nicolai-Armenhauses und gilt für alle Borries, die das Familienbuch aufführt, als der gemeinsame Vorfahr. Seine Nachkommen gehörten ebenfalls zum Mindener Patriziat und wurden in den folgenden 20 Jahren in den Urkunden als Ratsherren, Bürgermeister, Stadtkämmerer, Brüchteherren, Scholarchen und Vorsteher des Nicolai-Armenhauses und des Heiligen-Geist-Hospitals genannt.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde 1648 die Stadt Minden beim Westfälischen Friedenskongress in Münster und Osnabrück durch einen Bürgermeister Borries vertreten. Danach begann der enge Familienverband in Minden sich aufzulösen und viele Familienmitglieder verließen die Stadt.

Hannoversche Linie

1733 erfolgte die erste Verleihung eines Adelsdiplomes durch Kaiser Karl VI. an den kurfürstlich-hannoverschen Geheimen Justizrat und Kanzleidirektor Johann Friedrich in Stade. Sie wurde 1734 von dem Kurfürsten Georg II. von Hannover bestätigt und begründete die hannoversche Linie.

Die Nachkommen desselben sind teils im Herzogtum Bremen geblieben, besaßen dort die Güter Horneburg und Apersen und waren Mitglieder der Bremen-Verdenschen Ritterschaft. Aus diesem Zweig stammt der Staatsminister Wilhelm von Borries, dem 1860 in den Grafenstand erhoben wurde.

Ein anderer Zweig kehrte in den Mindener Raum zurück und besaß im Fürstentum Minden die Güter Uhlenburg, Beck und Schorlemühle. Aus diesem erwarb 1774 der Geheimrat Franz Christian von Borries das Rittergut Hovedissen in der Grafschaft Lippe. Zwei Jahre später erwarb die Familie das Gut Steinlacke in der Grafschaft Ravensberg. Später das Gut Eckendorf in der Grafschaft Lippe.

Philipp von Borries (1778-1838) erbte das Gut Steinlacke als Fideikommiß und wurde nach verschiedenen militärischen und politischen Ämtern 1832 Landrat des Kreises Herford. Diese Position hatten seine Nachkommen bis 1933 inne.

Westfälische Linie (erloschen)

1777 wurde das zweite Diplom vom Kaiser Joseph II. dem Geheimrat Franz Borries verliehen, der im Siebenjährigen Kriege sich durch große Kriegslieferungen verdient gemacht hatte. Mit dem erworbenen Vermögen begründete er den Besitz der westfälischen Familiengüter. Da er kinderlos verstarb, wirkte nicht über seine Person hinaus.

Preußische Linie

Ein weiteres Adelsdiplom wurde von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen dem Kammersekretär Heinrich Johann Borries in Minden und seinen drei Neffen, dem Kriegsrat Diedrich Borries, dem Großherzoglich Hessischen Major Philipp Borries und dem Steuerreferendar Ludwig Borries verliehen. Es begründet in den beiden Zweigen der jüngeren Linie den adligen Stand.

Familiendevise

Der Borries Trachten und Dräuen,
der deutschen Sache Gedeihen

Wappen

Das bei der Adelserhebung 1733 verliehene Wappen zeigt drei drei Brackenköpfe auf rotem Grund.

Bekannte Namensträger

Siehe auch

Literatur

Weblinks


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