- Wilhelm-Koch-Stadion
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Millerntor-Stadion Südansicht bei Flutlicht Daten Ort Hamburg-Sankt Pauli, Deutschland Verein FC St. Pauli Eröffnung 1963 Kapazität 23.201 Plätze Sanierungen 1988, seit 2006 Das Millerntor-Stadion (1970–1998: Wilhelm-Koch-Stadion) ist der Austragungsort der Heimspiele des FC St. Pauli und – nach zweijähriger Unterbrechung – der Footballer von den Hamburg Blue Devils aus der German Football League. Es befindet sich in Hamburg-Sankt Pauli auf dem Heiligengeistfeld und fasst derzeit 23.201 Besucher.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Sportplätze auf dem Heiligengeistfeld entstanden bereits direkt nach Ende des Ersten Weltkrieges als einfache, ebene Grand-/Aschenplätze. Auf diesen spielten unter anderem auch der St. Pauli TV und Vereine des Arbeitersportkartells.
Bereits im Jahre 1946 hatte der FC St. Pauli unter tatkräftiger Mithilfe seiner Fans und Mitglieder aus Kriegsschutt dann ein neues Stadion an der Ecke Glacischaussee/Budapester Straße (bis 1956 noch: Ernst-Thälmann-Straße; 53° 33′ 3,24″ N, 9° 58′ 14,2″ O53.55099.97061 aufgebaut – also gegenüber dem neuen Nordausgang der U-Bahn-Station Sankt Pauli. Allerdings war auch diesem Stadion keine sonderlich lange Bestandsdauer beschieden: bereits im Jahre 1961 musste es der Internationalen Gartenausstellung 1963 (IGA), welche an dessen Stelle den heute unter dem Namen Planten un Blomen bekannten Park erschuf, weichen.
Gleichzeitig wurde mit dem Bau des heutigen Stadions auf dem Heiligengeistfeld begonnen. Eingeweiht werden konnte es jedoch erst im Jahr 1963 - zuvor stand die Spielfläche regelmäßig unter Wasser, denn man hatte den Einbau einer Drainage vergessen.
Im Laufe der Zeit wurde das Stadion noch einige Male umgebaut. So musste das maximale Fassungsvermögen von einst 32.000 Zuschauern aus Sicherheitsgründen in mehreren Einzelschritten über die Jahre verteilt auf 20.629 verringert werden. Es gibt eine jahrzehntelange „unendliche Planungsgeschichte“ um einen möglichen Um- bzw. Neubau („Sport-Dome“, „Weisener-Arena“), der allerdings bisher hauptsächlich an den knappen Vereinsfinanzen gescheitert ist. 2005 wurde vor dem Achtelfinalspiel im DFB-Pokal gegen Hertha BSC Berlin aus Sicherheitsgründen das marode Stadion nochmals um 829 Plätze verkleinert und hatte ein Fassungsvermögen von 19.800 Plätzen. Durch die Teileröffnung der Südkurve und den Aufbau einer temporären Tribüne hinter der Nordkurve bietet es Platz für 22.000 Zuschauer.
1970 wurde das Stadion zu Ehren des ehemaligen Präsidenten Wilhelm Koch (Amtszeit von 1933 bis 1945 und von 1947 bis 1969) in Wilhelm-Koch-Stadion umbenannt. Am 30. Oktober 1998 wurde dann auf einer turbulenten Jahreshauptversammlung gegen den Wunsch der Traditionalisten des Vereins beschlossen, die Spielstätte erneut in Millerntor-Stadion umzubenennen, da Wilhelm Koch einstmals ein Mitglied der NSDAP war, dies aber wahrscheinlich nur geworden ist, weil er sich, wie die meisten „Sportführer“, dem politischen Druck beugen musste.
Auf der Jahreshauptversammlung am 18. November 2007 beschlossen die Mitglieder des FC St. Pauli mit großer Mehrheit, dass der Name "Millerntor-Stadion" nicht zu Zwecken der Werbung, des Sponsorings, der sonstigen Erhöhung der finanziellen Einnahmen oder als Gegenleistung für finanzielle Zuwendungen an den Verein oder verbundene Gesellschaften verkauft, erweitert oder verändert werden darf.
