Waldburg (Burg)

Waldburg (Burg)
Waldburg
Die Waldburg (November 2009)

Die Waldburg (November 2009)

Entstehungszeit: um 1000 bis 1100
Burgentyp: Höhenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Ständische Stellung: Fürsten
Ort: Waldburg
Geographische Lage 47° 45′ 32″ N, 9° 42′ 43″ O47.7588888888899.7119444444444772Koordinaten: 47° 45′ 32″ N, 9° 42′ 43″ O
Höhe: 772 m
Waldburg (Baden-Württemberg)
Waldburg

Die Waldburg ist die Stammburg des Truchsessen- und Reichsfürstengeschlechts Waldburg. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und steht auf der Gemarkung der Gemeinde Waldburg im Landkreis Ravensburg in Oberschwaben.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Waldburg befindet sich auf einer natürlichen Erhebung, ein Drumlin aus der Würmeiszeit, in 772m Höhe. Die erhöhte Lage mit Fernsicht (bei geeigneter Wetterlage) westlich bis zum Hohentwiel bei Singen, nördlich bis zum Ulmer Münster, östlich weit in das Alpenvorland und südlich bis weit in die Schweizer Alpen machte die Waldburg auch für Landvermessung im frühen 19.Jahrhundert zu einem wichtigen trigonometrischen Vermessungspunkt der Landesvermessung. Der steile Drumlin bietet schon durch seine sehr großen Böschungswinkel einen fast idealen militärischen Schutz für eine Burganlage, erschwerte aber auch den Bau und Ausbau über 7 Jahrhunderte erheblich.

Die Höhenburg war bis in die Achtziger Jahre stark bewaldet. Durch gezielte Schlagrodung Anfang der Neunziger Jahre zur Wiedereröffnung für die Öffentlichkeit 1996, wurde der Blick auf die Burg wieder in den alten Zustand versetzt. Sowohl tagsüber, als auch nachts mit Beleuchtung, ist die Burg ein sehr markanter und wichtiger Orientierungspunkt in Oberschwaben.

Die Westansicht der Waldburg

Geschichte

Die erste Gründung der Burg geht auf das 11. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit erhielt die Familie von Waldburg von den Welfen ein Amtslehen. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Burg grundlegend umgebaut, der Palas wurde bis zum zweiten Obergeschoss neu errichtet.

Unter Kaiser Friedrich II. wurden auf der Burg von 1220 bis mindestens 1240 die Reichskleinodien aufbewahrt. Die Heilige Lanze und der Reichsapfel sind als Repliken in den Räumen der Burg ausgestellt.

Im Jahr 1327 wurde die Kirche St. Magnus erbaut. Sie beherbergt in einer Nische der Sakristei die Grabstätte des seligen Habnit, der im 16. Jahrhundert lebte, ursprünglich Dorfhirte war und als Heiler von Kinderkrankheiten eine überregionale Bekanntheit hatte.

Mitte des 16. Jahrhunderts unter Truchsess Georg IV. von Waldburg wurde die Burg zu einem schlossähnlichen Wohn- und Herrschaftssitz ausgebaut. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Burg nur noch sporadisch von der Familie von Waldburg bewohnt und die Bautätigkeit nahm ab.

Heute beherbergt die Burg ein Museum und ist in den Sommermonaten zur Besichtigung geöffnet. In der Waldburg finden viele Hochzeiten statt. Hierfür können sowohl Teile des Museums und der Gewölbe genutzt werden. Die Burgkapelle wird heute noch sehr oft für kirchliche Trauungen verwendet.

Zitate

  • Dem Reisenden, der aus Franken und Baiern herüber kommt, empfehlen wir den Besuch der Waldburg, die wie geschaffen ist zu einer Rundsicht. (Gustav Schwab)

Literatur

  • Max Graf zu Waldburg-Wolfegg (Hrsg.): Die Waldburg in Schwaben. Thorbecke, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7995-1069-1 – umfassende Darstellung mit einem 110seitigen Aufsatz zu Baubestand und Baugeschichte der Waldburg von Stefan Uhl

Weblinks

 Commons: Waldburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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