K.Ö.St.V. Rudolfina Wien

K.Ö.St.V. Rudolfina Wien
Wappen Zirkel
Wappen Rudolfina.jpg
Z K Rudolfina.gif
Basisdaten
Universitäten: Wien
Gründung: 13. Juni 1898
Gründungsort: Wien
Stiftungsdatum:
Verbände: Österreichischer Cartellverband, 1906
Farben: gold-weiß-rot, rot-weiß-rot, moosgrüne Mütze
Trageart: farbentragend
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Nec aspera terrent!
Feldgeschrei (Panier):
Mitglieder insgesamt: 438 Mai 2011
Aktive: 89 Mai 2011
Website: http://www.rudolfina.at/

Die Katholische Österreichische Studentenverbindung Rudolfina ist eine katholische, nichtschlagende, farbentragende Studentenverbindung mit Sitz in Wien. Rudolfina ist Mitglied im österreichischen Cartellverband (ÖCV) und stellte in diesem vom 1. Juli 2007 bis 30. Juni 2008 den als Vorort bezeichneten Vorsitz bei den aktiven Studenten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 13. Juni 1898 wurde die Rudolfina in Wien als Tochter der katholischen Studentenverbindung Austria Wien gegründet. Als Namenspatron diente Herzog Rudolf IV. „der Stifter“, der 1365 die Universität in Wien - die Alma Mater Rudolphina - hatte errichten lassen.

Als Burschenfarben wurden Gold-Weiß-Rot, eine Vereinigung der päpstlichen und der österreichischen Farben, als Fuchsenfarben Rot-Weiß-Rot, die Farben der Babenberger, gewählt. Die Mützen waren in moosgrünem Samt gehalten. Der stürmischen Zeit entsprechend - es herrschten in Österreich schlimme Auseinandersetzungen zwischen deutschnationalen und katholischen Verbindungen um die akademische Gleichberechtigung - gab sich die junge Verbindung das kampfesfrohe „Nec aspera terrent!“ („Widrigkeiten schrecken nicht“) zum Wahlspruch.

Das Wappen der Verbindung - entworfen 1901 von Johann Kirchberger, Schlosskaplan von Schönbrunn, künstlerisch ausgeführt von Professor Patriz Meidler - hat die Form eines gotischen Schildes, der aus vier Feldern besteht. Das linke obere Feld enthält ein silbernes Kreuz auf rotem Grund als Symbol des Glaubens, das rechte obere Feld das Bild Rudolf des Stifters auf blauem Grund als Zeichen der Vaterlandsliebe, das untere linke blaue Feld eine Hand mit einem geöffneten Buch als Symbol der Wissenschaft und das untere rechte Feld einen von blühenden Rosen umkränzten Pokal auf grünem Grund als Zeichen der Lebensfreundschaft. Ein aufgelegter Mittelschild zeigt die Verbindungsfarben und den Zirkel.

Ebenfalls 1901 wurde die Fahne der Verbindung fertiggestellt. Diese zeigt auf der Vorderseite die Farben Rudolfinas und im kreisrunden Mittelschild das Verbindungswappen sowie die Worte „Rudolfina sei's Panier“ und den Wahlspruch „Nec aspera terrent“. Die Rückseite trägt das Bild des heiligen Leopolds. Der festliche Weiheakt erfolgte in der Karlskirche. Die Tochter des Kaisers, Erzherzogin Marie-Valerie, hatte die Fahnenpatenschaft übernommen.

2. ÖCV und Cartellverband

Während drei der ältesten katholisch-österreichischen Studentenverbindungen, Austria Innsbruck (1864), Norica Wien (1883) und Carolina Graz (1888) im deutschen Cartellverband organisiert waren, versuchte Austria Wien (1876) in einer „österreichischen Lösung“, die katholischen Verbindungen auf dem Gebiet der damaligen Donaumonarchie zu vereinen. Austria Innsbruck, Norica und Carolina waren dafür aber nicht zu gewinnen, da sie im CV bleiben wollten.

Analog zur Gründung des deutschen CV ging Austria Wien von 1900 bis 1906 mit Tirolia Innsbruck und Austrias drei Tochterverbindungen (Rudolfina Wien, Nordgau Wien und Kürnberg Wien) ein ähnliches Abkommen ein und begründete damit einen kurzlebigen, Österreichischer Cartellverband genannten Verband, der in die spätere studentische Geschichtsschreibung als 2. ÖCV einging (1900-1906).

1906 wurde Rudolfina in den Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen aufgenommen, der 2. ÖCV löste sich auf.

1933 beteiligte sich Rudolfina dann - zusammen mit allen Österreichischen Verbindungen - an der so genannten „Abschaltung“ des vom Gleichschaltungsdruck bedrohten Cartellverbandes und wurde Mitglied im 3. ÖCV. Dieser existiert bis heute.

Das Bundeslied des definitiven (3.) Österreichischen Cartellverbandes, Auf des Glaubens Felsengrunde, wurde von Peter Diem, einem Mitglied der Rudolfina, geschrieben.

