Westfalenbank

Westfalenbank
51.4796916666677.2178361111111
Westfalenbank AG
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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1921
Auflösung 2006
Sitz Bochum, Deutschland
Mitarbeiter 250 (2005)
Bilanzsumme 1,7 Mrd. Euro (2005)
Branche Bank

Die Westfalenbank AG (BLZ 430 200 00) war eine Bochumer Bank, die 1921 von mehreren Industrieunternehmen des Ruhrgebietes (Bergbau-Aktiengesellschaft „Lothringen“, Essener Steinkohlenbergwerke AG und Maschinenfabrik Henschel & Sohn AG) gegründet wurde, um nicht von den Berliner Großbanken abhängig zu werden. Das Konsortium Henschel-Lothringen-Essener Steinkohle-Vereinigung kaufte die 1903 gegründete Harzer Bank AG in Osterode von der Privat- und Commerzbank und verlegte den Sitz nach Bochum.

Ihren Aufschwung erlebte die Westfalenbank in den 1950er Jahren, in denen sie die Hausbank etlicher Ruhrgebietskonzerne war. Bereits in der Kohlekrise der 1960er Jahre geriet auch die Westfalenbank in Schwierigkeiten. Als der Chemiekonzern BASF in den 1970er Jahren die Wintershall AG übernahm, wurde BASF zum Mehrheitsaktionär und verkaufte mangels Interesse die Bankanteile an die Bayrische Hypotheken- und Wechselbank AG weiter, die ihrerseits später in der HypoVereinsbank aufging.

1992 wurde das Vorstandsmitglied Dieter Pöhlmann entlassen, da er den Immobilienspekulanten Naftoli Gelerman, Hary Broch und Menachem Grünbaum zu großzügige Anleihen genehmigt hatte. Diese hatten nach fallenden Immobilienpreisen Insolvenz anmelden müssen und damit der Westfalenbank einen empfindlichen finanziellen Schaden zugefügt[1].

Da mehrere Großkunden der Westfalenbank in Schwierigkeiten gerieten, wurde sie im Jahr 2002 an die Düsseldorfer Falke-Bank AG verkauft. Da die Falke-Bank ihrerseits aber vor dem Ruin stand, kaufte die HypoVereinsbank die Westfalenbank am 24. Mai 2004[2] wieder zurück.

Die HypoVereinsbank filetierte in den folgenden Jahren die einzelnen Bereiche der Westfalenbank: Das Asset-Management wurde vom Finanzkonzern Fortis gekauft, das Privatkundengeschäft ging wenig später an Merck Finck & Co, das Firmenkundengeschäft mit einem Kreditvolumen von rund einer Milliarde Euro blieb bei der HypoVereinsbank. Die Reste gehören seit 2006 zur US-amerikanischen Crown-Gruppe.

Die Gebäude der Westfalenbank an der Huestraße wurden 2008 von einem Bochumer Immobilienunternehmen gekauft und in ein Medienzentrum[3] umgebaut, in dem heute unter anderem die WAZ-Redaktion Bochum und der lokale Radiosender 98.5 Radio Bochum ansässig sind.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Focus Wahrheitsfindung vor Gericht vom 3. Oktober 1993
  2. Ad-hoc-Mitteilung der HypoVereinsbank in der Wirtschaftswoche
  3. WAZ Bochum Medienhaus im Kortum-Karree am 16. April 2008

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