Wallückebahn

Wallückebahn
Wallücker Willem
Postkarte ca. 1900
Postkarte ca. 1900
Kursbuchstrecke (DB): (1936) 189f
Streckenlänge: 17 km
Spurweite: 600 mm
Maximale Neigung: 33 
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Verlauf
Legende
0,0 Kirchlengern
4,4 Obernbeck 1909 verlegt
4,7 Löhne
5,4 Haus Beck
6,7 Mennighüffen
7,5 Holzbrede (nur 1930er)
8,1 Westscheidt
8,8 Halstern
10,4 Tengern
13,0 Schnathorst
14,8 Struckhof (nur 1930er)
16,5 Wallücke
16,8 Erzgleis

Der Wallücker Willem (eigentlich: Wallückebahn) war eine von 1897 bis 1937 betriebene Kleinbahn zwischen den ostwestfälischen Orten Kirchlengern und Oberlübbe (heute Gemeinde Hille). Sie hatte eine Spurweite von 600 mm und diente dem Gütertransport und dem Personenverkehr.

Geschichte

Der Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein in Georgsmarienhütte bei Osnabrück veranlasste 1896 den Bau der Kleinbahn, um das im Steinbruch von Wallücke bei Oberlübbe (heute nahe der Gemeindegrenze zur Stadt Bad Oeynhausen) gewonnene Eisenerz abtransportieren zu können. Die Kreise Herford und Lübbecke unterstützten den Bau finanziell und erlaubten den Verlauf überwiegend entlang der Kreischausseen, machten aber zur Bedingung, dass die Bahn auch anderweitigem Güter- und dem örtlichen Personenverkehr dienen sollte.

Die Bahnstrecke führte über das Gebiet der heutigen Gemeinde Hüllhorst (Stuckhof, Schnathorst, Tengern) und der Stadt Löhne (Halstern bis Oberbeck) nach Kirchlengern, wo sie Anschluss an die Bahnstrecke Löhne–Rheine fand. Am 25. September 1897 wurde die Bahn eingeweiht. In Löhne bestand ein Stichgleis bis zur Werrebrücke, um im Personenverkehr in die Nähe des Staatsbahnhofes Löhne an der Bahnstrecke Hamm–Minden zu gelangen.

Da sie die bisherige Abgeschiedenheit der anliegenden Ortschaften verringerte und mit einer Geschwindigkeit von höchstens 25 km/h sehr gemütlich und ungefährlich daherkam, erreichte die Bahn schnell eine große Beliebtheit bei der Bevölkerung und erhielt den Kosenamen „Wallücker Willem“. Außer den genannten Haltepunkten gab es auch einige Badarfshaltestellen. Die Bahnhöfe und Haltestellen lagen meistens in der Nähe von Gaststätten, weil so die Gastwirte den Fahrkartenverkauf übernehmen konnten.

Von 1923 bis 1925 vorübergehend und schließlich 1937 endgültig stellte die Kleinbahn wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit ihren Betrieb ein.

Literatur

  • Heimatverein Löhne, Stadt Löhne (Hrsg.): 1000 Jahre Löhne: Beiträge zur Orts- und Stadtgeschichte. Löhne 1993, ISBN 3-922911-00-5
  • Bernhard Uhle: Die Wallücke-Bahn. Eine typische Kleinbahn. Lübbecke 1991, ISBN 3-922657-62-1
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 6: Nordrhein-Westfalen, Nordöstlicher Teil. EK-Verlag, Freiburg 2000, S. 101–112, ISBN 3-88255-664-1

52.274678.7549027Koordinaten: 52° 16′ 28,8″ N, 8° 45′ 17,6″ O


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