- Véra Clouzot
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Véra Clouzot (* 30. Dezember 1913 in Rio de Janeiro; † 15. Dezember 1960 in Paris; eigentlich Véra Gibson-Amado) war eine französisch-brasilianische Schauspielerin und Drehbuchautorin.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Véra Clouzot wurde 1913 (laut anderen Quellen 1920 oder 1921[1]) als Véra Gibson-Amado in Rio de Janeiro geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte die dunkelhaarige Brasilianerin nach Frankreich[2] und heiratete 1950 den französischen Filmregisseur und Drehbuchautor Henri-Georges Clouzot, der sie auf einer Brasilienreise kennengelernt hatte[3]. Clouzot setzte seine Ehefrau in den folgenden Jahren als Schauspielerin in drei seiner Spielfilme ein und benannte seine Filmproduktionsgesellschaft Vera Films nach ihr. Ihr Debüt im Film gab Véra Clouzot 1953 mit einer Nebenrolle in Lohn der Angst. In dem Thriller um vier abgehalfterte Vagabunden und Abenteurer, die versuchen mit zwei LKW-Ladungen Sprengstoff eines Feuers in einer südamerikanischen Ölraffinerie Herr zu werden, war Clouzot als Objekt der Begierde von Hauptdarsteller Yves Montand zu sehen. Nach Lohn der Angst, der heute als Klassiker des anspruchsvollen Spannungskinos gilt[4], machte Véra Clouzot 1955 mit der weiblichen Hauptrolle neben Simone Signoret in Die Teuflischen auf sich aufmerksam. Für die Filmrechte von Pierre Boileaus und Thomas Narcejacs Roman, Tote sollen schweigen, hatte sich auch der britische Filmregisseur Alfred Hitchcock interessiert. Im Mittelpunkt des doppelbödigen Kriminalfilms, der sich einer heruntergekommenen Privatschule in der französischen Provinz als Handlungsort bedient, stehen die herzkranke Christine (gespielt von Véra Clouzot), die ihren Ehemann (Paul Meurisse) gemeinsam mit dessen sinnlicher Geliebten, Nicole (Simone Signoret), tötet. Der Mord an dem tyrannischen Schuldirektor, unter dem die beiden Frauen gelitten haben, scheint perfekt. Doch die in einem Schwimmbad versenkte Leiche verschwindet spurlos und unter den Schülern geht bald das Gerücht von einem Geist um. Die Teuflischen, der 1954 in Frankreich mit dem renommierten Louis-Delluc-Preis ausgezeichnet wurde, war internationaler Erfolg bei Kritikern und Publikum beschieden. Die New York Times lobte ebenso Véra Clouzot für ihren Part als "zitterndes Nervenbündel", wie auch das restliche Schauspielensemble, das Drehbuch und den visuellen Stil des Films[5], der 1996 unter dem Titel Diabolique mit Isabelle Adjani und Sharon Stone neu verfilmt wurde.
Nach dem Erfolg von Die Teuflischen besetzte Henri-Georges Clouzot seine Ehefrau in einer kleinen Nebenrolle in dem weniger erfolgreichen Drama Spione am Werk (1957), in dem Curd Jürgens und Peter Ustinov die Hauptrollen bekleideten. 1960 wirkte das Paar gemeinsam am Filmskript des Gerichtsdramas Die Wahrheit mit, in dem Brigitte Bardot als geheimnisvolle Mordverdächtige auftritt. Die Dreharbeiten von Henri-Georges Clouzots Film, der 1961 den Golden Globe gewann und für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert wurde, waren von Skandalen umwittert. Ein Selbstmordversuch Brigitte Bardots schlug fehl, gleichzeitig erlitt Véra Clouzot einen Nervenzusammenbruch[6]. Ein paar Monate später verstarb sie in Paris an einem Herzinfarkt. Diesen Umstand kommentierte die Presse als Parallele zu ihrer bekanntesten Filmrolle in Die Teuflischen. Auch die Figur der Christine fällt einem Herzanfall zum Opfer. Véra Clouzot wurde auf dem Cimetière de Montmartre beerdigt, wo auch ihr Ehemann 1977 seine letzte Ruhe fand.
Filmografie
Schauspielerin
- 1953: Lohn der Angst (Le Salaire de la peur)
- 1955: Die Teuflischen (Les Diaboliques)
- 1957: Spione am Werk (Les Espions)
Drehbuchautorin
- 1960: Die Wahrheit (La Vérité)
Weblinks
- Véra Clouzot in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Profil bei nytimes.com
- ↑ vgl. Profil bei findagrave.com
- ↑ vgl. Profil Henri-Georges Clouzots bei tvmovie.de
- ↑ vgl. Online-Ausgabe des Lexikons des internationalen Films (filmevonabisz.de)
- ↑ vgl. Filmkritik von Bosley Crowther in der New York Times vom 22. November 1955
- ↑ vgl. Filmkritik von USE. im film-dienst 03/1961
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