Werner von Schmieden

Werner von Schmieden

Werner von Schmieden (* 13. Dezember 1892 in Leipzig; † 10. Juni 1979 in Baden-Baden) war ein deutscher Diplomat.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Werner von Schmieden entstammte dem aus der Oberlausitz stammenden Adelsgeschlecht "von Schmieden". Sein Vater war der königlich sächsische Oberst und Regimentskommandeur August v. Schmieden.

Leben

Von Schmieden studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten in Lausanne, München und Leipzig. 1915 absolvierte er das Referandarexamen. 1916 wurde von Schmieden nachdem er seine Dissertation verfasst hatte zum Dr. jur. promoviert. Die Veröffentlichung eines von ihm im gleichen Jahr verfassten Aufsatzes unter dem Titel „Die persönliche Stellung der Landesbewohner im kriegerisch besetzten Gebiet nach modernem Völkerrecht.“, welcher in der juristischen Fachzeitschrift Archiv des öffentlichen Rechts erscheinen sollte wurde von der Oberzensurstelle des Kriegspresseamtes in Berlin generell verboten, da die „Aufnahme und Besprechung von Etappenverordnungen in deutschen Fachzeitschriften unzulässig“ seien.

Anschließend wurde er zum Militärdienst eingezogen. Er wurde während des Krieges im königlich sächsischen Ulanenregiment Nr. 18 und als Meldereiter beim Stabe der 105. Reserve-Infanterie-Brigade, 1916 als Vizewachtmeister und juristischer Hilfsarbeiter beim Gericht des Generalgouvernements in Lodz eingesetzt. 1917 wurde er aus dem Militärdienst entlassen als Referendar beim Kreischef des Landkreises Warschau-Land beschäftigt.

1920 wurde er als Attaché in den Auswärtigen Dienst einberufen und in der Abteilung IV, der Nachrichtenabteilung des Auswärtigen Amtes eingesetzt. 1924 wurde er als Legationssekretär auf Probe auf Probe in den Auswärtigen Dienst übernommen und war fortan in der Abteilung II des Auswärtigen Amtes tätig, der Abteilung für Angelegenheiten des Handels, Verkehrs, Konsulatswesens, Staatsrechts, Zivilrechts, der Kunst und Wissenschaft, der Privatangelegenheiten Deutscher im Ausland und der Gegenstände, die das Justiz-, Polizei- und Postwesen, die Auswanderung, die Schiffsangelegenheiten, die Grenzsachen und Ausgleichungen mit fremden Staaten etc. betrafen.

1925 wurde er als Gesandtschaftsrat verbeamtet und war ab 1926 Mitglied der Delegation für den deutsch-französischen Handelsvertrag in Paris. Von 1927 bis 1932 war er zugleich Mitglied der Abteilung für geistige Zusammenarbeit im Sekretariat des Völkerbundes in Genf. In dieser Funktion war er von 1930 bis 1932 der Internationalen Kommission zur Untersuchung des Frauen- und Kinderhandels in Asien zugeteilt. 1932 erfolgte seine Beförderung zum Legationsrat und er wechselte 1934 in die Abteilung II des Auswärtigen Amtes und von 1936 – 1945 in die außenpolitische Abteilung des Auswärtigen Amtes. 1937 wurde er zum Vortragenden Legationsrat (Botschaftsrat) befördert.

Nach 1950 wurde er als Direktor der Forschungs- und Planungsabteilung im Europarat tätig.

Publikantionen

  • Werner v. Schmieden: Zur Herkunft des hasenschlagenden Adlers als Herrschaftszeichen. S. 79-84. Symbolon Jahrbuch für Symbolforschung. Neue Folge, Band 1, Hrsg. von Ernst Thomas Reimbold, Gesellschaft für wissenschaftliche Symbolforschung e.V. Köln, Wienand Verlag, 1972.
  • Werner v. Schmieden: Florenz um 1700. Baden-Baden [Werderstr. 10] : W. von Schmieden, 1968, [Privatdr.]
  • Werner v. Schmieden: Über die Herkunft unserer Familie. [Baden-Baden, Werderstr. 10 : Selbstverl.], 1963
  • Werner v. Schmieden: Die Lebensdaten von Günther Heinrich Freiherr von Berg (1765-1843) und seinen Söhnen Edmund und Carl. Selbstverlag, Möckmühl 1963
  • Werner v. Schmieden: Die persönliche Stellung der Landesbewohner im kriegerisch besetzten Gebiet nach modernem Völkerrecht. Borna-Leipzig, 1916

Weblinks


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