- Waldburg (Oberösterreich)
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Waldburg Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Oberösterreich Politischer Bezirk: Freistadt Kfz-Kennzeichen: FR Fläche: 26,56 km² Koordinaten: 48° 30′ N, 14° 26′ O48.50833333333314.438888888889685Koordinaten: 48° 30′ 30″ N, 14° 26′ 20″ O Höhe: 685 m ü. A. Einwohner: 1.342 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 50,53 Einw. pro km² Postleitzahl: 4240 Vorwahl: 07942 Gemeindekennziffer: 4 06 23 NUTS-Region AT313 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Waldburg 38
4240 WaldburgWebsite: Politik Bürgermeister: Michael Hirtl (ÖVP) Gemeinderat: (2009)
(19 Mitglieder)Lage der Gemeinde Waldburg im Bezirk Freistadt
Ortsansicht(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Waldburg ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit 1342 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Freistadt. Waldburg wurde mit dem Titel "Schönstes Dorf" geehrt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Waldburg liegt auf 685 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,6 km, von West nach Ost 7 km. Die Gesamtfläche beträgt 26,6 km². 6,7 % der Fläche sind bewaldet, 18,4% der Fläche landwirtschaftlich genutzt.
Ortsteile
- Freudenthal
- Harruck
- Lahrndorf
- Marreith
- Mitterreith
- Oberschwandt
- Prechtleinschlag
- Sankt Peter
- Schöndorf
- Unterschwandt
- Waldburg
Nachbargemeinden
Reichenthal Rainbach Schenkenfelden Freistadt Hirschbach Neumarkt Geschichte
Um 1200 wurde in Waldburg ein Maierhof errichtet, um 1220 die Pfarrkirche gebaut. In diese Zeit fiel auch die Erwähnung eines Rittergeschlechts dominus hezelo de Waldpurch. 1251 folgte die Gründung der Kirche im Ortsteil St. Peter. Ab 1397 gehörte Waldburg zum Patronat Starhemberg und die Pfarrkirche wurde umgebaut. Um 1474 belagerten böhmische Horden das Schloss Waldenfels in Waldburger Besitz. 1476 folgte die Zugehörigkeit zur Freistädter Pfarre, zwischen 1517 und 1523 wurden die drei Flügelaltäre gebaut. Seit 1490 wurde der Ort dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet.
Der OÖ Bauernkrieg wirkte sich auch in Waldburg aus. 1754 begann der Schulunterricht im Ort, wofür 1787 das erste Schulhaus gebaut wurde. 1784 wurde Waldburg der Pfarre Reichenthal angegliedert und verlor seine Selbstständigkeit. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Die Pferdeeisenbahn Linz Budweis (1832) und die Summerauer Bahn (1873) führten über heutiges Waldburger Gemeindegebiet. 1875 folgte der Zusammenschluss der Gemeinden Waldburg und Schwandt, 1879 wurde die erste Blasmusikkapelle gegründet. 1890 vergrößerte sich das Gemeindegebiet erneut, als Harruck von der Gemeinde Hirschbach abgetreten wurde. Das zu kleine Schulgebäude wurde 1900/02 durch die neue Volksschule ersetzt. 1904 kam es zu der Gründung der Freiwilligen Feuerwehren Waldburg und St. Peter, 1912 folgte die Freiwillige Feuerwehr Schwandt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Waldburg ein Notgeld der Gemeinde eingeführt, 1924 der Gendarmerieposten Waldburg aufgelöst. Zwei Großbrände 1927 zerstörten Teile von Waldburg. 1934 wurde die Wassergenossenschaft Waldburg gegründet und die Wasserleitung von Harruck nach Waldburg gebaut.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 lag Waldburg in der sowjetrussischen Besatzungszone. Im Dezember 1947 wurde der elektrische Strom nach Waldburg eingeleitet. 1951 folgte der Bau der Sternwald-Bundesstraße (heute: B38) am nördlichen Rand des Gemeindegebietes. Ein Jahr später erfolgte der Bau des neuen Amtshauses und 1955 der Bau des Pfarrsaals.
1962 wurde die Wasserversorgung erweitert, 1968 wurden die Sportunion Waldburg und der Verschönerungsvereins gegründet. Auch die Kirche wurde in diesem Jahr renoviert. 1971 verlieh das Land Oberösterreich das Gemeindewappen. 1979 erfolgte die Eröffnung der Raiffeisenbank und der Bau des Musikheims. 1985 sanierte die Gemeinde das Schulhaus und baute den Kindergarten neu. 1986 schafften die Faustballer der Sportunion den Aufstieg in die höchste österreichische Spielklasse. 1989 fand das Bezirksmusikfest in Waldburg statt. 1994 zog die Freiwillige Feuerwehr in ein neues Feuerwehrhaus ein; die Wasserleitung Jaunitztal wurde gebaut. 2002 feierte Waldburg das 800-jährige Bestehen des Ortes.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[1] Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1869 1.134 1951 1.195 1880 1.162 1961 1.227 1890 1.131 1971 1.227 1900 1.152 1981 1.250 1910 1.165 1991 1.328 1923 1.237 2001 1.357 1934 1.228 2008 1.346 1939 1.122 Entwicklung und Struktur
Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 1134 Personen. Bis 2001 stieg die Einwohnerzahl auf 1357 an, der bisher höchste Stand. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 1328 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 1357, was einem Verlust von 2,2 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 1346 Einwohner.[1]
Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 19,6 %; 20,3 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 49,4 %.[2]
Von den 1081 Bewohnern Waldburgs, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 3,3 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 7,6 % hatten eine Matura absolviert, 44 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 45,1 % aller Waldburger hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]
Herkunft und Sprache
Der deutsche Dialekt, der im Raum Waldburg sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 98,6 % der Waldburger gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,3 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,2 % tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.
