- Waal-Warmzeit
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Die Waal-Warmzeit (auch Waal-Interglazial) war eine Warmzeit im nördlichen Europa, die von etwa 1,3 Mio. Jahren bis 0,9 Mio Jahren andauerte. Damit liegt sie komplett im Altpleistozän und ist somit ein Teil des Känozoikums (Erdneuzeit). Der Name geht auf einen Hauptarm des Rheindeltas zurück, die Waal. Die Waal-Warmzeit könnte dem Donau-Günz-Interglazial des nördlichen Alpenvorlandes entsprechen.
Die Warmzeit liegt vollständig in der Matuyama-Epoche, in der das Erdmagnetfeld mit wenigen Ausnahmen anders gepolt war als heute: Der magnetische Nordpol (entspricht eigentlich magnetisch Süden) lag nahe dem geographischen Südpol). Eine dieser Ausnahmen im Magnetfeld, das sogenannte Jaramillio-Event, eine Umpolung des Erdmagnetfeldes, welches 70.000 Jahre lang bis zum Ende der Zeitspanne andauerte, ereignete sich in dieser Warmzeit. Während dieser Zeit der Umpolung besaß das Erdmagnetfeld dieselbe Polung, die es heute besitzt und nun schon etwa seit 0,7 Mio Jahren beibehalten hat.
Literatur
- Thomas Litt, Karl-Ernst Behre, Klaus-Dieter Meyer, Hans-Jürgen Stephan und Stefan Wansa: Stratigraphische Begriffe für das Quartär des norddeutschen Vereisungsgebietes. In: T. Litt im Auftrag der Deutschen Stratigraphischen Kommission (Hrsg.): Stratigraphie von Deutschland - Quartär. Special issue. Eiszeitalter und Gegenwart/Quaternary Science Journal. 56, No. 1/2, E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele und Obermiller), Stuttgart 2007, ISSN 0424-7116, S. 7-65, doi:10.3285/eg.56.1-2.02 (Artikel).
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