Yves Montand

Yves Montand
Yves Montand (1987)

Yves Montand, geboren als Ivo Livi (* 13. Oktober 1921 in Monsummano Terme, Toskana, Italien; † 9. November 1991 in Senlis, Département Oise, Frankreich) war ein französischer Chansonnier und Schauspieler italienischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend

Yves Montand wurde in der Toscana als Sohn von Giovanni Livi, selbständiger Besenbinder und radikaler Kommunist, geboren. In diesen Jahren wurden die Verfolgungen und Gewalttätigkeiten der Faschisten gegenüber Andersdenkenden immer schlimmer und führten bis zur existenziellen Vernichtung. So entschloss sich der Vater, nach Amerika auszuwandern und seine Familie später nachzuholen. Er blieb aber in Marseille hängen und versuchte dort eine selbständige Existenz als Besenbinder aufzubauen. Drei Jahre später (1924) folgte ihm die Familie, die 1929 die französische Staatsbürgerschaft erhielt. 1932 machte sein Vater wegen der nun auch nach Europa übergreifenden Weltwirtschaftskrise bankrott. Yves musste die Schule verlassen und arbeitete unter anderem im Friseursalon seiner Schwester.

Karriere

Yves Montand (links), 1982

Im Alter von 17 Jahren trat er erstmals als Sänger in Clubs auf. Seit dieser Zeit nannte er sich Yves Montand. Er wurde eine bekannte Chansongröße in Südfrankreich. Nur knapp entging er einer Deportation nach Deutschland. Nach dem Ende des Vichy-Regimes ging er nach Paris, wo 1944 seine Karriere im ABC am Boulevard Poissonière begann, einer music hall mit immerhin 1.200 Plätzen. Seine erste eigene Show erhielt er in Paris 1945 im Théâtre de l’étoile, es war der Beginn einer Karriere als anerkannter Chansonnier. Sein Vorbild als Sänger, Tänzer und Schauspieler war der Amerikaner Fred Astaire. Zwischenzeitlich entdeckte ihn Édith Piaf, die – ebenfalls italienischer Abstammung – den flotten jungen Mann zu ihrem Liebhaber machte und in ihren Shows auftreten ließ. Sein erster Film kam 1946 in die Kinos. 1949 traf er die Schauspielerin Simone Signoret, die sich seinetwegen von Yves Allégret scheiden ließ und ihn zwei Jahre später heiratete; nach außen führten beide eine Musterehe. 1950 gehörte Montand zu den Unterzeichnern des Appells von Stockholm gegen die Atombombe. Auch seine Filme verstand er als politische Stellungnahme. Er sympathisierte mit der Kommunistischen Partei Frankreichs und verstand sich bis zum Einmarsch der Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten in Prag als Kommunist. Mit dem Film Lohn der Angst von 1953 wurde er weltberühmt. Er arbeitete unter anderen mit den Regisseuren Claude Sautet, Philippe de Broca, Jean-Luc Godard und Costa-Gavras und spielte in Filmen neben Romy Schneider, Marilyn Monroe, Jane Fonda, Gérard Depardieu und Sami Frey. Yves Montand starb 1991.

Im Jahr 2004 belastete ihn seine Stieftochter Catherine Allégret in ihren Memoiren „Die Welt steht Kopf“ postum dahingehend, sie mit Einwilligung ihrer Mutter Simone Signoret, die so ihre Ehe aufrechtzuerhalten versuchte, seit ihrem fünften Lebensjahr sexuell missbraucht zu haben. Für ihre Behauptungen konnten jedoch keine Nachweise erbracht werden.

Tod

Grabmal von Simone Signoret und Yves Montand in Père Lachaise, Paris

Montand starb an einem Herzanfall kurz nach Beendigung der Dreharbeiten zu seinem letzten Film. In einem Interview sagte Jean-Jacques Beineix: „Er starb am Filmset [von IP5: Die Insel der Dickhäuter]... Am letzten Drehtag, nach der allerletzten Szene. Es war die letzte Nacht und wir mussten einige Szenen nachdrehen. Er beendete, was er zu tun hatte, und dann ist er einfach gestorben. Und der Film erzählt genau die Geschichte eines alten Mannes, der an einem Herzanfall stirbt, was dann in Wirklichkeit auch geschehen ist.“

Filmografie (Auswahl)

Literatur

Dokumentarfilm

Weblinks


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