- Wer fuhr den grauen Ford
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Filmdaten Deutscher Titel: Wer fuhr den grauen Ford? Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 1950 Länge: 94 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Max Diekhout Drehbuch: Otto Wernicke
Kurt Joachim FischerProduktion: Pfeiffer Filmproduktion (Produktionsleiter: Karl Ritter) Musik: Emil Ferstl Kamera: Paul Pfeiffer Schnitt: Walter Boos Besetzung - Otto Wernicke: Kriminalkommissar Thieme
- Ruth Hambrock: Renate Münster
- Erich Schulz: Peter „Penny“
- Ursula Herking: Hertha Sattler, Kriminalassistentin
- Til Kiwe: Polizeirat Proske
- Hilde Sessak: Kellnerin bei Edu Schröder
- Marianne Gerzner: Rosl
- Günther Erich Marsch: Jonny Dempf
- Wolfgang Neuss: Uwe Lauterbach 'Chef'
- Dieter Sommer: Franz Heiner
- Walter Vits-Mühlen: Nelson, US-Kriminalkommissar
- Walter Pott: Edu Schröder, Wirt
- Abi von Haase: Gillhausen, Kriminalassistent
Wer fuhr den grauen Ford? ist eine 1950 gedrehte Verfilmung eines tatsächlich stattgefundenen Postraubes. Diese Produktion war die einzige Regiearbeit von Otto Wernicke.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Handlung spielt im Deutschland kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Penny, Heiner und der „Chef“, drei junge Männer, die noch aus Soldatenzeiten miteinander befreundet sind, haben ein Unternehmen, eine Spedition. Diese dient ihnen jedoch lediglich zur Tarnung ihrer kriminellen Handlungen. Regelmäßig werden auf den noch leeren Autobahnen LKW der Großhändler ausgeraubt und die erbeutete Ware verkauft. Als Penny sich in Renate Münster verliebt, entschließt er sich, aus dem kriminellen Milieu auszusteigen. Obwohl der „Chef“ ein gewisses Verständnis für Penny hat, will er ihn nur gehen lassen, wenn er zuvor bei einem letzten, spektakulärem Überfall mitmacht. Dieser wird perfekt geplant und durchgeführt. Die Beute betrug die damals gigantische Summe von 240.000 Mark. Mit seinem Anteil will Penny mit Renate, die von seinem Doppelleben nichts ahnt, ein neues Leben beginnen. Kommissar Thieme, Polizeirat Proske und Kriminalassistentin Sattler tappen bei der Suche nach den Räubern im Dunkeln. Es sind kaum brauchbare Spuren aufzufinden. Dann aber begeht Peter einen Fehler: Von seinem Gewissen geplagt schickt er seinen Anteil anonym der Polizei zu. Diese Postsendung liefert Thieme genug Spuren und Hinweise, um dem Quartett auf die Spur zu kommen.
Hintergrund
Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 1949. Der in diesem Jahr in Mannheim begangene Postraub bildete die Vorlage für den Film. Der reale Überfall wurde von Günther Hörner, einem der größten Gauner der frühen Nachkriegszeit, und seinen Kumpane -die Gebrüder Stuck, Peter Breuning und „Knabenschuh“ alias Robert Panko – begangen. Sie hatten damals in einem legendären Coup 160.000 Mark erbeutet. Eine für damalige Verhältnisse gigantische Summe. Der Postraub erregte 1949 bundesweit Aufsehen. Der Plan war so gut und erfolgreich, dass der im besetzten Deutschland zuständige US-Major von der Criminal-Investigation-Division vermutete, die Täter könnten eigentlich nur aus dem für seine Gangster berühmten Chicago stammen. Die Täter um Hörner und „Knabenschuh“ hatten zuvor in Zwingenberg an der badischen Bergstraße den roten Chevrolet eines US-Leutnants als Fluchtfahrzeug gestohlen. Weil dieser aber eine Panne hatte, stahlen sie demselben Leutnant ein paar Tage später seinen grauen Ford. In diesem Ford wartete die Bande, die durch einen Spitzel genau über Zeitplan und Geldsumme des Geldtransportes informiert war, vor dem Postamt am Hauptbahnhof. Als der Geldtransporter um die Ecke bog, schnitten die Posträuber ihm mit dem Ford den Weg ab, sprangen aus dem Wagen, hielten den Beamten ihre amerikanischen Pistolen vor und entrissen ihnen die vernähten Geldsäcke. Einem Polizisten fuhren sie über die Stiefel, der auch ihr Kfz-Kennzeichen notierte; allerdings beging er dabei einen Zahlendreher.
Sonstiges
Der Film wurde an einigen Originalschauplätzen gedreht. Es war der erste Film, in dem Wolfgang Neuss mitspielte und die einzige Regiearbeit von Otto Wernicke.
Von Seltenheit sind am Anfang und Ende des Films die Originalaufnahmen auf der Reichsautobahn, die kurz nach dem Krieg gemacht wurden.
Weblinks
- Wer fuhr den grauen Ford? in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Zelluloid.de
- Artikel bei Spiegel-Online
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