Der Anteil der Waldburger mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 0,8 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,1 % der Waldburger Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft aus Deutschland und 0,7 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 2,4 % der Waldburger in einem anderen Land als in Österreich geboren.[2]
Politik
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Ab dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde jeweils die SPÖ. Die FPÖ kandidierte nur 1991 und 1997 und wieder 2009, ansonsten spielen keine weiteren Parteien eine Rolle in der Gemeindepolitik. 2003 wurde die ÖVP mit 66,5 % stimmenstärkste Partei.[4] Bei der Wahl 2009 konnte die ÖVP mit 62,5 % trotz Verlusten ihre absolute Mehrheit behaupten. Die FPÖ trat zu dieser Wahl wieder an und erreichte mit 9 % ein Mandat im Gemeinderat.[5]
Die Gemeinderatswahl 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 86,4 % ergab folgendes Ergebnis:
Partei / politische Gruppierung Stimmen-
anteilVerän-
derungSitze im Gemeinderat Verän-
derungÖVP 62,5 % -4,1 % 13 0 SPÖ 28,5 % -5,0 % 5 -1 FPÖ 9,0 % +9,0 % 1 +1 Bürgermeister der Gemeinde ist Michael Hirtl von der ÖVP. Der Gemeinderat besteht aus 19 Mitgliedern.
Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig 2015 abgehalten.
Partnerschaft
Seit etwa 1980 besteht eine Beziehung zur gleichnamigen Gemeinde Waldburg in Baden-Württemberg, ausgelöst durch einen Besuch des dortigen Musikvereins in der Nachbargemeinde Amtzell und einem dabei spontan arrangierten Konzert im „Hotel Krone“ in Waldburg. Seit 1994 ist die Partnerschaft amtlich besiegelt.
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt eine goldene, durchgehende Brücke mit zwei grünen, bogenförmigen Durchlässen in Silber vier grüne, stammlose, am oberen Schildrand anstoßende Waldbäume. Die Brücke zeigt das 1830/32 erbaute Viadukt der Pferdeeisenbahn Linz-Budweis im Gemeindegebiet. Dieses Viadukt ist bis heute fast unverändert erhalten geblieben und ist ein imposantes, technikgeschichtliches, denkmalgeschütztes Bauwerk über den Kronbach. Die Waldbäume beziehen sich auf den Ortsnamen. Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb-Grün.
Die Verleihung des Gemeindewappens und der Gemeindefarben erfolgte am 16. August 1971.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Museum Mini-Agrimundus: Miniaturen aus dem bäuerlichen Alltag
Bauwerke
- Pfarrkirche Waldburg: von 1517 mit drei spätgotischen Flügelaltären
- Pferdeeisenbahnviadukt bei der Bodenmühle (siehe Gemeindewappen)
- Kirche und Kapelle in St. Peter: Erstmalig urkundlich erwähnt um 1241, nach den Hussitenkriegen im spätgotischen Stil wieder aufgebaut.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Feste Waldburger Advent und Waldburger Musiksommer finden regelmäßig statt.
Im Herbst (Ende November) findet seit 1986 das Herbstkonzert der Trachtenmusikkapelle Waldburg statt. Das Konzert steht unter dem Motto: Blasmusik im neuen Sound.[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Böhmerwald Straße (B 38) führt nördlich des Hauptorts durch das Gemeindegebiet.
Auf dem Gemeindegebiet im Nordosten liegt der kleine Flugplatz Freistadt. Dieser verfügt über eine Graspiste mit einer Länge von 595 Metern und hat die IACO-Kennung LOLF.[8]
Öffentliche Einrichtungen und Bildung
Im Ort stehen ein Kindergarten und eine Volksschule zur Verfügung. Zusätzlich besteht eine Bücherei.
Im Gemeindegebiet existieren drei Freiwillige Feuerwehren, in: Waldburg, St. Peter und Schwandt-Freudenthal.
Persönlichkeiten
- Theodor Berger: Politiker
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
- ↑ a b Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
- ↑ Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
- ↑ Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Waldburg (abgerufen am 28. Oktober 2008)
- ↑ http://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/whlp/WHLPErgebnisEingelangtNEU.jsp?BezirksListe=6&GemeindeListe=40623&cmdAktualisieren=&bezirkAlt=6&wahlKreisAlt=&wahlNameKurz=G09&gemeindeNummerLink=
- ↑ Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Waldburg (abgerufen am 28. Oktober 2008)
- ↑ Trachtenmusikkapelle Waldburg: Startseite
- ↑ Flugplatz Freistadt: Flugplatz, (abgerufen am 11. Mai 2008)
Literatur
Weblinks
-
Commons: Waldburg (Oberösterreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Seite
- Waldburg Net
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