Rudolfina Redoute

Die Rudolfina Redoute ist die älteste und traditionsreichste couleurstudentische Ballveranstaltung. Von den vielen Redouten, die es einmal gegeben hat, ist die Rudolfina Redoute die einzige, die bis heute besteht. Sie findet jedes Jahr zum Traditionstermin am Faschingmontag (=Rosenmontag) statt, Gäste aus aller Welt besuchen die Rudolfina Redoute in der Wiener Hofburg.

Bekannte Mitglieder (Auswahl)

  • Carl Vaugoin (1873–1949), österreichischer Landesbeamter und christlichsozialer Politiker
  • Silvester Leer (1880–1957), österreichischer Politiker, Landeshauptmann von Kärnten 1934
  • Oswald Menghin (1888–1973), österreichischer Prähistoriker, Universitätsprofessor und Unterrichtsminister unter Arthur Seyß-Inquart (als NS-Kollaborateur 1938 unehrenhaft ausgeschlossen)
  • Josef Klaus (1910–2001), österreichischer Politiker, Finanzminister von 1961 bis 1963, Bundeskanzler von 1964 bis 1970
  • Leopold Guggenberger (* 1918), Politiker und ehemaliger Bürgermeister der Landeshauptstadt Klagenfurt
  • Wilfried Daim (* 1923), österreichischer Psychologe und Psychotherapeut, Schriftsteller und Kunstsammler
  • Herbert Kohlmaier (* 1934), österreichischer Politiker
  • Herbert Schambeck (* 1934), Rechtswissenschaftler, Bundesratspräsident 1988, 1992 und 1997
  • Heinrich Neisser (* 1936), österreichischer Jurist und Politiker, Nationalratspräsident im österreichischen Parlament von 1994 bis 1999
  • Arthur Mettinger (* 1956), österreichischer Sprachwissenschaftler, Vizerektor der Universität Wien

Ehrenmitglieder

Weblinks

48.20972222222216.354166666667

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rudolfina — Die Katholische Österreichische Studentenverbindung Rudolfina ist eine katholische, nichtschlagende, farbentragende Studentenverbindung mit Sitz in Wien. Rudolfina ist Mitglied im österreichischen Cartellverband (ÖCV) und stellte in diesem vom 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolfina Redoute — Die Rudolfina Redoute [reˈdut] der K.Ö.St.V. Rudolfina Wien ist die älteste und traditionsreichste couleurstudentische Ballveranstaltung. Von den vielen Redouten, die es einmal gegeben hat, ist die Rudolfina Redoute die einzige, die bis heute… …   Deutsch Wikipedia

  • KAV Danubia Wien-Korneuburg im ÖCV — Wappen Karte Basisdaten Universität …   Deutsch Wikipedia

  • 3. ÖCV — Der österreichische Cartellverband (ÖCV) ist ein Dachverband von katholischen, nichtschlagenden, farbentragenden Studentenverbindungen in Österreich. Entstanden ist der ÖCV am 10. Juli 1933 durch die Abspaltung vom Cartellverband der katholischen …   Deutsch Wikipedia

  • 3. Österreichischer Cartellverband — Der österreichische Cartellverband (ÖCV) ist ein Dachverband von katholischen, nichtschlagenden, farbentragenden Studentenverbindungen in Österreich. Entstanden ist der ÖCV am 10. Juli 1933 durch die Abspaltung vom Cartellverband der katholischen …   Deutsch Wikipedia

  • Cartellverband der Katholischen Österreichischen Studentenverbindungen — Der österreichische Cartellverband (ÖCV) ist ein Dachverband von katholischen, nichtschlagenden, farbentragenden Studentenverbindungen in Österreich. Entstanden ist der ÖCV am 10. Juli 1933 durch die Abspaltung vom Cartellverband der katholischen …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichischer Cartellverband (ÖCV) — Der österreichische Cartellverband (ÖCV) ist ein Dachverband von katholischen, nichtschlagenden, farbentragenden Studentenverbindungen in Österreich. Entstanden ist der ÖCV am 10. Juli 1933 durch die Abspaltung vom Cartellverband der katholischen …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichischer Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen — Der österreichische Cartellverband (ÖCV) ist ein Dachverband von katholischen, nichtschlagenden, farbentragenden Studentenverbindungen in Österreich. Entstanden ist der ÖCV am 10. Juli 1933 durch die Abspaltung vom Cartellverband der katholischen …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichischer Cartellverband — Der Österreichische Cartellverband (ÖCV) ist ein Dachverband von katholischen, nichtschlagenden, farbentragenden Studentenverbindungen in Österreich. Entstanden ist der ÖCV am 10. Juli 1933 durch die Abspaltung vom Cartellverband der katholischen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitgliedsverbindungen des CV — Wappen des CV Die Liste der Mitgliedsverbindungen des CV ist eine Gesamtaufstellung aller derzeit existierenden Mitgliedsverbindungen in den Cartellverbänden der katholischen Studentenverbindungen. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”