- Walter Vesper
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Walter Vesper (* 26. Juni 1897 in Barmen; † 17. Dezember 1978 in Berlin) war ein deutscher Politiker der KPD.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Vesper schloss sich der Sozialistischen Arbeiterjugend an, wurde 1914 Mitglied der Freien Gewerkschaftsbewegung und nahm 1915 bis 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. 1918 wurde er Mitglied im Spartakusbund und nahm in Berlin und im Ruhrgebiet an kommunistischen Aufständen gegen die Weimarer Republik teil.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er verhaftet und war von 1933 bis 1934 im KZ Papenburg inhaftiert. 1935 emigrierte er zunächst in die ČSR und dann in die UdSSR. Von 1937 bis 1939 war Vesper Mitglied der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, trug den Decknamen Peter Nerz und war Alexander Orlov, dem Chef der Auslandsabteilung des NKWD, direkt unterstellt. Er beteiligte sich an der Ausforschung und Zersetzung des nichtstalinistischen POUM. Seine Lageberichte („Informes“) stellen heute eine reichhaltige Fundgrube dar. Seit 1939 lebte er illegal in Paris und wurde dort 1940 interniert. Nach seiner Flucht aus dem Gefängnis lebte er ab 1940 illegal in Frankreich und übte leitende Funktionen in der KPD aus, seit 1942 kämpfte er in der französischen Résistance gegen die nationalsozialistische Besatzung.
Partei/Abgeordneter
Walter Vesper war einer der Mitbegründer der KPD. Von 1928 bis 1933 war er Sekretär und Kassierer im KPD-Bezirksverein Niederrhein. 1930 besuchte er die Reichsparteischule der KPD in Berlin-Fichtenau. Seit 1945 übte er leitende Funktionen im Parteivorstand der KPD Bezirk Niederrhein-Westfalen aus und gehörte vom 2. Oktober 1946 bis zum 5. September 1949 als Abgeordneter dem Landtag von Nordrhein-Westfalen an. Dort war er 1946 bis 1947 stellvertretender Vorsitzender der KPD-Fraktion und leitete von Februar bis April 1947 den Verkehrsausschuss. Vesper gehörte dem Deutschen Bundestag in dessen erster Wahlperiode bis zum 30. Juni 1952 an. Am 15. Juni 1950 wurde er gemeinsam mit Oskar Müller, Heinz Renner und Friedrich Rische von Bundestagspräsident Erich Köhler wegen unparlamentarischen Verhaltens für 20 Sitzungstage von der Teilnahme an Plenarsitzungen des Bundestages ausgeschlossen.
Wirken in der DDR
1952 ging er mit seiner Frau Elisabeth in die DDR. Von 1951 bis 1959 leitete er die Westabteilung und war stellvertretender Vorsitzender des Büros des Präsidiums des Nationalrates der Nationalen Front. Sein Sohn Karl-Heinz schloss das Abitur 1953 in Düsseldorf ab und folgte seinen Eltern in die DDR. Seit 1959 arbeitete Walter Vesper im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR und wurde von 1959 bis 1961 Botschafter in Ungarn und von 1961 bis 1965 in der ČSSR. Er war Mitglied des Präsidiums der Liga für die Vereinten Nationen der DDR.
Literatur
- Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 2, N–Z, Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 896–897
- Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin: Karl Dietz Verlag 2004, S. 815-816 ISBN 3-320-02044-7
Weblinks
- Über Walter Vesper und andere im Spanischen Bürgerkrieg
- Walter Vesper beim Landtag Nordrhein-Westfalen
Botschafter der DDR in der TschechoslowakeiFritz Große (1949–1952) | Bernard Koenen (1953–1958) | Georg Stibi (1958–1961) | Walter Vesper (1961–1965) | Johannes König (1965–1966) | Heinz Willmann (1966–1967) | Peter Florin (1967–1969) | Herbert Krolikowski (1969–1973) | Gerd König (1973–1980) | Helmut Ziebart (1981–1990)
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