Umbau ab 2006
Das Stadion wird seit 2006 schrittweise runderneuert und soll zukünftig eine Kapazität von 27.000 Zuschauern besitzen. Der vorläufige Entwurf stammt von der agn Niederberghaus & Partner GmbH in Ibbenbüren, ausführendes Generalunternehmen des Umbaus ist die Hellmich Baugesellschaft.
Im Laufe des Umbaus soll jeweils nur eine der vier Tribünen zur Zeit abgerissen und durch eine Neubau ersetzt werden, während die restlichen Tribünen zeitgleich für den normalen Stadionbetrieb verwendet werden können. Geplante Fertigstellung der letzten Tribüne war 2014. Durch Verzögerungen, vor allem widererwartend nicht gewährte Kredite, ist der ursprünglich anvisierte Termin aber nicht mehr einhaltbar.
Am 13. Dezember 2006 bewilligte die Hamburgische Bürgerschaft einen Zuschuss für die Renovierung von 5,5 Millionen Euro. Am 19. Dezember 2006 wurde die alte Südtribüne abgerissen und der Umbau zur besseren Fantrennung in der Nordkurve begann. Der Neubau der Südtribüne wurde erst im Mai 2007 begonnen, da die nötigen Verträge und Finanzierung früher noch nicht ausreichend fixiert waren.
Am 11. November 2007 wurde die neue Tribüne in der Südkurve zum Teil eröffnet. Beim Zweitligapiel des FC St.Pauli gegen den FC Augsburg (2:0) durften erstmals rund 1.500 Zuschauer die Stehplätze im unteren Bereich betreten. Die offizielle Eröffnung der Südtribüne fand am 18. Juli 2008 mit einem Spiel gegen die kubanische Nationalmannschaft statt.
Außerdem wurde die - bis dahin vollständig aus Stehplätzen bestehende - Nordtribüne Anfang 2008 durch eine provisorische, überdachte Sitzplatztribüne überbaut, die am 7. Februar 2008 im Heimspiel gegen FC Carl Zeiss Jena erstmals genutzt wurde.
Nach dem ursprünglichen Plan sollte bereits in der Saison 2008/09 die zweite Tribüne abgerissen und neu gebaut werden. Die hierzu benötigten Kredite sind aber nicht rechtzeitig von der Bank genehmigt worden, weswegen die nächste Tribüne nicht vor dem Sommer 2010 abgerissen werden soll. [2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ FC St. Pauli gefunden am 3. November 2008
- ↑ Neue Haupttribüne nicht vor 2011 fertig - Hamburger Abendblatt, 11. März 2009
Weblinks
Stadien der 2. Fußball-Bundesliga in der Saison 2008/09Allianz Arena (TSV 1860 München) | Badenova-Stadion (SC Freiburg) | Brita-Arena (SV Wehen-Wiesbaden) | Bruchwegstadion (FSV Mainz 05) | Commerzbank-Arena (FSV Frankfurt) | DKB-Arena (Hansa Rostock) | Easycredit-Stadion (1. FC Nürnberg) | Fritz-Walter-Stadion (1. FC Kaiserslautern) | Millerntor (FC St. Pauli) | MSV-Arena (MSV Duisburg) | Stadion Niederrhein (Rot-Weiß Oberhausen) | Stadion Oberwerth (TuS Koblenz) | Osnatel-Arena (VfL Osnabrück) | Playmobil-Stadion (SpVgg Greuther Fürth) | Rosenaustadion (FC Augsburg) | Tivoli (Alemannia Aachen) | Tuja-Stadion (FC Ingolstadt 04) | Wersestadion (Rot Weiss Ahlen)
53.5544444444449.9677777777778Koordinaten: 53° 33′ 16″ N, 9° 58′ 4″ O
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