- Wanda Kallenbach
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Wanda Kallenbach (* 13. Juni 1902 in Krężoły nahe Posen, damals Wartheland heute in Polen; † 18. August 1944 in Berlin-Plötzensee).
Leben
Wanda Kallenbach verließ als junges Mädchen ihr Heimatdorf nahe Posen Richtung Berlin, um dort als Hausgehilfin zu arbeiten. Später war sie auch als Packerin beschäftigt, zeitweise Mitglied einer Gewerkschaft. Sie heiratete einen Arbeiter, gebar 1933 eine Tochter und wohnte fortan in Berlin-Friedrichshain.
1943, im vierten Kriegssommer des Zweiten Weltkrieges, besuchte Wanda Kallenbach ihre Schwester im ostpreußischen Jankendorf, Kreis Preußisch Holland, um sich dort von den Strapazen der immer häufigeren Bombenangriffe auf die deutsche Hauptstadt zu erholen. Gegenüber Dorfbewohnern äußerte sie sich kritisch zum Krieg und beklagte sich über den Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe, Reichsmarschall Hermann Göring. Zudem sprach sie sich für Streiks und Waffenniederlegungen als Mittel der Kriegsverkürzung aus.
Am 20. Januar 1944, mehrere Monate nach ihrer Rückkehr nach Berlin, wurde sie aufgrund einer Denunziation von der Gestapo verhaftet. Am 20. April, zum Geburtstag von Adolf Hitler, wurde gegen Wanda Kallenbach Anklage wegen „Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung“ erhoben. Der Fall wurde vor dem Volksgerichtshof unter Vorsitz von Roland Freisler verhandelt. Anklagevertreter war Staatsanwalt Karl Bruchhaus, der nach Endes des Krieges unbehelligt in die bundesdeutsche Justiz übernommen wurde. Wanda Kallenbach wurde nach kurzem Prozess für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Wanda Kallenbach wurde am 18. August 1944 in Plötzensee hingerichtet.
Ehrungen
2007 wurde eine Straße nahe dem Berliner Ostbahnhof nach Wanda Kallenbach benannt.
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