Wilhelm Bierofka

Wilhelm Bierofka
Autogramm von Wilhelm Bierofka aus der Saison 1978/79

Wilhelm Bierofka (* 21. Januar 1953 in München), meistens Willi genannt, ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der seine erfolgreichste Zeit beim TSV 1860 München verbrachte. Auch sein Sohn Daniel ist Profifußballspieler und seit 2007 ebenfalls bei 1860 München unter Vertrag. Sowohl Vater als auch Sohn waren häufig die einzigen gebürtigen Münchner im Aufgebot der Münchner Löwen.

Laufbahn

Mit dem aktiven Fußballsport begann Willi Bierofka im Alter von 7 Jahren bei der SpVgg Feldmoching. Auf Anraten seines Trainers Jakob Drescher, der nur wenige Jahre vorher als Außenläufer beim FC Bayern München tätig war, wechselte Bierofka 1969 in die Jugendmannschaft des FC Bayern. Nach seiner Jugendzeit wechselte er (1970 oder 1971) in die Männermannschaft des SC Fürstenfeldbruck, wo er in der Bayernliga als Linksaußen überzeugte. Die Aufmerksamkeit der Münchner Löwen erregte er endgültig durch seine zwei Berufungen in die Deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure in der Saison 1972/73. Am 6. Dezember 1972 debütierte er in dieser Auswahl im ersten Amateurländerspiel nach den Olympischen Sommerspielen 1972 in München und am 28. Februar 1973 folgte sein zweiter Einsatz. 1860 verpflichteten ihn für die Saison 1973/74. Dort konnte er sich allerdings erst einen Stammplatz sichern, nachdem Max Merkel ihn in der 2. Fußball-Bundesliga zum Außenverteidiger umfunktioniert hatte. In der Saison 1976/77 hatte er maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Sechziger in die Fußball-Bundesliga. Er gehörte dem Team unter Trainer Heinz Lucas an, das die Vizemeisterschaft erringen konnte und somit gegen den Nord-Vize den dritten Aufsteiger ermitteln konnte. Es gelang ihm im zweiten und dritten Aufstiegsspiel gegen Arminia Bielefeld, einen der Motoren des Bielefelder Spiels, Ewald Lienen, nahezu vollständig auszuschalten.

In dem Spieljahr 1977/78 in der Fußball-Bundesliga bildete er zumeist mit Bernhard Hartmann, Herbert Scheller, Ahmet Glavovic und Alfred Kohlhäufl die "Löwen"-Defensive. Er kam zu 27 Einsätzen und erzielte ein Tor. Seine Leistung wurde durch die Berufung in die B-Nationalmannschaft für das Länderspiel am 21. Februar 1978 in Augsburg gegen England bestätigt, wo er mit Dieter Burdenski, Gerd Zewe und Michael Lameck bei der 1:2 Niederlage in der Defensive im Einsatz war.

Bierofkas aktive Spielerkarriere wurde häufig durch Verletzungen und Krankheiten unterbrochen. Sein Verletzungspech zwang den gelernten Bankkaufmann außerdem bereits im Alter von nur 26 Jahren, seine Fußballschuhe an den berühmten Nagel zu hängen. Nach sechs Jahren in Diensten des TSV 1860 München musste er seine aktive Karriere zum Saisonende 1978/79 - er konnte nur noch zwei Rundenspiele in der 2. Fußball-Bundesliga absolvieren, worin er insgesamt 84 Spiele mit fünf Toren zu verzeichnen hat - als Sportinvalide beenden.

Quellen

  • Die Löwen – 1860 München (Dasbach Verlag, Taunusstein 1977), Seiten 48 und 64
  • Hardy Grüne / Claus Melchior: Legenden in Weiß und Blau (Verlag Die Werkstatt, Göttingen 1999), Seite 306 / ISBN 3-89533-256-9

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bierofka — ist der Familienname folgender Personen: Daniel Bierofka (* 1979), deutscher Fußballspieler Wilhelm Bierofka (* 1953), deutscher Fußballspieler und trainer Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer …   Deutsch Wikipedia

  • 2. Fußball-Bundesliga 1976/77 — Die 2. Bundesliga 1976/77 wurde in zwei Staffel zu je 20 Vereinen ausgespielt. Die beiden Staffelmeister FC St. Pauli (Staffel Nord) und VfB Stuttgart (Staffel Süd) stiegen direkt in die 1. Bundesliga auf. Der TSV 1860 München setzte sich in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Zweite Fußball-Bundesliga 1976/77 — Die 2. Bundesliga 1976/77 wurde in zwei Staffel zu je 20 Vereinen ausgespielt. Die beiden Staffelmeister FC St. Pauli (Staffel Nord) und VfB Stuttgart (Staffel Süd) stiegen direkt in die 1. Bundesliga auf. Der TSV 1860 München setzte sich in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bie — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Spieler des TSV 1860 München — Die Liste der Spieler des TSV 1860 München umfasst alle Spieler, die seit der Gründung der Oberliga im Jahr 1945 mindestens ein Pflichtspiel für den TSV 1860 München bestritten haben. Spieler, die aktuell im Aufgebot des TSV 1860 stehen, sind… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der deutschen B-Nationalspieler im Fußball — In der Liste der deutschen B Nationalspieler im Fußball sind alle Spieler aufgeführt, die zwischen dem ersten Spiel der B Nationalmannschaft 1951 und der letzten Partie 1986 mindestens ein Spiel für diese Auswahl absolviert haben. Aufgelistet… …   Deutsch Wikipedia

  • 2. Fußball-Bundesliga 1978/79 — Die 2. Bundesliga 1978/79 wurde in zwei Staffeln (Nord und Süd) zu je 20 Mannschaften ausgespielt. Die beiden Staffelmeister SV Bayer 04 Leverkusen (Staffel Nord) und TSV München 1860 (Staffel Süd) stiegen direkt in die 1. Bundesliga auf. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Zweite Fußball-Bundesliga 1978/79 — Die 2. Bundesliga 1978/79 wurde in zwei Staffeln (Nord und Süd) zu je 20 Mannschaften ausgespielt. Die beiden Staffelmeister SV Bayer 04 Leverkusen (Staffel Nord) und TSV München 1860 (Staffel Süd) stiegen direkt in die 1. Bundesliga auf. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Horst Schmidbauer (Fußballspieler) — Horst Schmidbauer (* 27. Juni 1964) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Mit dem TSV 1860 München stieg der Stürmer 1991 in die 2. Bundesliga auf. Sportlicher Werdegang Schmidbauer begann seine Karriere bei der SpVgg Landshut, für die er… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der deutschen Fußballnationalspieler der Amateure — Die Liste der deutschen Fußballnationalspieler der Amateure gibt einen Überblick über alle Spieler, die mindestens ein Spiel für die DFB Amateurnationalmannschaft zwischen ihrem ersten offiziellen Länderspiel 1952 und der Auflösung des Teams im… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”