- Wilfried Daim
-
Wilfried Daim (* 21. Juli in 1923 in Wien) ist ein österreichischer Psychologe und Psychotherapeut (in der Schule Igor Alexander Carusos), Schriftsteller und Kunstsammler.
Leben
Als Jugendlicher beteiligte er sich von 1940 bis 1945 in einer katholischen Jugendgruppe am Widerstand gegen die Nationalsozialisten.
In den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führte Daim u.a. Experimente zur Telepathie in Träumen durch, wobei er farbige Kartonstücke unterschiedlicher Formen als Objekte benutzte, die dann von der Versuchsperson in ihre Träume (verändert) eingebaut wurden – z. B. verwendete Daim als Objekt eine kleine runde orange Pappscheibe, und die Träumerin träumte von einer orangen Sonnenscheibe in einem Bild von Odilon Redon, oder ein grünes Dreieck als Zielobjekt wurde im Traum zu einem Tannenbaum verfremdet. Diese Versuche sind 1949 auch publiziert worden (siehe Literatur). Später war Daim eine Zeit lang der Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychische Forschung (heute: Österreichische Gesellschaft für Parapsychologie). Er nahm auch am I. Internationalen Kongreß für Parapsychologie in Utrecht (1953) teil. Später wandte sich sein Interesse anderen Fragen zu.
1956 gründete Daim das Institut für politische Psychologie. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zum Thema Psychologie und Glaube. Dabei vertritt er die Auffassung, die Entwicklung der Person ziele unmittelbar auf Gott hin: „Wir haben nur die Wahl zwischen Sinnlosigkeit des Seelenlebens und psychologischem Gottesbeweis.“ Die zentrale Potenz des Menschen sei die Fähigkeit der Kommunikation mit Gott.
In einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde vor allem sein Buch Der Mann, der Hitler die Ideen gab, in dem er sich mit dem völkischen Rassisten und Esoteriker Jörg Lanz von Liebenfels beschäftigt.
Neben seiner Tätigkeit als Psychologe und Publizist hat sich Daim vor allem als Kunstsammler einen Namen gemacht. Seine Sammlung österreichischer Maler aus der Zeit zwischen den Weltkriegen gilt als interessanteste ihrer Art.
Daim ist Mitglied der K.Ö.St.V. Rudolfina Wien im ÖCV.
Werke (Auswahl)
- Untersuchungen über die für das Behalten günstige Form von Telephonnummern, Wien, Univ., Diss., 1948
- Experimente mit der Seele (Reihe: Naturwissenschaft für jedermann) Graz, Verlag Ulrich Moser, 1949.
- Progressiver Katholizismus, Manz, München, 1967
- Umwertung der Psychoanalyse, Herold, Wien, 1951
- Tiefenpsychologie und Erlösung, Herold, Wien, 1954
- Der Mann, der Hitler die Ideen gab, Isar-Verlag, München, 1958
- Die kastenlose Gesellschaft, Manz, München 1960
- mit Friedrich Heer und August Maria Knoll (Hrsg.): Kirche und Zukunft, Europa-Verlag, Wien, 1963
- Zur Strategie des Friedens, Europa-Verlag, Wien, Köln, Stuttgart, Zürich, 1962
- Chinesen in Europa, Jugend und Volk, Wien 1973
- Otto Rudolf Schatz, Edition Roetzer, Eisenstadt, 1978
- Franz Probst, Edition Roetzer, Eisenstadt, 1979
Weblinks
- Literatur von und über Wilfried Daim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wilfried Daim. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Wilfried Daim (Austria-Forum)
Kategorien:- Psychologe
- Sachliteratur
- Kunstmäzen oder -sammler
- Korporierter im CV
- Österreicher
- Geboren 1923
- Mann
Wikimedia Foundation.