- Werner Paravicini
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Werner Paravicini (* 25. Oktober 1942 in Berlin) ist ein deutscher Historiker.
Werner Paravicini studierte von 1961 bis 1969 Geschichte und Romanistik an den Universitäten in Berlin (FU Berlin), Göttingen, Freiburg, Löwen und Mannheim, wo er 1970 bei Karl Ferdinand Werner mit einer Dissertation über Guy de Brimeu. Der burgundische Staat und seine adlige Führungsschicht unter Karl dem Kühnen promoviert wurde. Von 1969 bis 1984 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Paris tätig. 1982 habilitierte er sich über Die Preußenreisen. Eine Studie über die Lebensformen des europäischen Adels im 14. Jahrhundert an der Universität Mannheim. Nach einer Lehrstuhlvertretung für Erich Meuthen an der Universität zu Köln war er von 1984 bis 1993 als Nachfolger von Hartmut Boockmann Lehrstuhlinhaber für Mittlere und Neuere Geschichte und historische Hilfswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit 2004 ist er in Kiel als Honorarprofessor tätig. Seit 1990 ist er Vorsitzender der Residenzenkommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und gibt in dieser Funktion die Reihe Residenzenforschung heraus.
Von 1993 bis 2007 war er Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Paris (DHIP) im Hôtel Duret de Chevry, welches seit dem Jahre 2002 Teil der öffentlich-rechtlichen Stiftung „Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland“ (DGIA) ist. In dieser Funktion zeichnete er für deutsch-französische sowie internationale Historiker-Tagungen, die Vergabe von Forschungsstipendien, die Herausgabe von Schriftenreihen zur westeuropäischen Geschichte und der Zeitschrift Francia verantwortlich. Gemeinsam mit Michael Werner war er zudem Herausgeber der Buchreihe Deutsch-Französische Geschichte.
Paravicini ist Experte für die Geschichte des westeuropäischen Spätmittelalters (Mediävistik), insbesondere für Adel, Hof, Residenzen und Rittertum in Europa von 1200 bis 1600, mit besonderer Berücksichtigung des Reisens, der Hanse und Burgunds.
Paravicini ist verheiratet und hat drei Söhne und vier Enkel.
Schriften (Auswahl)
Monografien
- Die Wahrheit der Historiker. Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-48670105-0.[1]
- Die Ritterlich-höfische Kultur des Mittelalters. Oldenbourg, München 1994, ISBN 3-486-55008-X, 2. Auflage 1998 (Enzyklopädie deutscher Geschichte 32).
- Die Preußenreisen des europäischen Adels. Teil 1. Thorbecke, Sigmaringen 1989; Teil 2. Thorbecke, Sigmaringen 1995 (Beihefte der Francia 17, 1–2).
- Die Nationalbibliothek in Paris. Ein Führer zu den Beständen aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Saur, München u.a. 1981, ISBN 3-598-20240-7 (Dokumentation Westeuropa 5).
- Das Nationalarchiv in Paris. Ein Führer zu den Beständen aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Préface de Jean Favier. Saur, München u.a. 1980, ISBN 3-598-20239-3 (Dokumentation Westeuropa 4).
Herausgeberschaften
- Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Thorbeke, Ostfildern 2003 (Zugriff auf den Volltext).
Weblinks
- Literatur von und über Werner Paravicini im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf und Schriftenverzeichnis via Residenzenkommission der Göttinger Akademie der Wissenschaften
Anmerkungen
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