Werner Pfeil

Werner Pfeil
Werner Pfeil 1958

Werner Pfeil (* 19. Dezember 1937 in Jüterbog) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet aus der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), der 1962 im Hochsprung Siebter bei den Europameisterschaften wurde.

Pfeil war 1956 und 1957 jeweils hinter Günter Lein Zweiter bei der DDR-Meisterschaft geworden. 1958 übertraf er mit 2,05 Meter den Gesamtdeutschen Rekord von Lein und wurde auch DDR-Meister vor Lein. Pfeil konnte sich für die Gesamtdeutsche Mannschaft bei den Europameisterschaften 1958 in Stockholm qualifizieren, dort belegte er mit 1,99 Meter den neunten Platz. 1959 verbesserte er seinen eigenen Rekord auf 2,08 Meter und gewann bei der DDR-Meisterschaft seinen zweiten Titel. Nach seinem dritten Meistertitel qualifizierte sich Pfeil auch für die Olympischen Spiele 1960, konnte in Rom aber nicht das Finale erreichen.

1961 und 1963 platzierte sich Pfeil nicht bei den DDR-Meisterschaften, 1962 belegte er den zweiten Platz hinter Gerd Dührkop. Bei den Europameisterschaften 1962 in Belgrad sprang Dührkop auf Platz 6, Pfeil wurde mit 2,03 Meter Siebter. 1964 gewann Pfeil nach vier Jahren wieder den Meistertitel, für die Olympischen Spiele konnte er sich allerdings nicht qualifizieren. 1966 gewann Pfeil zwei DDR-Meistertitel, in der Halle und im Freien. Am 3. Juli sprang er in Cottbus 2,14 Meter; damit verbesserte er Dührkops DDR-Rekord und stellte den Gesamtdeutschen Rekord von Wolfgang Schillkowski ein. Bei den Europameisterschaften 1966 in Budapest schied er dann aber überraschend mit 2,00 Meter in der Qualifikation aus. 1967 gewann Pfeil erneut die Hallenmeisterschaft, bei den Europäischen Hallenspielen überquerte er 2,08 Meter und belegte den achten Platz. Bei der DDR-Meisterschaft 1967 unterlag Pfeil mit 2,12 Meter dem Berliner Rudolf Köppen, Ende September verbesserte er den DDR Rekord auf 2,15 Meter. 1968 wurde Pfeil erneut Meisterschaftszweiter hinter Köppen. Im August 1968 gelang ihm mit 2,16 Meter der höchste Sprung seiner Karriere und die Einstellung des DDR-Rekordes, den zwischenzeitlich Joachim Kirst aufgestellt hatte.

Pfeil trat im Lauf seiner langen Karriere für ungewöhnlich viele Vereine an. 1956 startete er für den ZSK Vorwärts Berlin, ein Jahr später hieß der Verein ASK Berlin. Von 1958 bis 1960 gehörte er dem SC Wismut Karl-Marx-Stadt an, 1962 startete er für den SC Aktivist Brieske-Senftenberg. Ab 1964 war Pfeil dann beim SC Cottbus. Pfeil hatte bei einer Körpergröße von 1,88 Meter ein Wettkampfgewicht von 77 Kilogramm. Von Beruf war Pfeil Bergbau-Ingenieur.

Literatur

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft
  • Fritz Steinmetz und Manfred Grieser: Deutsche Rekorde. Entwicklung von 1898 bis 1991. Kassel 1992

Weblinks

 Commons: Werner Pfeil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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