Weissbrot

Weissbrot
Dieser Artikel beschreibt Weißbrot als eine Brotsorte. Für den Nachnamen, siehe Weisbrod.

Weißbrot (auch: Weizenbrot) ist Brot, das aus hellem Weizen-Mehl (Type 550–812) gebacken wird. Als Backtriebmittel wird vorwiegend Hefe, seltener Weizensauer verwendet. Weißbroten können bis zu zehn Prozent Roggenmehl sowie Fett, Milchpulver und Zucker bis zu einer Gesamtkonzentration von drei Prozent zugesetzt werden. [1]

Weißbrot ist im Vergleich zu Roggen- oder Vollkornbrot relativ geschmacksneutral und weist eine geringe Frischhaltung auf.

Französisches Weißbrot

Geschichte

Weizen wurde von jeher zu Weißbrot verbacken, das als umso wertvoller galt, je heller es war. Im ägyptischen Mittleren Reich erhielten Beamte als Teil ihres Lohns täglich zwei Laibe Weißbrot, im alten Rom gab es eine eigene Innung der Weißbrotbäcker. Um das gewünschte helle Mehl zu gewinnen, wurde es noch mit der Kleie fein gesiebt oder in Stoffsäcken „gebeutelt“. Die zurückbleibende Kleie diente, nachdem sie gekocht war, als Schweinefutter. Um Betrug zu vermeiden, war es in Frankreich ab etwa 1500 verboten, die Kleie ein zweites Mal zu mahlen – sie hätte sonst unbemerkt unter feineres Mehl gemischt werden können.

Die traditionelle Vorliebe für helles Weizenbrot und der zu seiner Herstellung betriebene hohe Aufwand haben ernährungsphysiologische Gründe (siehe Vollkorn). Seit den 1920er Jahren wurde jedoch – vor allem in Deutschland – die Vorstellung propagiert, Weißbrot sei ungesund und Vollkornweizenbrot, das bis dahin außer in Notzeiten oder als Kommissbrot gemieden wurde, sei ein wertvolleres Nahrungsmittel.

Siehe auch : Fladenbrot, Mischbrot, Roggenbrot, Schwarzbrot

Einzelnachweise

  1. Leitsätze Brot und Kleingebäck

Literatur

  • Gert von Paczensky, Anna Dünnebier: Kulturgeschichte des Essens und Trinkens. Orbis, München 1999, ISBN 357210047X

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Weissbrot — 1. Man isset sich offt so satt am weissbrot, da man gern schwartz brot essen will. – Henisch, 523, 16. 2. Man isst so lange Weissbrot, bis (dass) man sich nach schwarzem sehnt. – Simrock, 11523. Die Russen: Wer immer das Olivenöl ass, sehnt sich… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schwarzbrot — 1. Schwarzbrot, Backen roth. 2. Schwarzbrot lustig gegessen wird Semmel. 3. Schwarzbrot nährt (sättigt, stillt den Hunger) ebenso gut als Weissbrot. Dän.: Man æder sig saa mæt paa sort brød, som paa hvidt. (Prov. dan., 9.) 4. Wer sein Schwarzbrot …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Butterzopf — Zopf (bzw. Butterzopf oder auch Züpfe) ist ein typisch schweizerisches geflochtenes Weissbrot. Im Unterschied zum Hefezopf wird er nicht gesüsst. Zopf wird aus Hefeteig zubereitet. Da er Butter und Milch enthält, ist er auch nach mehreren Tagen… …   Deutsch Wikipedia

  • Fleischfondue — Ein Fondue [fõˈdyː, schweiz. ˈfõdyː] (aus frz. fondue, „geschmolzen“, von fondre) bzw. eine Fonduta (ital.) ist ursprünglich ein Gericht aus geschmolzenem Käse, das aus den Westalpen – der französischen Schweiz, Savoyen und dem Piemont – stammt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Fondue Savoyarde — Ein Fondue [fõˈdyː, schweiz. ˈfõdyː] (aus frz. fondue, „geschmolzen“, von fondre) bzw. eine Fonduta (ital.) ist ursprünglich ein Gericht aus geschmolzenem Käse, das aus den Westalpen – der französischen Schweiz, Savoyen und dem Piemont – stammt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Schokoladenfondue — Ein Fondue [fõˈdyː, schweiz. ˈfõdyː] (aus frz. fondue, „geschmolzen“, von fondre) bzw. eine Fonduta (ital.) ist ursprünglich ein Gericht aus geschmolzenem Käse, das aus den Westalpen – der französischen Schweiz, Savoyen und dem Piemont – stammt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Züpfe — Butterzopf Zopf (bzw. Butterzopf oder auch Züpfe) ist ein typisch schweizerisches geflochtenes Weissbrot. Im Unterschied zum Hefezopf wird er nicht gesüsst. Zopf wird aus Hefeteig zubereitet. Da er Butter und Milch enthält, ist er auch nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Bäcker — 1. Bäcker und Brauer können nicht auf Einem Platze sitzen. (S. ⇨ Gerstenkorn.) Holl.: Daar de bakker zit, kan de brouwer niet liggen. (Harrebomée, I, 28.) 2. Bäcker und Müller sind die letzten, die Hungers sterben. Holl.: Die mondbehoeften vaart …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Gedanke — 1. An gedancken geht viel ein, wie am rohen Duch. – Lehmann, 240, 45. 2. An gedancken vnd geneetem Tuch geht viel ab. – Gruter, III, 6. 3. An (eigenen) Gedanken und gespanntem Tuche gehet viel abe. – Luther in der Auslegung des 7. Kap. Johannis,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Gott — 1. Ach du grosser Gott, was lässt du für kleine Kartoffeln wachsen! – Frischbier2, 1334. 2. Ach Gott, ach Gott, seggt Leidig s Lott, all Jahr e Kind on kein Mann! (Insterburg.) – Frischbier2, 1335. 3. Ach, du lieber Gott, gib unserm Herrn ein n… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”