- Werner Jungclaussen
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Emmanuel Jungclaussen (eigentlich: Walter [1] Jungclaussen, * 15. Mai 1927 in Frankfurt (Oder)) ist ein deutscher Benediktinerpater, emeritierter Abt der Klosters Niederaltaich und geistlicher Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Emmanuel Jungclaussen wuchs in einem evangelischen Elternhaus auf und erhielt bei seiner Taufe den Namen Walter. Durch den Krieg verschlug es ihn nach Hamburg und Schleswig-Holstein.
Er konvertierte zum katholischen Glauben und begann 1949 an der Philosophisch-theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main mit dem Studium der Philosophie und Theologie für das Bistum Osnabrück. Im Jahr 1953 wurde er zum Priester geweiht und trat seine erste Kaplansstelle in Fürstenau an.
1955 trat Walter Jungclaussen in das Benediktinerkloster Niederaltaich ein, ein Kloster, in dem besonders die Ökumene mit den ostkirchlichen Christen und auch die byzantinische Liturgie gepflegt wurden. Als Benediktiner erhielt Jungclaussen den Ordensnamen Emmanuel. Zu seinen Aufgabenbereichen als Mönch gehörte unter anderem die Lehrtätigkeit am St.-Gotthard-Gymnasium der Niederaltaicher Abtei (1956 bis 1993).
Nach der Emeritierung des Abts Placidus Stieß wurde Jungclaussen zum Abt von Niederaltaich gewählt. Dieses Amt hatte er von 1989 bis 2001 inne. Jungclaussen suchte die geistliche Vertiefung des Klosterlebens und sowohl die benediktinische Spiritualität der Westkirche als auch die kontemplative der Ostkirche in Niederaltaich zu beheimaten und diese seinen Mönchen wie interessierten Laien zu erschließen.
Werk und Bedeutung
Jungclaussen widmete sich der kontemplativen Spiritualität, der Betrachtung bzw. Meditation, und verfasste einige Bücher, darunter Standardwerke zum Jesusgebet.
1996 machte sein Vortrag auf den 46. Lindauer Psychotherapiewochen diese Gebetsweise einer breiteren Fachöffentlichkeit als unterstützende Maßnahme bei Psychotherapien bekannt und gab den Anstoß, das Jesusgebet als therapeutische Maßnahme weiterzuentwickeln.
Jungclaussens Beitrag zur Ökumene der Katholischen Kirche mit den Ostkirchen liegt in der der Schaffung eines gegenseitigen Verständnisses für die jeweils andere Spiritualität. Der in beiden Spiritualitätsformen beheimatete Benediktiner vermochte für beide Seiten überzeugend zu sein. In den Ostkirchen sind nämlich – so Hilarion Alfejev – „Dogmatik und Mystik“, also Glaube und Spiritualität, „untrennbar miteinander verbunden“, so dass Ökumene weniger durch theologische Diskurse, als mehr durch die spirituelle Begegnung wächst.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Die Fülle erfahren. Tage der Stille mit Franz von Assisi, Freiburg (Breisgau)/Basel/Wien 1978, ISBN 3-451-18267-X
- Worte der Weisung. Die Regel des heiligen Benedikt als Einführung ins geistliche Leben, Freiburg (Breisgau)/Basel/Wien 1980, ISBN 3-451-18971-2
- Schritte in die innere Welt. Geistliche Übungen, Freiburg (Breisgau)/Basel/Wien 1991, Herder-Verlag, ISBN 3-451-22417-8
- Unterweisung im Herzensgebet, St. Ottilien 1999, Eos-Verlag, ISBN 3-88096-454-8
siehe auch
Einzelbelege
- ↑ Emmanuel Jungclaussen: Unterweisung im Herzensgebet, EOS-Verlag, 2. Auflage, St. Otilien 2003, ISBN 3-88096-454-8, S. 9 (Vorwort)
Weblinks
Personendaten NAME Jungclaussen, Emmanuel ALTERNATIVNAMEN Jungclaussen, Walter KURZBESCHREIBUNG römisch-katholischer Priester, Benediktinerabt, Autor GEBURTSDATUM 15. Mai 1927 GEBURTSORT Frankfurt (Oder)
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