- Von der Lancken
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Von der Lancken ist der Name eines alten rügisch-pommerschen Adelsgeschlechtes.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Mittelalter gab es auf Rügen drei Linien des Geschlechts von der Lancken, die von einigen Genealogen als eigenständige Familien angesehen wurden, da sie unterschiedliche Wappen führten. Eine war im Gebiet zwischen Granitz und Mönchgut ansässig und wurde erstmalig am 1. Oktober 1285 mit Pridborus de Lancka (Pridbor I.)[1] und 1429 letztmalig mit Pridbor IV. von der Lancken erwähnt.[2]
Eine weitere Linie wurde erstmals 1316 mit dem Knappen Mathias von der Lanke auf Wittow erwähnt. Seine Nachkommen erwarben weiteren Grundbesitz auf Wittow, auf Jasmund und in Poseritz, den sie 1575 verkauften, bevor sie Pommern verließen. Dieser Linie entstammte der Lübecker Dompropst und holstein-gottorfer Beamte Ägidius von der Lancken.[3]
Ebenfalls 1316 wurden mehrere Angehörige der dritten Linie erstmals erwähnt. Sie waren auf Wittow und im Kirchspiel Zirkow ansässig. In einem Lehnsbrief des Herzogs Bogislaw X. aus dem Jahr 1505 wurden Rickwan, Vicke und Steffen von der Lancken als Söhne dreier Brüder bezeichnet. Von den drei von ihnen gegründeten Linien der Familie starb die von Steffen 1608 und die von Vicke 1718 mit Philipp Ernst von der Lancken aus. Von Rickwan stammen alle später lebenden Nachkommen ab.
Neben denen auf Rügen und dem pommerschen Festland wurden Zweige des Geschlechts auch in Mecklenburg ansässig, wo die Familie 1523 zur Union der Landstände gehörte. Die mecklenburgischen Besitzungen lagen in der Umgebung von Stavenhagen und in Galenbeck.
Carl Friedrich Bernhard von der Lancken heiratete 1816 Emilie Christine von Wakenitz aus dem Haus Klevenow. In Übereinkunft mit seinem Schwiegervater Franz (IV.) Carl Ludwig von Wakenitz, der ohne männliche Nachkommen war, nahm er den Namen von der Lancken-Wakenitz an.
Wappen
Das Stammwappen zeigt im geteilten Schild in Silber einen aufsteigenden roten Löwen, darunter in Blau drei (2:1) sechsstrahlige silberne (auch goldene) Sterne. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen und rot-silbernen Decken ein silberner (auch goldener) Stern.
Die bei Lancken-Granitz ansässige Familie führte einen geteilten Adler über einem geschachten Feld.[2] Die Jasmunder Familie führte einen geteilten Adler über drei gefluteten Balken, in anderer Fassung einen gespaltenen Adler neben drei gefluteten Balken. [3]
Vertreter
- Ägidius von der Lancken (1580–1631), herzoglich holstein-gottorpscher Rat und Beamter
- Bertha von der Lancken (* 1863; † nach 1935), deutsche Schriftstellerin
- Fritz von der Lancken (1890–1944), Reserveoffizier und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944
- Henning von der Lancken (* 1937), deutscher Landespolitiker (CDU) in Berlin, Johanniter
- Gustav von der Lancken (1780–1831), deutscher Privatgelehrter, Schriftsteller und Historiker
- Philipp Christoph von der Lancken (1617–1677), schwedisch-pommerscher Diplomat und Kanzler
- Rickwan von der Lancken (* vor 1582; † um 1645), deutscher Hofjunker und Verwaltungsbeamter
Literatur
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil 2, Band 4, Anklam 1868, S. 1196–1200 (Digitalisat)
- Robert Klempin, Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. A. Bath, Berlin 1863. S. 44–45 (Digitalisat)
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Bd. 5, Friedrich Voigt, Leipzig 1864, S. 367–370
- Axel von der Lancken:Geschichte des Geschlechts von der Lancken, Darmstadt 1957, Selbstverlag
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VII, Band 97 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989, ISSN 0435-2408
Einzelnachweise
- ↑ Pommersches Urkundenbuch II, S. 571
- ↑ a b Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Bd. 5, Friedrich Voigt, Leipzig 1864, S. 367–368 (Digitalisat)
- ↑ a b Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Bd. 5, Friedrich Voigt, Leipzig 1864, S. 368 (Digitalisat)
Weblinks
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